"Zehn Tote durch menschliches Versagen", titeln gleichlautend Het Belang van Limburg, Het Nieuwsblad und Het Laatste Nieuws. L'Avenir zeigt auf Seite eins ein Bild der Verwüstung nach dem verheerenden Zusammenstoß zweier Regionalzüge bei Bad Aibling in Bayern.
Noch ist die Unglücksursache nicht offiziell geklärt. Allerdings häufen sich die Vermutungen, dass menschliches Versagen zu dem schweren Unfall geführt hat. Demnach könnte ein Mitarbeiter im Stellwerk das automatische Sicherheitssystem außer Kraft gesetzt haben, um einen verspäteten Zug noch passieren zu lassen. Dieser erreichte einen vorgesehenen Ausweichpunkt aber nicht mehr rechtzeitig. In einer Kurve kam es dann auf der eingleisigen Strecke zur Katastrophe. Neben den mindestens zehn Toten wurden sehr viele Passagiere zum Teil schwer verletzt.
Was läuft schief an den Börsen?
"Seit Jahresbeginn sind an den Börsen weltweit bereits mehr als 5.000 Milliarden Euro verpufft", wie Het Laatste Nieuws meldet. "Der komplette Börsengewinn vom Vorjahr ist damit nach nur fünf Wochen in Rauch aufgegangen", rechnet Het Belang van Limburg vor. Alleine der belgische Aktienindex Bel20 hat seit Anfang Januar 14 Prozent an Wert verloren.
Was läuft da schief, fragt sich La Libre Belgique. Das weltweite Wachstum gerät ins Stocken, vor allem in China und den USA; die Preise für Rohstoffe brechen ein. Die Notenbanken bekommen die Lage nicht mehr in den Griff und über der Bankenwelt schweben erneut schwarze Wolken: Zusammengenommen eine explosive Mischung, die für Katerstimmung an den Handelsplätzen sorgt. Und wie immer an der Börse ist auch eine gehörige Portion Psychologie im Spiel.
Het Nieuwsblad macht sich ebenfalls Sorgen. Schlaue Ökonomen analysieren jetzt zwar wieder um die Wette, aber tatsächlich getan wird wenig gegen die Krise. La Libre Belgique findet, dass die Staaten gefragt sind. Die Regierungen müssen Strukturreformen durchführen, um die Wirtschaft dauerhaft zu stärken. Ansonsten steht uns die nächste Krise schon bald ins Haus.
Kundenrückgewinnung und Stellenabbau bei der SNCB
"So will Jo Cornu wieder für volle Züge sorgen", titelt Het Laatste Nieuws. Der Bahnchef will mit einer Reihe praktischer Maßnahmen die SNCB attraktiver machen. So sollen zu Stoßzeiten Doppelstockwagen für ein größeres Platzangebot sorgen. In 400 Bahnhöfen sollen die Bahnsteige angehoben werden, um das Einsteigen zu erleichtern. Mehr Parkplätze an den Bahnhöfen sollen Pendlern das Leben einfacher machen.
Außerdem will Cornu, wie De Standaard meldet, ab 2020 auf der Brüsseler Nord-Süd-Verbindung selbstfahrende Züge einsetzen. Die neue Technologie, bei der zwar ein Lokführer an Bord bleibt, aber nur noch im Notfall eingreift, wird bereits in den U-Bahnen von New York, Vancouver, Mailand und London eingesetzt und soll eine schnellere Taktung durch die Brüsseler Tunnel ermöglichen.
Wie L'Echo berichtet, wollen SNCB und Schienennetzbetreiber Infrabel bis 2018 2.293 Stellen abbauen. Im Gegenzug soll es eine Arbeitsplatzgarantie für insgesamt 31.700 Mitarbeiter geben. Derzeit laufen Verhandlungen mit den Gewerkschaften für ein neues Tarifabkommen. Im Parlament wollen einige Abgeordnete in Kürze einen Gesetzesvorschlag für einen Minimaldienst bei der Bahn im Streikfall einbringen. Die Wirtschaftszeitung hält das Vorhaben aber für kontraproduktiv. Viel wichtiger für Pendler und Bahnangestellte wäre ein effizienter Sozialer Dialog, um Konflikte schnell aus der Welt schaffen zu können.
Museen mit Dachschaden
Nach den bröckelnden Brüsseler Tunneln heißt es jetzt Pleiten, Pech und Pannen in den Königlichen Museen... Sowohl im Armeemuseum am Jubelpark als auch in den Kunstmuseen in der Innenstadt regnet es rein. Ein Dachschaden ist inzwischen so groß, das sogar eine Taube hindurchgeflogen ist.
"Das ist eine Schande!", empört sich Le Soir. Den zuständigen N-VA-Ministern die Schuld in die Schuhe zu schieben, wäre aber zu einfach. Die katastrophalen Zustände in den Museen der Hauptstadt sind nämlich nicht neu. Die Amtsvorgänger haben sich nicht ausreichend um die Probleme gekümmert.
Erst wurde gefeiert, dann mit den High Heels zugeschlagen
Het Nieuwsblad schließlich berichtet über ein bizarres Gerichtsverfahren, in das eine belgische Touristin in New York verwickelt wurde. Die 25-Jährige aus Brüssel wurde auf Schadensersatz in Höhe von fünf Millionen Dollar verklagt. Der Grund: Sie soll einer New Yorkerin beim Feiern in einer Bar den Stiletto-Absatz ihrer High Heels in den Oberschenkel gerammt haben.
Vor Gericht stellte sich aber heraus, dass das angebliche Opfer bei einem Junggesellinnenabschied war und viel zu tief ins Glas geschaut hatte. Fotos bewiesen zweifelsfrei, dass die beschwipsten Amerikanerinnen die Brüsselerin und ihre Schwester, die als Touristen in der Stadt waren, zuerst mit Eiswürfeln beworfen und sie an den Haaren gezogen hatten. Die Belgierin wurde auf ganzer Linie freigesprochen, es soll eine der Trinkkumpaninnen des Opfers gewesen sein, die mit dem Schuh zugeschlagen hat. Das ernüchternde Fazit der Belgierin: "Ich fahre nie wieder nach New York!"
Alain Kniebs - Bild: Peter Kneffel/DPA/AFP