Bart De Wever von der flämisch-nationalistischen N-VA will die Region Brüssel-Hauptstadt abschaffen.
De Wever will den Gemeinschaften und Regionen des Landes fast alle Befugnisse übertragen. Brüssel hingegen brauche lediglich die kommunalen Befugnisse, vergleichbar mit anderen Großstädten.
Schon allein die Schaffung der Region Brüssel-Hauptstadt sei ein Fehler gewesen, sagte N-VA-Chef Bart De Wever im VRT-Rundfunk. Einer Studie zufolge sei die Region Brüssel nicht, wie immer beklagt, unterfinanziert - das Geld werde schlichtweg schlecht angelegt.
Hier müsse sich also etwas ändern: Man könne Brüssel zwar die Befugnisse geben, die nötig sind, um eine Stadt zu verwalten, aber eben keine regionalen Zuständigkeiten.
Stattdessen sollen die regionalen Befugnisse von den beiden großen Gemeinschaften übernommen werden.
Wallonische und flämische Politiker reagieren empört
Unannehmbar, hieß es von PS und CDH. MR-Chef Didier Reynders sprach süffisant von Wunschdenken.
Und auch auf flämischer Seite stößt der Vorstoß De Wevers auf Ablehnung. Allen voran CD&V und Groen mahnten zur Besonnenheit. Der Vorstoß De Wevers sei ohnehin unrealistisch und damit allenfalls eine unnötige Provokation, hieß es.
Brüssel ist seit dem Ende der 80er Jahre eine eigenständige Region mit ähnlichen Kompetenzen wie Flandern und die Wallonie.
brf/alk/okr/rop - Bild: belga