Weil es immer mehr ältere Menschen gebe und der Pflegebedarf rapide steige, führe kein Weg an der Pflegeversicherung vorbei, erklärte der wallonische Regionalminister Maxime Prévot von der CDH sein Vorhaben. Derzeit gebe es bereits über 100.000 Pflegebedürftige im Süden des Landes. Tendenz steigend. Um diesen Menschen und ihren Familien unter die Arme zu greifen, werde die neue Versicherung eingeführt. Im Schnitt würden 300 Euro im Monat gezahlt – für Hilfe im Rahmen der häuslichen Versorgung oder für Pflegeleistungen im Altenheim.
Die wallonische Pflegeversicherung ist Pflicht: Jeder Wallone muss künftig 50 Euro im Jahr in den Topf einzahlen. Verwaltet wird das Ganze über die Krankenkassen. Die wallonische Pflegeversicherung gilt nicht für die Einwohner der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Ostbelgien ist in diesem Bereich selbst zuständig und sucht seit geraumer Zeit nach der adäquaten Lösung. Im Raum stehen eine Beteiligung an der wallonischen Kasse oder der Aufbau einer eigenen Pflegeversicherung.
Flandern hat die bereits vor 15 Jahren eingeführt, muss aber schon sein blaues Wunder erleben. Der Pflichtbeitrag hat sich im Norden des Landes wegen des hohen Bedarfs innerhalb kürzester Zeit verdoppelt.
AKn - Illustrationsbild: Philippe Huguen (afp)