Bei Protesten in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa sollen seit Montag nach Oppositionsangaben mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Menschen gehen auf die Straße, weil Präsident Kabila keine Wahlen ausruft und eine dritte Amtszeit anstrebt.
Laut kongolesischer Verfassung darf ein Präsident höchstens zwei Mandate lang im Amt bleiben. Joseph Kabila scheint aber auf seinem Posten sitzen bleiben zu wollen. Mitte Dezember geht seine zweite Amtszeit eigentlich zu Ende – doch bislang hat er keine Wahlen ausgerufen.
Dagegen protestiert die Opposition schon lange. Seit Montag gehen die Menschen massiv auf die Straße und in der Hauptstadt Kinshasa eskaliert die Gewalt.
Die Hauptquartiere der drei größten Oppositionsparteien wurden in Brand gesteckt. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben, die sich noch im Inneren der Gebäude befanden. Bewaffnete Unbekannte in Uniform sollen die Feuer gelegt haben.
Die Regierungsgegner – allen voran Oppositionsführer Etienne Thsisekedi – befürchten, dass sich Präsident Kabila an der Macht halten will und das Land erneut zur Diktatur wird. Trotz der vielen Toten ruft Thsisekedi die Kongolesen in einem RTBF-Interview auf, weiter auf die Straße zu gehen. Das sei das einzige Druckmittel gegen das Kabila-Regime.
Belgien warnt vor Reisen in den Kongo
Das Außenministerium hat eine Reisewarnung für die Demokratische Republik Kongo herausgegeben. Belgier in der Hauptstadt Kinshasa sollten äußerst vorsichtig sein. Von Reisen in den Osten des afrikanischen Landes wird abgeraten.
Alain Kniebs - Foto: Junior D. Kannah/AFP
Es ist mal wieder ein weiteres Kapitel in der Afrikanischen Tragödie. Ein "demokratisch gewählter" Präsident will nicht abtreten, wie es die Verfassung vorsieht. Dies ruft Proteste herauf und die Welt interessiert sich nicht mal dafür. Genau wie für den Krieg im Osten Kongos, wo in den letzten 20 Jahren Millionen Menschen getötet wurden. Weit mehr als in anderen Konflikten auf der Welt oder durch Terrorismus.
Allerdings würde es auch keinen Unterschied machen, wenn ein Etienne Thsisekedi an seine Stelle treten würde. Das einzige was sich ändern würde, wäre die Bankverbindung für das aus Korruption und Vetternwirtschaft "erwirtschaftete" Geld.