Die Beratungen sind der erste Schritt, die sogenannte Informationsphase der Renault-Prozedur. Doch ob die Caterpillar-Direktion des Werkes von Charleroi den Gewerkschaften viel zu der geplanten Fabrik-Schließung sagen kann, ist unklar. Die folgenschwere Entscheidung wurde in der US-amerikanischen Konzernzentrale getroffen.
Die erste Phase der Renault-Prozedur kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Erst danach werden Gewerkschaften und Unternehmensleitung einen Sozialplan für die zu entlassenen Mitarbeiter aushandeln.
Regierungen beraten über Maßnahmen
Am Mittwoch beraten die Föderalregierung und die Wallonische Region gemeinsam über das weitere Vorgehen in Sachen Caterpillar. Bei der Sitzung sollen auch Gewerkschaftsvertreter angehört werden. Auf der Agenda stehen laut RTBF mögliche Steuervorteile für Entschädigungszahlungen an die Entlassenen, die Zukunft des Werksgeländes und mögliche Frühpensionierungen.
So fordern Gewerkschaften, dass entlassene Mitarbeiter schon mit 50 Jahren in Frühpension gehen können. Die Michel-Regierung hatte die allgemeine Altersschwelle dafür zuletzt auf 56 Jahre angehoben. Jedoch arbeiteten durch den letzten Stellenabbau bei Caterpillar 2013 kaum noch über 56-Jährige. Die Gewerkschaften wollen daher eine Sonderregelung für Caterpillar. Von einer Frühpension mit 50 Jahren würden nach Gewerkschaftsangaben 600 Arbeitnehmer profitieren.
Magnette fordert gleiche Regeln wie bei Ford Genk
Der Wallonische Ministerpräsident Paul Magnette sagte zu Beginn der Sitzung, er fordere von der Föderalregierung gleiche Regeln wie bei der Schließung von Ford Genk. Damals durften Mitarbeiter ab 52 Jahre in Frühpension.
In dieser Woche wird außerdem ein ranghoher Vertreter der amerikanischen Geschäftsleitung des Baumaschinenherstellers in Namur erwartet. Er soll der Regionalregierung die Beweggründe für die geplante Schließung erläutern.
Bei Caterpillar Gosselies stehen 2.200 Jobs auf der Kippe.
rtbf/akn/okr - Foto: Virginie Lefour (belga)