Vers l'Avenir veröffentlicht auf acht Seiten die Ergebnisse einer Meinungsumfrage über die Wahlabsichten in der Wallonie. Die PS ist im Aufwind und wird als stärkste Partei der Wallonie bestätigt. Die cdH ist stabil. Die MR verliert 1%, und die Grünen büßen 3% der Stimmen ein.
Le Soir meldet auf seiner Titelseite, dass die Steuereinnahmen in diesem Jahr 313 Millionen Euro höher liegen als erwartet. Mit dem Geld will die Regierung in mehr Sicherheit investieren. Vor allem in Polizei und Feuerwehr.
Nach dem dreifachen Mord von Bilzen erneut Ruf nach mehr Sicherheit
Het Belang van Limburg meint: Mehr Polizei auf der Straße kann nützlich sein, um die kleine Kriminalität im Keim zu ersticken. Doch das ist langfristig unhaltbar. Man kann nicht an jeder Straßenkreuzung einen Polizisten hinstellen. Morde, Drogen, Diebstahl, Betrug in allen Formen, das alles nimmt täglich zu. Damals durfte man nichts tun. Die Kirche hatte alles und jeden unter Kontrolle. Das besteht nicht mehr. Jeder tut, was er will. Man muss dabei feststellen, dass viele Menschen keine Normen mehr kennen, keine Disziplin haben und selbst keinen Respekt vor dem Leben haben.
La Libre Belgique unterstreicht: Die Sicherheit bildet eine Kette. Alle ihre Glieder müssen gepflegt werden. Die Vorbeugung ist besonders wichtig. Man muss dafür zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen. Doch auch die Eltern dürfen sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Seit zwanzig Jahren versprechen die Politiker mehr Polizisten auf der Straße. Doch der Bürger sieht nichts davon. Die Polizei hat einen abschreckenden und beruhigenden Effekt. Schließlich muss hart durchgegriffen werden. Die Justiz muss schnell Recht sprechen. Es ist unvorstellbar, dass Delikte unbestraft bleiben, und dass große und kleine Verbrecher einfach wieder freigelassen werden. Wer das Problem nicht sehen will, macht sich mitschuldig an der Entwicklung der Kriminalität. Wer das Problem überbetont, verfällt in einen unberechtigten Sicherheitswahn.
Verteidigungsminister De Crem lädt kongolesische Armee ein
Verteidigungsminister Pieter De Crem hat bei einem Besuch im Kongo die kongolesischen Streitkräfte eingeladen, sich an der Truppenparade zum belgischen Nationalfeiertag zu beteiligen. Das war in der Regierung nicht abgesprochen, unterstreicht De Morgen. Selbst Premier Leterme wusste nichts davon und war sehr verärgert. Verschiedene Regierungsparteien unterstreichen, dass die Anwesenheit kongolesischer Militärs beim Defilee nicht in Frage kommt.
In ihrem Kommentar unterstreicht die Zeitung: Die kongolesische Armee ist mitverantwortlich für Millionen Tote, Vergewaltigungen und Plünderungen im eigenen Land. Es geht nicht an, dass kongolesische Soldaten vor dem Brüsseler Königspalast stolz den Applaus der versammelten belgischen politischen Klasse in Empfang nehmen. Das ist totaler Negationismus. Wenn sie das zulässt, legt sich die belgische Regierung dem kongolesischen Präsidenten Kabila zu Füßen. Die Pläne von De Crem sind absolut unannehmbar.
Zum gleichen Thema heißt es in Het Nieuwsblad: Es gibt noch einige gute Gründe für eine Königsreise zu den Fünfzig-Jahrfeiern der Unabhängigkeit des Kongo. Doch die kongolesischen Streitkräfte zur Parade nach Brüssel einladen, so etwas konnte nur De Crem einfallen. Er beging damit nicht nur einen großen diplomatischen Fehler. Bei seinen Gesprächen in Kinshasa stellte er die gesamte belgische Kongo-Politik in Frage. Sie sollte offiziell diplomatisch, doch hinter den Türen streng und ehrlich sein. De Crem machte sie hinter den Türen freundschaftlich und gemütlich. Selbst mit den politischen Verantwortlichen der Streitkräfte, die in verschiedenen nationalen Berichten schrecklicher Verstöße gegen die Menschenrechte beschuldigt werden.
Darf ein Rentner dazuverdienen?
De Standaard schreibt zur Debatte über die Pensionen: Heute wird jeder finanziell bestraft, der neben seiner Pension noch ein wenig hinzu verdient. Wenn einige Bürger sich noch gesund und energisch genug fühlen, um ihre Pension mit zusätzlicher Arbeit aufzubessern und darauf Beiträge und Steuern zahlen, ist das doch kein Problem. Diese Menschen bezahlen ihre eigene Pension. Noch solidarischer kann man wohl nicht sein.