"Die N-VA will in der Sozialen Sicherheit säbeln", titelt Le Soir. Um die Steuerreform der Föderalregierung zu finanzieren, will Bart De Wever die Funktionskosten unserer Sozialsysteme senken. Das hat der flämische Nationalistenchef am Wochenende beim Familientag seiner Partei erklärt. Er wolle nicht die Bezüge der Leistungsempfänger kürzen, sondern die hohen Ausgaben für die Strukturen reduzieren. Unser System sei ineffizient. Im Visier hat die N-VA dabei vor allem die Struktur der Krankenkassen und der Gewerkschaften, bemerkt die Zeitung. Man sollte zwar keine voreiligen Schlüsse ziehen, warnt das Blatt, aber sich dennoch fragen, ob die flämischen Nationalisten mit ihrem Vorstoß nicht an erster Stelle das "belgische System" angreifen wollen.
Fast alle Zeitungen beschäftigen sich mit der von der Koalition versprochenen Steuerverschiebung. Die Tax-Shift-Debatte dauert nun schon seit Monaten an. Man könnte fast sagen, dass die Koalition in dieser Frage wie ein kopfloses Huhn herumläuft, notiert Le Soir. Zeitweise geht es zu wie auf dem Fischmarkt: Wer am lautesten schreit, setzt sich durch.
"Regierung läuft wie ein kopfloses Huhn herum"
De Standaard meint: Die Parteien der Schwedischen Koalition sollten sich noch einmal darauf besinnen, worauf es beim Tax-Shift eigentlich ankommt. Die Priorität muss lauten: neue Jobs. Den größten Nutzen hätte eine Senkung der Arbeitgeberabgaben. Politisch wird das aber nicht einfach zu verkaufen sein. Denn für den kleinen Mann sähe eine Senkung der Abgaben für Arbeitgeber wie ein einseitiges Geschenk an die Unternehmen aus.
Het Belang Van Limburg ergänzt: Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um vorwärts zu kommen. Durch neue Jobs sinken nicht nur die Arbeitslosenzahlen, sie sind ebenfalls eine gute Neuigkeit für die Staatskasse. Längerfristig entsteht so der nötige Puffer, um den Steuerdruck für die Bürger zu senken, um höhere Renten zahlen zu können und um in Kindertagesstätten, Schulen sowie in Altenheimen zu investieren. Politisch ist das gewiss nicht der einfachste Weg und bei der nächsten Wahl zahlt sich das für die Mehrheitsparteien möglicherweise nicht aus. Die Regierung Dehaene hat in den 1990er Jahren aber bewiesen, dass diese Politik für das Land Früchte trägt.
Gazet Van Antwerpen ist überzeugt: Die Zerreißprobe "Tax-Shift" wird zum Lackmustest für die Regierung. Egal wie die Steuerreform beziehungsweise -Verschiebung auch immer ausfällt, die zentrale Frage wird sein: Wo kommt das Geld dafür her? Mehrwertsteuererhöhungen, stärkere Besteuerung von umweltschädlichem Verhalten oder doch Vermögenssteuer? Es wird wahrscheinlich ein Mix werden. Ob das die beste Lösung ist, bezweifelt das Blatt aber. Auch La Libre Belgique plädiert für eine gründliche Steuerreform, nicht für einen hinkenden Kompromiss.
BOB: Männliche Autofahrer über 40 häufig uneinsichtig
Het Nieuwsblad berichtet über den Start der sommerlichen "Aktion BOB". Im Mittelpunkt der landesweiten Kampagne gegen Alkohol am Steuer stehen diesmal männliche Autofahrer über 40. Die Statistiken zeigen nämlich, dass viele in dieser Altersgruppe zu den Unbelehrbaren gehören und sich regelmäßig hinters Steuer setzen, obwohl sie zu viel getrunken haben. Die Zeitung meint: Es ist Zeit, dass man der Ü40-Generation ins Gewissen redet und sie zur Verantwortung zieht. Aus den Zahlen des Innenministeriums wird aber auch deutlich, dass jede Polizeizone im Land die Alkoholkontrollen nach eigenen Standards durchführt.
21 Kommunen, acht in Flandern und 13 in der Wallonie haben im vergangenen Sommer überhaupt keine Atemtests durchgeführt, während an anderer Stelle fast alle Autofahrer rechts ran fahren mussten. Wir brauchen endlich eine einheitliche Vorgehensweise, fordert die Zeitung.
De Standaard titelt auf Seite eins: "Windpocken nicht so harmlos wie wir glauben". Jedes Jahr müssen hunderte Kinder in Belgien wegen Windpocken im Krankenhaus behandelt werden. Einige bekommen von den juckenden Bläschen sogar einen Schlaganfall. Ärzte plädieren jetzt für eine großflächige Windpocken-Impfung.
Sportliche Belgier und peinlicher Patzer
"Wenn das kein belgisches Sportfest am Wochenende war", schreibt Het Laatste Nieuws. Kevin De Bruyne holt mit Wolfsburg den DFB-Pokal, Greg Van Avermaet gewinnt in St.Vith die Belgienrundfahrt, Iljo Keisse sichert sich den Sieg bei der letzten Etappe des Giro d'Italia und Tennisspielerin Alison Van Uytvanck schafft es zum ersten Mal ins Achtelfinale von Roland Garros.
"Vom riesigen Glücksgefühl zu tiefer Scham in nur 30 Sekunden", titelt Het Nieuwsblad und spielt auf den peinlichen Fehler bei der Preisverteilung des diesjährigen Königin Elisabeth-Wettbewerbs an. Weil der Jury-Präsident den Namen der südkoreanischen Gewinnerin falsch ausgesprochen hat, glaubte zunächst eine andere Südkoreanerin mit gleich klingendem Namen, sie hätte gewonnen, und kam auf die Bühne. Als der Fehler auffiel, musste sie die Bühne wieder verlassen und Platz machen für die richtige Gewinnerin.
De Standaard macht in seiner Schlagzeile deutlich, wie es zum Fehler kommen konnte und titelt: "Lee Ji Yoon ist nicht gleich Lim Ji Young". Auch das Grenz-Echo ist in die Falle getappt, hat zwar den richtigen Namen der Gewinnerin, aber das Foto der falschen südkoreanischen Violinistin abgedruckt.
Bild: Benoît Doppagne (belga)
De Standaard titelt auf Seite eins: “Windpocken nicht so harmlos wie wir glauben”......Ärzte plädieren jetzt für eine großflächige Windpocken-Impfung.
und seit wann gibt es eine Impfung gegen Windpocken oder auch Wasserpocken genannt ? davon weiß ich ja noch absolut gar nichts - denn meine fünf Kids haben diese gehabt ohne im Krankenhaus dafür gewesen zu sein, ja beim Kinderarzt bin ich mit ihnen gewesen und hab von diesem Präparate gegen den massiven Juckreiz verschrieben bekommen.
Was wichtiger ist - ist die Impfung gegen Mumps - Masern - Röteln so auch TBC und Tetanus und das von Kleinaufan, vor allem ist es ja noch nicht so lange her wo dafür plädiert wurde besonders bei den Masern da eine Impfpflicht einzuführen und auch da, bei den Vorsorgeuntersuchungen der Kinder, wurden sie ohne viel tamtam und federlesen geimpft und nein es hat auch da keinem geschadet und anmerken will ich da auch, dass eines meiner Kids Trisomie 21 hat und ebenso wie alle anderen geimpft worden ist.