Entsetzen im Gerichtssaal: Die zwölf Geschworenen und drei Richter haben Bernard Wesphael für nicht schuldig befunden. Der Angeklagte wird freigesprochen. Nicht etwa, weil das Gericht von seiner Unschuld überzeugt wäre, sondern aus Mangel an Beweisen. Zwar habe das Opfer zahlreiche Verletzungen aufgewiesen, doch sei keine davon tödlich gewesen.
Und: Kein Gutachter habe ausschließen können, dass der Alkohol- und Medikamenten-Mix, den Véronique Pirotton in der Tatnacht zu sich genommen hatte, letztendlich ihren Tod herbeigeführt hat. Deswegen sind die Volksjury und die Richter zu dem Schluss gekommen: Im Zweifel für den Angeklagten.
Bernard Wespahel ist seinen Anwälten nach dem Freispruch um den Hals gefallen. Sein Rechtsbeistand Jean-Philippe Mayence hatte die massiven Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen ihn entkräftet.
Die Familie von Véronique Pirotton hat den Gerichtssaal sichtlich enttäuscht und niedergeschlagen, jedoch ohne ein einziges Wort verlassen.
Alain Kniebs - Bild: Virginie Lefour/BELGA