Arbeitsminister Kris Peeters (CD&V) will, dass die Wallonische Regierung Härte zeigt. Das Betriebsgelände in Gosselies solle sie zurückfordern. Das sagte Peeters in einem Interview mit den frankophonen Tageszeitungen La Libre Belgique und La Dernière Heure. Dies wäre eine Möglichkeit, die Subsidien und Steuervorteile, die die Wallonie dem Konzern gewährt habe, rückerstattet zu bekommen.
Peeters erinnerte daran, dass das Betriebsgelände von Ford Genk nach der Schließung an die Flämische Region rückübertragen wurde. Zwar sei jeder Fall anders, so Peeters, aber unmöglich sei es auch im Fall Caterpillar nicht.
Caterpillar Gosselies umfasst derzeit eine Fläche von fast hundert Hektar. Im Falle der gewährten Steuervorteile ist der Minister der Ansicht, dass es viel komplizierter sei, das Geld zurück zu bekommen. Peeters erklärte sich bereit, dem wallonischen Ministerpräsidenten Paul Magnette (PS) seine Verhandlungserfahrungen aus seiner Zeit als flämischer Ministerpräsident zu teilen.
Drei Tage nach der angekündigten Schließung von Caterpillar wird am Montag die sogenannte Renault-Prozedur eingeleitet. Dabei werden über den Tag verteilt mehrere Betriebsversammlungen stattfinden und die 2.200 Mitarbeiter über die Schritte informiert. An der Informationsversammlung beteiligen sich auch Gewerkschaftsvertreter der Zuliefererbetriebe. Das meldet die Nachrichtenagentur Belga. Mehrerer dieser Betriebe befinden sich auf dem Gelände des US-Konzerns in Gosselies.
Bislang wurden noch keine Massenentlassungen ausgesprochen, die Beschäftigten fürchten aber das Schlimmste. Am Rande der Informationsversammlungen wird auch über eventuelle Streikaktionen diskutiert werden.
Am Dienstag wird das Thema Caterpillar im Föderalen Parlament thematisiert. Auf Antrag der PS-Fraktionsführerin Onkelinx sollen die Geschäftsführung des US-Konzerns und die Gewerkschaften im Ausschuss angehört werden.
Die Schließung des Werks ist für das kommende Frühjahr geplant.
rtbf/belga/vk/jp - Bild: Virginie Lefour/BELGA