Die Polizei vermutet, dass sie konkrete Anschlagspläne hatten. Sie sollen außerdem Verbindungen zu den Attentätern der Brüsseler Anschläge vom 22. März gehabt haben. Unbestätigten Berichten zufolge sollen zwei der drei Inhaftierten sogar mit den Selbstmordattentätern von Brüssel verwandt sein, der eine als Neffe, der andere als Vetter. Beide sind vorbestraft.
Bei den Hausdurchsuchungen in 16 Gemeinden des Landes waren allerdings keine Waffen und kein Sprengstoff gefunden worden. Insgesamt hatte die Polizei bei den Razzien 40 Verdächtige in Polizeigewahrsam genommen.
Terrorwarnstufe 3 bleibt
Der nationale Sicherheitsrat hat am Samstag beschlossen, die Terrorwarnstufe weiterhin auf Niveau drei zu halten. Außerdem wurden die Sicherheitsmaßnamen in Bezug auf sogenannte "weiche Ziele" noch einmal verstärkt. Das bezieht sich auch auf Menschenansammlungen, beispielsweise bei Spielen der Roten Teufel.
Medien hatten am Samstag berichtet, dass der Anti-Terror-Einsatz auch im Zusammenhang mit der Fußball-EM in Frankreich und dem Spiel der Roten Teufel gegen Irland gestanden hätte. Die Verdächtigen hätten eine Fan-Meile in der Brüsseler Innenstadt im Visier gehabt. Dafür gibt es allerdings keine offizielle Bestätigung.
Härteres Vorgehen gegen undichte Stellen
Die Föderalregierung will nun auch härter gegen undichte Stellen vorgehen, die geheime Informationen zur Sicherheitslage an die Presse weitergeben. Das berichten die Zeitungen De Standaard und Het Laatste Nieuws. Bei der gestrigen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates soll auch dieses Thema angesprochen worden sein.
In dieser Woche waren Gerüchte über mögliche Anschlagspläne auf ein Brüsseler Einkaufszentrum und die Filiale einer amerikanischen Fastfood-Kette veröffentlicht worden. Am Samstag hatte die Zeitung Het Nieuwsblad berichtet, dass vier föderale Minister und ihre Familien unter Polizeischutz gestellt worden seien.
Aus Regierungskreisen verlautete, es habe sich um geheime Informationen gehandelt und es stünden Menschenleben auf dem Spiel. Nicht nur die Betroffenen würden in Gefahr geraten, sondern auch die Informanten der Sicherheitsdienste.
belga/vrt/rtbf/est/fs - Illustrationsbild: Dirk Waem (belga)