Trotz einsetzender Sommerflaute bleibt die Arbeitslosigkeit in Belgien weiter auf Rekordtief. Mit 373.400 Jobsuchern verzeichneten die Arbeitsämter im Juni mit einer Abnahme um fast neun Prozent die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 15 Jahren.
Insgesamt zählt Belgien 36.000 Vollarbeitslose weniger als im Sommer vergangenen Jahres. Der Rückgang ist überall zu spüren und fällt bei Männern und Frauen gleichgewichtig aus. Knapp zehn Prozent in allen Landesteilen, bis auf Ostbelgien - hier beträgt der Rückgang zum Vorjahr nur ein Prozent.
Die Jugendarbeitslosigkeit ging im Juni um fast 17 Prozent zurück. Bei den 60- bis 65-Jährigen in Belgien nimmt die Arbeitslosigkeit dagegen zu. Im Vergleich zum Vorjahr sogar sprunghaft, das Plus beträgt fast 40 Prozent. Der Grund: Auch ältere Arbeitslose müssen jetzt offiziell nach einem Job suchen und fließen in die Statistik mit ein.
Im Bereich der Teilzeitbeschäftigten ist die Arbeitslosigkeit belgienweit um knapp fünf Prozent gesunken. Aufgrund der gesetzlichen Verschärfung haben im Juni weitere 500 Belgier ihren Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung verloren, so das Wirtschaftsministerium. Die Arbeitslosenquote in Belgien liegt bei knapp 8,5 Prozent.
Arbeitsminister Kris Peeters reagierte erfreut auf die positive Entwicklung in den letzten Monaten und sieht darin erste Früchte der Regierungsarbeit. Der CD&V-Minister sprach von einem ermutigenden Zeichen für einen allmählichen wirtschaftlichen Aufschwung.
belga/rkr/akn - Illustrationsbild: Jonas Hamers/BELGA
Dann macht die aktuelle Regierung wohl doch nicht so viel verkehrt!
Diese Zahlen sagen nicht viel. Wenn es ja weniger Arbeitslose gibt laut Statistik, müsste es ja auch logischerweise mehr Beitragszahler und damit höher Einnahmen der Sozialversicherung geben. Aber diese Zahlen werden hier nicht genannt. Erst dann kann man sich ein richtiges Bild machen.
Mit Zahlen ist es wie mit dem berühmten halbvollen oder -leeren Glas Wasser. Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.
(AdR: Beim Kommentarschreiber handelt es sich nicht um Marcel Scholzen aus Losheimergraben.)