Neben Charles Michel war auch der luxemburgische Premier Xavier Bettel zu Gast im Bundeskanzleramt. Nach dem Brexit-Votum steht Europa vor einer neuen Herausforderung. Wie soll es weitergehen mit der EU? Michel plädiert für ein Europa der zwei Geschwindigkeiten. Auf der einen Seite die Euro-Länder, die noch näher zusammenrücken könnten. Auf der anderen Seite die restlichen EU-Staaten.
In jedem Fall müssten die Institutionen einfacher und bürgernäher werden, fordert Michel. Die Briten ruft er auf, endlich deutlich zu machen, was sie nun wirklich wollen.
Michel sprach mit Merkel aber auch über Belgien. Die deutsche Kanzlerin verfolge die Lage im Nachbarland sehr genau, sagt er im BRF-Interview. Über die Reformagenda der Föderalregierung sei sie bestens informiert gewesen, aber auch über die derzeitigen Schwierigkeiten - etwa durch die Schließungs-Ankündigung des Caterpillar-Werks in Gosselies.
Hintergrund für die Beratungen in Berlin ist der EU-Zukunfts-Gipfel, den die europäischen Staats- und Regierungschefs kommende Woche in Bratislava abhalten werden.
Zur Zeit weilt Michel auf dem Bürgerfest von Bundespräsident Joachim Gauck auf Schloss Bellevue. Belgien ist in diesem Jahr Ehrengast. An der Feier nimmt auch Ostbelgiens Ministerpräsident Oliver Paasch teil.
Alain Kniebs - Bilder: Nicolas Maeterlinck/Didier Lebrun/BELGA