Für den gemeinen Katzenfreund gibt's nichts Schlimmeres: Fresschen ist fertig, der Napf gefüllt, aber dann: keine Katze. Weg! Ausgebüchst. Am nächsten Tag: Immer noch keine Spur vom Zwergtiger. Und dann beginnt meist eine lange, verzweifelte Suche nach dem samtpfotigen Freund.
Genau das ist auch Daniel Vindevogel passiert. "Irgendwann war mein Kater weg und da fiel mir auf, dass man da eigentlich - außer Suchplakaten - wenig machen konnte. Erst vier Monate später hab' ich das Tier wiedergefunden und da hab ich mir gedacht: Ich programmiere eine Handy-App für genau solche Fälle."
Gesagt, getan. Daniel Vindevogel setzte sich an den Computer und fing an zu tüfteln. Herausgekommen ist eine App: FindMyCat. Das Prinzip ist eigentlich dasselbe wie bei einem Suchplakat, sagt der junge Programmierer. Die App erlaubt es, eine Annonce aufzugeben, inklusive Foto der vermissten Katze. Gleichzeitig kann aber auch derjenige, der eine Katze gefunden hat, ebenfalls eine Annonce einstellen. Und da findet dann - hoffentlich - der eine zum anderen.
Rund 5.000 User
Das ganze lebt natürlich davon, dass die Zahl der User so hoch wie möglich ist, eben um den Kontakt zwischen dem Suchenden und einem möglichen Finder herstellen zu können. Und das war anfangs eben auch die große Schwierigkeit: Daniel Vindevogel musste also erstmal Werbung machen. Nicht dumm ließ er Aufkleber drucken und pappte diese auf jedes Katzen-Suchplakat, das ihm zu Gesicht kam. "Inzwischen läuft's", sagt er. Die App gibt's seit Ende letzten Jahren und bis jetzt gab's schon rund 2.000 Annoncen. Die Zahl der Benutzer beläuft sich im Durchschnitt auf rund 5.000.
2.000 Annoncen, erstmal natürlich schwerpunktmäßig in Belgien. Es seien aber auch schon Suchaufrufe aus Großbritannien, den USA und sogar aus Thailand auf der App erschienen.

Wie funktioniert das jetzt? Nun: "Sie vermissen ihre Katze", sagt Daniel Vindevogel, "dann laden Sie einfach die App runter, entweder über die Internetseite, oder eben über den App-Store. Dann nur kurz eine E-Mail-Adresse und ein Passwort eingeben, und los geht's." FindMyCat kann die Arbeit aufnehmen.
Die App hilft dem Benutzer dabei, die Annonce zu erstellen. Das Wichtigste ist da natürlich das Foto. Und dann gibt es zwei Darstellungsarten: Entweder werden die Annoncen in Form einer Liste ausgegeben, die die Meldungen nach dem nächstgelegenen Standort anzeigt, oder aber, man sieht Punkte auf einer Landkarte. Das macht es dann für denjenigen, der seine Katze sucht, einfacher, in der näheren Umgebung zu seinem Wohnort zu fahnden.
Und es funktioniert. Inzwischen greifen in Brüssel auch schon Profis immer häufiger auf die App zurück, bei denen häufig Fundtiere abgegeben werden z.B. Tierheime aber auch Tierärzte.
App ist kostenlos
Das Ganze ist, wohlbemerkt, kostenlos: Die Nutzung von FindMyCat ist von Anfang bis Ende gratis. Für Daniel Vindevogel war die App nämlich am Anfang nicht mehr als die Abschlussarbeit nach einem Programmierer-Seminar. Alles entstand in Eigenregie. Deswegen gibt's die App im Moment auch nur für das IPhone. Es gebe unheimlich viele Anfragen, um die App auch für Android-Handys anzubieten. "Ich arbeite dran", sagt Daniel Vindevogel. Bislang fehle da aber noch das Geld.
Eben deswegen habe er denn auch vor, eine kleine Firma zu gründen, um das Ganze professioneller anzugehen. Eventuell würde man das Konzept dann auch ausweiten. Auf Dauer schwebt Daniel Vindevogel eine App vor, die das Thema Katze in seiner Gesamtheit abdeckt, inklusive Futter und Spielzeug.
"Klar wäre es schon, wenn ich irgendwann mal damit Geld verdienen könnte", sagt Daniel Vindevogel. "In erster Linie mache ich das aber, weil ich eben ein bekennender Katzenfreund bin..."
Roger Pint - Bilder: FindMyCat
Unser Kater Henry ist seit 24.12.2018 nicht mehr nach Hause gekommen. Er ist 2,5 Jahre alt. Kastriert, gechipt und bei Tasso gemeldet. Er ist sehr zutraulich. Wohnt Aachen am Hangeweiher im Restaurant Hangeweiher. Bitte helfen sie uns. Gegen Belohnung. Wir vermissen ihn schmerzlich. Danke und Vg