In den belgischen Krankenhäusern gibt es knapp 45.000 Betten - dazu kommt das Angebot der sieben Unikliniken des Landes. Zu viel, findet die christliche Krankenkasse. Auf 1.000 Einwohner kommen hierzulande vier Krankenhausbetten - in Frankreich oder den Niederlanden seien es nur drei.
Außerdem kritisiert die Krankenkasse die Vielzahl der Eingriffe, auch die liege über dem EU-Schnitt. Hinzu kommt, dass sich die OP-Zahlen je nach Provinz deutlich unterscheiden. Für die Kasse ein Hinweis mehr darauf, dass bestimmte Ärzte zu viele, unnötige Eingriffe durchführen.
Auch die Aufenthaltsdauer der Patienten mit im Schnitt sieben Tagen liege über der gängigen Praxis in den Nachbarländern.
Die aus Sicht der christlichen Krankenkasse 10.000 Betten "zu viel" in den belgischen Kliniken will sie aber nicht abschaffen. Das Angebot müsse umstrukturiert werden. Weil die Menschen immer älter werden, werde der Bedarf an Reha-Plätzen und für die Behandlung von chronischen Krankheiten stark zunehmen. Darauf seien die Krankenhäuser aber noch nicht ausreichend vorbereitet, kritisiert die christliche Krankenkasse.
Alain Kniebs - Illustrationsbild: Orlando Sierra (afp)