Hausdurchsuchung bei PS-Politiker Alain Mathot
Hausdurchsuchung bei Alain Mathot, heißt es auf Seite 1 in La Derniere Heure. Der Bürgermeister von Seraing ist auch der Spitzenkandidat der Lütticher PS bei den kommenden Wahlen. Im Kommentar schreibt die Zeitung: Landesweit wird diese Hausdurchsuchung wie eine Bombe einschlagen. Erneut droht der PS ein Politskandal. Allerdings wäre es falsch der Justiz zu unterstellen, sie habe sich von der Politik manipulieren lassen.
Es ist einfach so, dass Alain Mathot momentan nicht mehr über die parlamentarische Immunität verfügt, was es den Ermittlern ermöglichte jetzt eine Hausdurchsuchung vorzunehmen, schreibt La Derniere Heure im Kommentar.
Es wird auch gegen einen PS-Schöffen von Mons ermittelt. Das kommentiert Vers l'Avenir. Es ist schon seltsam, dass die Medien im Vorfeld über eine Hausdurchsuchung im Kabinett des Schöffen informiert waren. Als Quelle kommt hier nur eine Person im Umfeld der Ermittler in Frage. Das ist absolut unzulässig. So entsteht der Verdacht, dass im jetzigen Wahlkampf gezielt die PS geschädigt werden soll, kommentiert Vers l'Avenir.
Bart De Wever und Olivier Maingain
La Libre Belgique interviewte Bart De Wever, den Parteivorsitzenden der NVA. „Die Sozialsicherheit muss geteilt werden“, mit dieser Schlagzeile wird das Interview auf Seite 1 zusammengefasst.
„De Wever Premier“ ist der Aufmacher in Het Nieuwsblad. Eine Meinungsumfrage des Privatfernsehens VTM brachte zutage, dass eine Mehrheit der Flamen sich den NVA-Politiker als belgischen Regierungschef wünschen.
Im Kommentar wird dieses Ergebnis aber in Frage gestellt. Es ist einfach so, dass De Wever in allen Meinungsumfragen momentan auf Platz 1 steht. Fraglich ist, ob das für die NVA wirklich eine gute Sache ist. Denn es ist einfach so, dass man auch zu früh zu erfolgreich sein kann. Laut dieser besagten Meinungsumfrage muss sich aber die CD&V Sorgen machen. Als beliebtester Premier Kandidat schneidet Marianne Thyssen nur als dritte ab und Leterme ist siebter. Es handelt sich, wie gesagt, nur um eine Meinungsumfrage. Es bleibt abzuwarten wie die Wahlen ausgehen, so Het Nieuwsblad.
De Standaard und Le Soir starten heute eine mehrwöchige, gemeinsame Artikelserie zum Thema: „Was wollen Wallonen und Flamen eigentlich wirklich“. De Standaard bringt in diesem Zusammenhang ein ausführliches Interview mit dem FDF Parteivorsitzenden Olivier Maingain. Der wird auf Seite 1 mit der Schlagzeile zitiert: „Jetzt gehen die Flamen zu weit“. Im Kommentar schreibt die Zeitung, heute können sich die De Standaard-Leser mal gehörig ärgern. Um dieses Ziel zu erreichen müssen sie nur das Interview mit Olivier Maingain lesen.
Trotzdem lässt sich hier auch Inspirierendes finden. Die vergangenen drei Jahre haben nämlich bewiesen, dass Reformen nur möglich sind, wenn an beiden Seiten des Verhandlungstisches hierzu die Bereitschaft besteht. Wenn Verhandlungen erfolgreich sein sollen, muss jeder sich fragen, was er dem anderen anzubieten hat. Soweit scheint Maingain aber noch nicht zu sein. Fraglich ist aber auch, ob die flämischen Parteien auf solche Verhandlungen schon anständig vorbereitet sind.
Sparkurs für die SNCB
Die Eisenbahngesellschaft SNCB muss sparen. „Bahn schafft keine Züge ab“ heißt es dazu in Het Laatste Nieuws. „SNCB verschont Fahrgäste und Personal“, meint De Morgen auf Seite 1. Im Kommentar schreibt Gazet Van Antwerpen: Es werden keine Zugverbindungen gestrichen. Gespart wird im Güterzugverkehr, wo auch die meisten Defizite eingefahren werden.
Unklar ist aber noch, wie die Gewerkschaften auf diese Pläne reagieren werden. Unterdessen hört man bei der Bahn überhaupt nichts mehr von der angekündigten Studie zum Thema Pünktlichkeit. Dabei ist das eigentlich ein wichtiges Argument um zusätzliche Fahrgäste zu gewinnen.
Le Soir kommentiert: Es wird höchste Zeit die Eisenbahn auf solide Fundamente zu stellen, nur dann wird sie die Möglichkeit haben die angekündigte Liberalisierung zu überleben. Soviel steht nämlich fest: Potentielle Konkurrenten werden sich vor allem auf die lukrativen Marktsegmente konzentrieren.
L'Echo meint im Leitartikel: Der Eisenbahngesellschaft müssen die Mittel zur Verfügung stellen, die sie braucht um das zu tun, was man ihr vorschreibt. Um den Verkehrskollaps zu verhindern, ist es nämlich absolut notwendig, dass noch mehr Autofahrer auf den Zug umsteigen. Aber hierzu braucht die Bahn einfach mehr Geld. Was den Frachttransport betriff, muss sich die SNCB endlich darauf einstellen, dass hier marktwirtschaftliche Prioritäten gesetzt werden müssen.