Der umstrittene Eandis-Deal in Flandern wird höchstwahrscheinlich nicht zustande kommen. Der Antwerpener Stadtrat stimmte am Donnerstagabend überraschend gegen die geplante Fusion der flämischen Stromnetzverwalter. Damit dürfte auch der kontroverse Einstieg chinesischer Investoren vom Tisch sein.
Die Stadt Antwerpen verfügt derzeit dank ihrer Stromnetzverwaltungsgesellschaft Imea über die günstigsten Tarife in Flandern. Bei einer Fusion der Dienste hätte es aber nur noch einen Tarif für ganz Flandern gegeben. Die Folge: Der Strompreis für die Antwerpener Haushalte wäre um bis zu 100 Euro pro Jahr gestiegen.
Das wollte der Stadtrat nicht verantworten und hat sein Veto eingelegt. Die Fusion scheint damit nicht mehr möglich. Das gilt ebenso für den höchst umstrittenen Einstieg des chinesischen Staatskonzerns State Grid in das Kapital von Eandis.
Bleibt eine Frage: Wer legt jetzt die 800 Millionen Euro für die Modernisierung der flämischen Stromnetze auf den Tisch?
Alain Kniebs - Eric Lalmand/BELGA