"Blutbad in Bangkok", titelt De Morgen. "Thailand ins Herz getroffen", schreiben L'Echo und Le Soir auf Seite eins. Die thailändische Hauptstadt Bangkok wurde am Montag von einem Anschlag erschüttert. Die Bombe explodierte in einem bei Einheimischen und Touristen beliebten Viertel der Stadt. Nach jüngsten Angaben kamen dabei 21 Menschen ums Leben. Zu dem Attentat hat sich bislang niemand bekannt.
Über die Ziele der Täter gibt es aber wenige Zweifel: "Bombe in Bangkok trifft thailändischen Tourismus ins Mark", schreibt Gazet van Antwerpen auf Seite eins. "Es gab nur ein Ziel: Man wollte so viele Touristen wie möglich treffen", notiert auch Het Nieuwsblad. La Libre Belgique befürchtet schon ein "tunesisches Szenario in Bangkok".
Morddrohungen und falsche Versprechungen
Dauerbrenner-Thema ist und bleibt aber die Flüchtlingskrise. Einige Zeitungen bringen Reportagen aus den Ortschaften, die in Kürze Asylbewerber aufnehmen werden. L'Avenir etwa hat sich die Vorbereitungen in Jodoigne in der Provinz Wallonisch-Brabant angeschaut. Insbesondere der zuständige Asyl-Staatssekretär Theo Francken ist derzeit quasi rund um die Uhr auf Achse, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Apropos: "Francken wird wegen der Aufnahme von Flüchtlingen mit dem Tod bedroht", melden Het Laatste Nieuws und De Morgen auf Seite eins. Die Drohung sei per E-Mail eingegangen und auf Französisch formuliert gewesen. Francken will bei der Polizei Anzeige erstatten.
Gerade in den letzten Wochen ist die Zahl der Asylbewerber in Belgien sprunghaft angestiegen. Het Nieuwsblad glaubt zumindest einen Grund dafür zu kennen: "Menschenschmuggler schildern Belgien als das gelobte Land", schreibt das Blatt. Demnach machen die Schleuser den Flüchtlingen weis, dass Familienzusammenführungen in Belgien leichter seien als in anderen Ländern. Staatssekretär Francken dementiert: Das sei eine Legende, Familienzusammenführungen gingen in Belgien nicht einfacher und nicht schneller als anderswo.
Wir brauchen eine einheitliche Asylpolitik
Diese Geschichte ist ein Grund mehr für einen wirklich europäischen Ansatz, fordert Het Nieuwsblad in seinem Leitartikel. Offensichtlich ist es immer noch so, dass Schleuser die angeblichen Vorzüge einzelner Länder zum Argument machen. Deshalb bedarf es einer einheitlichen europäischen Asylpolitik. Und über diesen Weg könnte man auch dafür sorgen, dass sich kein Staat mehr aus der Verantwortung ziehen kann, wie allen voran Ungarn. Grundvoraussetzung ist dann aber, dass Europa wirklich mehr ist als nur die Summe von 28 nationalen Eigeninteressen.
Gazet van Antwerpen schlägt in dieselbe Kerbe: Im Augenblick gibt es in Europa eine ohrenbetäubende Kakophonie. Vor allem in der Flüchtlingsproblematik kann von einer "Union" im Moment keine Rede sein. Nichts ist geregelt: Es gibt keinen EU-internen Verteilerschlüssel, es gibt keine gemeinsame Liste von sicheren Herkunftsländern, Italien und Griechenland werden mit ihren Problemen alleine gelassen. Es wäre schön, wenn die Staats- und Regierungschefs genau so viel Zeit auf die Flüchtlingsproblematik verwenden würden wie auf die Finanzhilfen für Griechenland.
Mehr ältere Menschen arbeiten
"Immer mehr Über-50-Jährige arbeiten", so derweil die Aufmachergeschichte von De Standaard. Bis vor kurzem war die Beschäftigungsrate in dieser Altersklasse in Belgien sehr niedrig, weil die Menschen früh in den Ruhestand gingen. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl jetzt um fast 170.000 Menschen angestiegen. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent.
In seinem Leitartikel sieht De Standaard darin Hinweise auf eine mögliche Schubumkehr. Bis vor Kurzem gab es ein Zweckbündnis: Ältere Arbeitnehmer wollten so früh wie möglich in den Ruhestand, unterstützt wurden sie darin sowohl von den Unternehmen, als auch von den Gewerkschaften. Inzwischen scheinen sich aber die Unternehmen vom Jugendwahn verabschiedet zu haben. Sogar 55-Jährige haben jetzt wieder berechtigte Aussichten auf einen Job. Mehr denn je brauchen wir jetzt aber neue Ansätze, um Über-50-Jährige eine angepasste zweite oder dritte Laufbahn zu ermöglichen.
Strafe für Drogenbesitz gleich und vor Ort per Bankkarte bezahlen
De Morgen ärgert sich über den neuen Ansatz der limburgischen Justiz beim Kampf gegen Drogenmissbrauch. Beim Pukkelpop-Festival in Hasselt, das morgen beginnt, sollen Geldbußen wegen Drogenbesitzes gleich über Bankkarte eingezogen werden. Jetzt können die Eltern also ruhig schlafen, frotzelt das Blatt in seinem Leitartikel. Damit wir uns richtig verstehen: Drogen können der Gesundheit ernsthaften Schaden zufügen. Nur wird hier suggeriert, dass Rock-Festivals so etwas wie der Vorhof zur Hölle sind. Dabei ist gerade Pukkelpop vergleichsweise drogenfrei. Früher hieß es gerne mal, dass Rock 'n' Roll ein Instrument des Teufels ist. Heute, im Jahr 2015, erlebt dieses Klischee offensichtlich ein Comeback.
Am helllichten Tag Tausende Liter Benzin gestohlen
Einige Zeitungen schließlich berichten über eine besonders dreiste Art von Diebstahl: "Herumziehende Banden plündern Tankstellen", schreibt La Dernière Heure auf Seite eins. "Diebe erbeuten 10.000 Liter Benzin", so auch die Schlagzeile von Het Laatste Nieuws. Demnach ist es so, dass die Täter sich in das Informatiksystem von Tankstellen hacken und die Software manipulieren. Das ermöglicht es ihnen dann, Tausende Liter Kraftstoff abzuzapfen. Die Beute landet in eigens umgebauten Lieferwagen, in deren Laderaum große Tanks installiert worden sind. Und das Ganze am helllichten Tag.
Roger Pint - Bild: Pornchai Kittiwongsakul/AFP