Rot contra Grün: Zwist wallonischer Regierungsparteien
Le Soir titelt zum derzeit gespannten Verhältnis von PS und Ecolo. Verbalattacken, wie die von PS-Politiker Claude Eerdekens, der die französischsprachigen Grünen als stalinistische Partei mit militärischer und despotischer Organisation beschrieb, hätten das Ihre dazu beigetragen, dass das Verhältnis von PS und Ecolo, also zwischen zwei der drei Regierungsparteien im wallonischen Regionalparlament, äußerst gespannt sei. Le Soir fragt dann auch, ob die Mehrheit der französischsprachigen Regional- und Gemeinschaftsregierungen in Gefahr ist. So weit sei man noch nicht, meint die Brüsseler Tageszeitung, aber was nicht ist, könne ja noch kommen. Im Leitartikel meint das Blatt, die Wallonie sei eine Region, in der sich die Chaostheorie innerhalb einer Woche beweisen lasse. Aussagen eines Abgeordneten während eines Auslandsaufenthaltes würden die Koalition in Namur ins Wanken bringen. Schlichtweg surrealistisch, kommentiert Le Soir.
Thronfolger Philippe unter der Lupe
La Libre Belgique macht mit der delikaten Aufgabe des Kronprinzen auf und veröffentlicht heute die vierte Folge einer Untersuchung zur Person des Thronfolgers, Prinz Philippe. Der, so meint La Libre Belgique, habe immer im Schatten, erst seines Onkels, und dann seines Vaters, gestanden. Die Aufgabe des Kronprinzen sei derweil immer recht vage und nur wenig definiert gewesen. Komme Prinz Philippe eine aktivere Rolle zu? - fragt La Libre Belgique. Siebzehn Jahre warte Philippe nun schon auf seine Thronbesteigung als Nachfolger seines Vaters, König Albert II. In dieser Zeit habe es Höhen und Tiefen gegeben. Das Blatt zitiert einen politisch Verantwortlichen des Landes mit den Worten: "Jeder fragt sich, ob Philippe die gleichen Qualitäten wie sein Vater als König haben wird. Weshalb sollte man sich scheuen zuzugeben, dass diese Frage Beunruhigung auslöst". Könnte das Parlament einen Thronfolger aussuchen, dann würde die Wahl sofort auf Prinzessin Astrid fallen. Sie sei klug genug, eine Demut an den Tag zu legen, die auch König Albert auszeichnet.
De Standaard macht ebenfalls mit diesem Thema auf, da das Blatt die Serie zum Thronfolger gemeinsam mit La Libre Belgique veröffentlicht. Die Balkenüberschrift der flämischen Tageszeitung hierzu heute: "Baudouin wollte Philippe auf dem Thron". Prinz Philippe habe König Baudouin als Staatsoberhaupt nachfolgen sollen, zitiert De Standaard Altpremier Jean-Luc Dehaene. Baudouin habe dies deutlich gesagt, so der Spitzenpolitiker. Allerdings ging Baudouin davon aus, dass er noch sechs oder sieben Jahre als König amtiert hätte und nicht völlig überraschend und unerwartet 1993 verstarb.
Brüssel braucht viele neue Schulen
De Morgen macht mit dem enormen Bedarf an Schulneubauten in Brüssel auf. Die Hauptstadt benötige innerhalb von fünf Jahren 79 extra Schulen. Bis 2015 müsse Platz für 23.000 zusätzliche Schüler gefunden werden. Die demographische Entwicklung in Brüssel führte zu einer starken Zunahme von Kindern im schulpflichtigen Alter. Für Flandern bedeute dies, so meint De Morgen, dass gut viereinhalb tausend Plätze in Kindergärten und Schulen geschaffen werden müssten. Die aber will Flanderns Bildungsminister Pascal Smet nicht ohne weiteres finanzieren.
Euro vorerst gerettet
Het Laatste Nieuws titelt heute zur Stabilität des Euro. Die Einheitswährung sei vorerst gerettet, meint Belgiens auflagenstärkste Zeitung, die über eine entscheidende Woche für den Euro berichtet. Durch die hohe Staatsschuld Griechenlands sei der Euro mächtig unter Druck geraten und im Vergleich zum US-Dollar auf ein neues Tief gesunken. Da Deutschland sich gegen direkte Finanzhilfe an Griechenland wehre, werde derzeit alles darangesetzt, noch vor dem morgen beginnenden Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs eine Lösung für Griechenland und damit für den arg gebeutelten Euro zu finden, schreibt Het Laatste Nieuws.
Frustrierte Opelarbeiter streben gute Abfindungen an
Die anstehenden Entlassungen beim Autobauer Opel in Antwerpen sind erneut Titelthema der Gazet van Antwerpen, die heute über den Frust der Mitarbeiter dieses Montagewerks berichtet. Gestern hätten die 2.600 Beschäftigten spontan die Arbeit niedergelegt, um ihrem Frust Luft zu machen. Jetzt soll zügig verhandelt werden. Vorrangiges Ziel vieler ist das Aushandeln interessanter Abfindungen, schreibt Gazet van Antwerpen. Nächste Woche sollen die Gespräche hierzu geführt werden.
Arbeitgeber zuversichtlich
Das Wirtschaftsblatt L'Echo titelt heute zum gestiegenen Vertrauen der Arbeitgeber. Das Klima in fast allen Branchen habe sich verbessert. Doch selbst wenn Indikatoren in Richtung Aufschwung zeigten, wurden das noch schwache Wachstum und die vielen Arbeitslosen für Beunruhigung sorgen.
Photovoltaikanlagen amortisieren sich schnell
Vers l'Avenir schließlich titelt heute zur Rentabilität von Photovoltaikanlagen zur heimischen Stromerzeugung. Die gesunkenen Kosten für Anschaffung und Installation solcher Anlagen würden die getätigten Investitionen in nur viereinhalb Jahren rentabel machen.