"Raser töten älteres Ehepaar", titelt Gazet Van Antwerpen. "Die traurige Unfallbilanz: zwei Tote und sechs Verletzte", bemerkt Het Laatste Nieuws.
Bei einem schweren Verkehrsunfall in Antwerpen sind gestern Morgen zwei Menschen ums Leben gekommen. Das ältere Ehepaar war gerade unterwegs zum sonntäglichen Gottesdienst als ihr Kleinwagen auf einer Kreuzung mit voller Wucht von einem Audi S4 erfasst wurde. Der Wagen soll mit 150 Stundenkilometern durch die Innenstadt unterwegs gewesen sein. An Bord des Mietwagens mit deutschem Kennzeichen befanden sich fünf Jugendliche aus Belgien und den Niederlanden. Sie kehrten vermutlich von einem Diskobesuch heim. Bei dem 24-Jährigen, der den Wagen gefahren haben soll, fand die Polizei keine Spuren von Alkohol im Blut. Die Ermittler sind jedoch skeptisch und untersuchen DNA-Spuren aller Fahrzeuginsassen, um den tatsächlichen Fahrer des Unfallwagens ausmachen zu können.
Der schwere Unfall von Antwerpen ist kein Einzelfall, gibt Het Nieuwsblad zu bedenken. Alleine auf Flanderns Straßen ereignen sich täglich 19 schwere Verkehrsunfälle. Tendenz steigend. Oft sind überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol im Spiel.
Maggie De Block for President
La Libre Belgique veröffentlicht den dritten Teil ihres Politbarometers. Heute stehen die beliebtesten Politiker im Mittelpunkt. Die neue Gesundheitsministerin Maggie De Block beherrscht weiter das Klassement. In Flandern landet die OpenVLD-Politikerin vor Bart De Wever auf Platz eins. Auch in Brüssel ist sie die beliebteste Politikerin. In der Wallonie hat zwar weiter Elio Di Rupo von der PS die Nase vorn. Er verliert aber an Beliebtheit und De Block folgt ihm auf Rang zwei.
Rund 25 Prozent der Befragten halten die Arbeit der Föderalregierung für gut beziehungsweise sehr gut. Die Vertrauenswerte sind zwar nicht rosig, aber sie haben sich im Vergleich zur letzten Umfrage verbessert, bemerkt das Blatt. Ein weiteres Viertel der Belgier hält die Arbeit der Föderalregierung für weder gut noch schlecht. Knapp 40 Prozent misstrauen der Koalition.
Friedensdemo in Brüssel und Machtkampf in Moskau
"Vereint gegen den Terror", titelt De Standaard und zeigt die obersten Vertreter der verschiedenen Glaubensgemeinschaften gestern bei einer gemeinsamen Friedensdemo in Brüssel. Erzbischof, Imam, Oberrabin und orthodoxer Metropolit Hand in Hand: Trotz ihrer Unterschiede haben die Vertreter der Religionen für ein friedvolles Zusammenleben geworben. Der Marsch, an dem knapp 4.000 Menschen teilgenommen haben, machte unter anderem an einer Kirche, einer Moschee und einer Synagoge Halt.
"Machtkampf im Kreml", titelt De Morgen. Hintergrund für die inzwischen seit zehn Tagen andauernde Abwesenheit Wladimir Putins in der Öffentlichkeit ist nach Angaben der Zeitung eine Fehde zwischen den diversen Clans im direkten Umfeld des russischen Präsidenten. So genannte Silowikis, ehemalige Geheimdienstmitarbeiter, die Nationalisten, die Tschetschenen und die Gemäßigten, darunter Außenminister Sergei Lawrow, versuchen ihre Sichtweise im Ukraine-Konflikt durchzusetzen. Die Positionen gehen vom Ende der militärischen Intervention bis zur völligen Einnahme des Nachbarlandes.
Schwarzarbeit hat Hochkonjunktur in Cafés und Restaurants
"Schwarzarbeit ist im Horeca-Gewerbe gang und gäbe", schreibt Le Soir auf Seite eins. Bei jeder zweiten Kontrolle der Behörden in den Cafés und Restaurants des Landes sind im vergangenen Jahr Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Dabei ging es fast immer um Schwarzarbeit. Alleine im vergangenen Jahr hat es über 3.000 Meldungen von illegaler Beschäftigung gegeben.
"Mindestens 15.000 Arbeitsplätze von vertraglichen Mitarbeitern im Öffentlichen Dienst sind in Gefahr", wird die Vorsitzende der CGSP-Gewerkschaft in Het Belang Van Limburg zitiert. Chris Reniers verteidigt in der Zeitung den landesweiten Streikaufruf der sozialistischen Gewerkschaft für den 22. April. Im Internet formiert sich vor allem Protest gegen den geplanten Bahnstreik an diesem Tag. Bereits 10.000 Menschen haben bei Facebook zugesagt, aus Protest im leeren Hauptbahnhof von Antwerpen "Verstecken" spielen zu wollen.
La Libre Belgique befasst sich mit einem besonders schockierenden Todesfall in Namur. Ein Obdachloser ist dort an den Folgen einer Unterkühlung gestorben. In einer eigens dafür eingerichteten Notunterkunft hatte man dem Mann die Aufnahme verwehrt. Nicht etwa, weil es dort keinen Platz mehr gab - nur acht von 34 Betten waren belegt -, sondern weil der Obdachlose sein Pensum für diesen Winter bereits erreicht hatte. Was ist das für eine bescheuerte Vorschrift? Wer hat sich dieses Regelwerk ausgedacht?, fragt die Zeitung empört. Stattdessen hat man den Mann also erfrieren lassen. Und das in einem Land, das von sich behauptet, über eines der besten Sozialsysteme der Welt zu verfügen.
Bild: Olivier Vin (belga)