"Die Bombe war schon vorbereitet", titelt Het Laatste Nieuws. "Dschihadisten-Anschläge in Belgien vereitelt", berichtet La Libre Belgique. "Sicherheitsdienste in höchster Alarmbereitschaft", schreibt La Dernière Heure.
Die Behörden halten sich äußerst bedeckt, nach Angaben niederländischer Medien soll es aber konkrete Attentatspläne auf das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel gegeben haben. Bereits Anfang August soll ein niederländisches Ehepaar mit türkischen Wurzeln am Brüsseler Flughafen bei seiner Rückkehr aus Syrien festgenommen worden sein. Bei einer Hausdurchsuchung haben die Ermittler nach Angaben von Het Laatste Nieuws Waffen und Sprengstoff entdeckt.
Belgien Zielscheibe für Islamisten
Die Lage ist ernst, meint auch Gazet van Antwerpen. Belgien ist derzeit eine mögliche Zielscheibe für die islamistischen Terroristen, und zwar aus folgenden Gründen: Der Prozess gegen führende Mitglieder der mittlerweile verbotenen radikalislamischen Organisation Sharia4Belgium steht kurz bevor, die Teilnahme an militärischen Operationen gegen die Terrorgruppe IS im Irak ist so gut wie beschlossen, außerdem beherbergt Brüssel den Sitz internationaler Institutionen. Die Geheim- und Sicherheitsdienste haben zurzeit alle Hände voll zu tun.
Le Soir kann nicht nachvollziehen, warum die Polizei und der Staatsschutz zu den Vorfällen schweigen. Aus Angst, die Bevölkerung in Panik zu versetzen, wird sie stattdessen im Dunkeln gelassen. Dabei wäre es wichtig, die islamistische Bedrohung deutlich zu machen.
Föderalstaat verhandelt noch, Flandern spart bereits
"Wir bekommen einen Indexsprung", titelt Het Belang van Limburg. Die vier Parteien der sogenannten Schwedischen Koalition haben sich auf das einmalige Ausbleiben der automatischen Lohnindexanpassung verständigt. Allerdings soll es soziale Korrekturen geben: Kleine Gehälter und Renten sollen nicht betroffen sein. Im Gegenzug sollen die Vermögenseinkünfte stärker besteuert werden.
Die Zeitung meint aber auch: Die föderalen Verhandlungen werden erst am Mittwoch wieder Fahrt aufnehmen. Als Gründe nennt das Blatt die heutige Regierungserklärung in Flandern, den morgigen Gewerkschaftsprotest in Brüssel und die Tatsache, dass es noch immer keinen designierten Premierminister gibt.
"Schluss mit den Sparmaßnahmen", schreibt De Morgen auf Seite eins. Insgesamt 340 Organisationen, darunter die Gewerkschaften, und 500 Bürger üben Kritik an den Sparplänen der flämischen Regionalregierung. "Zur Not werden wir auf die Straße gehen", warnen sie in einem offenen Brief. Der neue flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois gibt heute seine Regierungserklärung vor dem Parlament ab.
Het Laatste Nieuws erwartet, dass der Haushalt bereits dieses Jahr ausgeglichen sein wird. Die schwarze Null ist alles andere als selbstverständlich, findet das Blatt. Denn wegen der nach unten korrigierten Wachstumsaussichten sind zusätzliche Sparmaßnahmen erforderlich.
Het Nieuwsblad bemerkt: Während der Rest Europas die Schrauben wieder etwas lockert, hält Flandern an seinem strikten Sparkurs fest. Mit dem Einkommen auskommen ist eine gute Sache, so das Blatt. Aber ein Haushalt ohne Neuverschuldung darf nicht zum dogmatischen Fetisch werden. Es muss viel mehr ein konkretes Ziel hinter solchen Maßnahmen stecken.
"Petit Nicolas" ist wieder da
"Sarkozy präsentiert sich als Retter der Nation", titelt Le Soir. Im Fernsehen hat der ehemalige französische Staatschef gestern Abend sein politisches Comeback angekündigt. Er will bei den Präsidentschaftswahlen 2017 für die konservative UMP antreten. Er wolle sein Land aus der Krise führen, sagte Nicolas Sarkozy.
La Libre Belgique meint: Zuerst wird Sarkozy seine politische Familie wieder auf Vordermann bringen müssen. Dann muss er das Herz der Franzosen zurückerobern, denn seine Zeit als Präsident weist Makel auf, zudem wurde sie von Affären geschüttelt. L'Avenir findet ebenfalls: Setzen die Sozialisten von François Hollande ihren freien Fall fort und zerfleischt sich die UMP weiter selbst, dann steht der lachende Dritte bereits fest - der rechtsextreme Front National.
Fettsteuer lässt Gesundheitsausgaben sinken
"Eine Fettsteuer würde Milliarden einbringen", schreibt De Standaard. Laut einer Untersuchung der Uni Gent würde eine zehnprozentige Preiserhöhung von Fast Food, fettigen Lebensmitteln und zuckerhaltigen Getränken zur Folge haben, dass wir uns gesünder ernähren. Langfristig würden die Gesundheitsausgaben in Belgien um über zwei Milliarden Euro pro Jahr sinken.
Inzwischen ist jeder zweite Erwachsene zu dick. Eine Fettsteuer macht aber nur Sinn, wenn die gesamte Gesundheitspolitik überdacht wird, meint De Standaard. Ansonsten droht ein Fiasko wie in Dänemark. In Australien und Finnland dagegen ist die Fettsteuer ein Erfolg. Entscheidend dabei ist, dass die Menschen den Eindruck haben, dass die Steuer gesundheitliche Vorteile mit sich bringt und nicht nur Geld aus ihren Taschen zieht.
akn- Bild: Martin Gerten (epa)