Nach dem Anschlag in Nizza überwiegen in Europa Trauer und Schock. EU-Ratspräsident Donald Tusk und Außenminister Didier Reynders haben die Bluttat aufs Schärfste verurteilt. „Schon wieder ein Akt der Barbarei“, fasst Reynders Trauer und Wut zusammen. Die ersten Gedanken gingen jetzt an die vielen Opfer und ihre Angehörigen. Reynders hält sich zur Zeit beim EU-Asien-Gipfel in der Mongolei auf.
Dort befindet sich auch EU-Ratspräsident Tusk. Er sprach von einem traurigen Tag „für Frankreich, für Europa, für uns alle“.
Ob unter den 84 Toten und den vielen Verletzten Belgier sind, ist nicht bekannt. Minister Reynders sagte am Freitagmorgen im flämischen Rundfunk, er habe von einer Reihe Belgier noch keine Informationen. In den nächsten Stunden erwartet er Klarheit. Er befürchte das Schlimmste. Er ruft alle, die Verwandte vor Ort haben, auf, sich zu melden. Gemeinsam mit der belgischen Botschaft in Marseille und Nizza würden dann Informationen eingeholt.
Die Reiseveranstalter Jetair und Thomas Cook melden, dass ihre Kunden in Nizza in Sicherheit sind. Es handelt sich insgesamt um etwa 20 Urlauber, die man kontaktiert habe. Beide Reisegesellschaften bestätigen, dass für Freitag anstehende Flüge nach Nizza wie geplant stattfinden werden.
Das Ministerium hat noch in der Nacht eine Nothotline geschaltet. Dort können sich Belgier melden, die Angehörige in Südfrankreich haben und diese seit der Terrorattacke nicht erreichen können. Die Nummer lautet: 02/501 40 00.
Am Freitagvormittag kommt der Nationale Sicherheitsrat zusammen, um die Lage nach dem Anschlag von Nizza zu besprechen. Nach Angaben von Außenminister Didier Reynders und Innenminister Jan Jambon wird die Terrorwarnstufe in Belgien vorerst nicht erhöht. Sie bleibe auf Niveau drei, das ist die zweithöchste Stufe. Der Sicherheitsrat soll aber prüfen, ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind, etwa im Hinblick auf den Nationalfeiertag nächste Woche. Laut Reynders haben die Terroristen offenbar ihre Vorgehensweise verändert. Dem müssten die Sicherheitsbehörden Rechnung tragen.
akn/jp/vrt - Bild: Valéry Hache (afp)