Die meisten Treffer des Zolls erfolgen am Flughafen Zaventem. Kein Wunder, der Brussels Airport verbindet Belgien mit dem Rest der Welt. Im vergangenen Jahr wurden hier mehr als 23 Millionen Fluggäste gezählt und einige führten deutlich zu viel Bargeld mit sich.
Die Regel ist einfach: Wer mehr als umgerechnet 10.000 Euro in bar dabei hat, macht sich strafbar. "Die meisten 'Schmuggler' werden auf Flügen von und nach Afrika sowie aus arabischen Ländern erwischt", sagt Francis Adyns, Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Die Wirtschaft in diesen Ländern funktioniere mit mehr Bargeld als das inzwischen bei uns der Fall sei, erklärt Adyns. Die meisten Menschen, die in Belgien mit zu viel Barem in der Tasche erwischt werden, stammen übrigens aus Libyen.
Kontrolliert wird am Flughafen stichprobenartig. Der Zoll setzt aber auch gezielt Geldspürhunde ein, um die Schwarzgeld-Sünder zu fassen. Kontrollen finden nicht nur in Zaventem statt, sondern auch an den Häfen und entlang der Grenzen - etwa an den ehemaligen belgisch-luxemburgischen Übergängen.
Insgesamt drei Millionen Euro hat der Zoll im vergangenen Jahr beschlagnahmt. Mittel, die in den meisten Fällen zur Geldwäsche genutzt werden. Vereinzelt schöpfen die Beamten aber auch Verdacht, dass das Bargeld zur Finanzierung von Terrorismus genutzt werden könnte. In jedem Fall meldet der Zoll jeden Fund an die Polizei.
"Besteht nur der geringste Verdacht der Terror-Finanzierung - auch bei Summen unter 10.000 Euro - werden Polizei und Justiz sofort informiert", sagt Zoll-Sprecher Adyns. In jedem Fall werden auch die zuständigen Stellen, die sich mit der Bekämpfung von Geldwäsche beschäftigen, in Kenntnis gesetzt.
Alain Kniebs - Bild: Herwig Vergult (belga)