"Illegale Waffen in Flugzeug von Ostende nach Libyen", titelt Het Laatste Nieuws. Experten der Vereinten Nationen hatten schon länger Verdacht geschöpft, jetzt haben es lybische Quellen der Zeitung bestätigt: Die Frachtmaschinen, die zwei Mal im Monat vom Regionalflughafen Ostende nach Libyen fliegen, haben regelmäßig illegale Waffen an Bord. Ostende soll als Drehkreuz für den Waffenschmuggel fungieren. Erst kürzlich sollen Munition und tragbare Luftabwehrraketen in einer Boeing 747 zwischen Tieren und Lebensmitteln versteckt worden sein.
Wegen des Bürgerkriegs in Libyen haben die Vereinten Nationen ein Waffenembargo verhängt. Keiner der beiden Lager - weder die Regierungstruppen noch die Islamisten - dürfen mit Kriegsgerät aus dem Ausland versorgt werden.
"Waffen zwischen Tieren versteckt"
Laut Het Laatste Nieuws laufen die illegalen Geschäfte wie folgt ab: Die Waffen stammen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und werden über Belgien nach Tripoli und Misurata in Libyen geflogen. Ausgeführt werden die Flüge von einer lybischen Airline, die aber auf der schwarzen Liste der EU steht und deshalb in Europa nicht landen darf. Das Unternehmen chartert deshalb Frachtflugzeuge von pakistanischen und moldawischen Gesellschaften. Bereits 19 Flüge von Ostende nach Libyen haben seit September vergangenen Jahres stattgefunden. Schon in den 1990er Jahren sorgte der Regionalflughafen Ostende wegen Waffenschmuggels für Schlagzeilen, erinnert die Zeitung.
Verfolgte Christen in der Welt
"Verfolgt, umgesiedelt und getötet: In vielen Teilen der Welt müssen Christen mit Übergriffen rechnen", schreibt La Libre Belgique auf ihrer Titelseite. Vor allem in der arabischen Welt, in Teilen Afrikas und in China sind Anhänger des christlichen Glaubens besonders bedroht. Papst Franziskus hatte Ostern auf das tragische Schicksal vieler Christen in der Welt aufmerksam gemacht. In Kenia, Pakistan, Ägypten, Syrien oder dem Irak werden Menschen verfolgt, getötet oder enthauptet - nur, weil sie Christen sind. Das scheint aber niemanden sonderlich zu interessieren, beklagt die Zeitung. "Wo bleibt der internationale Aufschrei?", fragt die katholisch geprägte Libre Belgique.
Mit Waffe vor Dewinters Haustür
"Vlaams Belang-Politiker Filip Dewinter ist möglicherweise einem Mordanschlag entkommen", titelt Gazet Van Antwerpen. Am Dienstagmorgen stand plötzlich ein vermummter und bewaffneter Mann vor der Villa des rechtsextremen Politikers in Ekeren. Dewinter war allerdings nicht zuhause. Als sein Schwiegersohn die Tür öffnete, ergriff der Mann die Flucht.
Die Zeitung schreibt: Wegen ihrer ausgeprägten Anti-Islam-Meinungen sind in den Niederlanden bereits der Politiker Pim Fortuyn und Regisseur Theo Van Gogh ermordet worden. Dewinter teilt diese Ideen, die Gefahr für ihn ist also nicht von der Hand zu weisen. Het Belang Van Limburg fügt hinzu: Man muss das fragwürdige Gedankengut des rechten Spitzenpolitikers nicht teilen oder schönreden. Aber in einer Demokratie sollte Einigkeit darüber bestehen, dass niemand bedroht werden darf.
Le Soir kommentiert die Besetzung eines hohen Postens im Finanzministerium durch ein N-VA-Mitglied. Leider ist es weiter gang und gäbe, dass nicht die Qualifikation sondern das Parteibuch für die Besetzung von Spitzenjobs in der Verwaltung ausschlaggebend ist. Bei Christdemokraten, Liberalen und Sozialisten hat das seit Jahrzehnten Tradition. In der Opposition haben die flämischen Nationalisten diese Praktiken stets angeprangert, jetzt greifen auch sie darauf zurück. Vielleicht ist die N-VA weitaus "belgischer" als sie glaubt, hält das Blatt fest.
Gesundheitssystem und Organspenden
"Ohne Geld zum Arzt": In De Morgen plädieren 22 Gesundheitsexperten dafür, dass der Hausarztbesuch für die Patienten kostenlos wird. Die Krankenkassen sollten die Ärzte direkt vergüten, ohne dass der Patient das Geld vorzustrecken braucht und die Kosten anschließend erstattet bekommt. Das würde unser Gesundheitssystem zugänglicher machen, so die Fachleute. Schätzungsweise 900.000 Belgier sind im vergangenen Jahr nicht zum Arzt gegangen, obwohl erforderlich, weil sie das nötige Geld dafür nicht hatten.
"Eine neue Leber kann schon mal 86 Jahre alt sein", schreibt Het Nieuwsblad. Jedes dritte gespendete Organ in Belgien stammt inzwischen von Über-60-Jährigen. Grund für die Entwicklung ist eine eigentlich positive Meldung: der Rückgang der tödlichen Verkehrsunfälle mit jungen Autofahrern. Sofern bei der Gemeindeverwaltung nicht bewusst eine Verzichtserklärung unterschrieben wurde, ist jeder in Belgien Organspender
"Nur die Harten kommen in den Garten"
Unglaubliche Geschichte bei Het Laatste Nieuws: Die elfjährige Laure aus dem westflämischen Geluwe übernachtet seit einem Jahr im Zelt - im Garten ihrer Eltern. "Weil ich das so will", erklärt das Mädchen in der Zeitung. Die Eltern sind ratlos: "Unserer Tochter gefällt es draußen bei Wind und Wetter so gut, sie will einfach nicht mehr auf ihr Zimmer".
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