"Einblicke in die Terrorgruppe IS", titelt De Morgen. "Die Islamisten setzen sogar Kindersoldaten ein", schreibt Het Laatste Nieuws.
Einem amerikanischen Fernsehsender ist es gelungen, erste Aufnahmen im Hauptquartier der Terrororganisation "Islamischer Staat" im Irak zu machen. Dabei ist auch "Abdullah der Belgier" zu sehen, ein aus unserem Land stammender Hassprediger, zusammen mit seinem 6- jährigen Sohn. Der erklärt vor laufender Kamera, dass er später einmal Dschihadist werden und alle Ungläubigen in Europa töten will.
"Der Hölle entkommen", titelt De Standaard. Hunderte Jesiden und Kurden konnten aus dem Sindschar-Gebirge befreit und in Sicherheit gebracht werden, für viele andere von ihnen kommt die Hilfe aber zu spät, befürchtet die Zeitung. Die Terrorzelle IS hat die Jesiden nämlich in der prallenden Sommerhitze in den sicheren Tod gejagt. Die Islamisten haben die Menschen unter Todesdrohung in die Flucht getrieben, Richtung Sindschar-Gebirge im Norden des Iraks.
"Richtige Entscheidung der USA"
De Morgen spricht von "Völkermord". Es klingt wie eine Geschichte aus dem Alten Testament, meint De Standaard: eine ganze Volksgruppe, die auf einen Berg getrieben wird. Mit einem Unterschied, gibt das Blatt zu bedenken: Was im Moment im Irak passiert, ist nicht das Werk Gottes, sondern das von fanatischen IS-Terroristen. Die Zeitung verteidigt die amerikanischen Luftangriffe. Auch wenn die USA in Sachen Irak nicht immer glaubwürdig waren, in diesem Fall hat Obama die richtige Entscheidung getroffen.
Ähnlich sieht es Le Soir: Wenn es der Terrororganisation gelingt, ihr Kalifat zu errichten, dann wird nicht nur der Irak dem religiösen Fanatismus verfallen. Die Zeitung meint auch: Die Internationale Gemeinschaft muss härter auftreten und ihrer Rolle als Weltpolizei wieder gerecht werden.
De Morgen findet: Ein paar Luftschläge allein werden das Problem aber nicht lösen. Es bedarf struktureller Veränderungen im Irak. Die verfeindeten Moslemgruppen im Land müssen aufeinander zugehen. Die sunnitische Minderheit sollte Teil der Einheitsregierung werden, fordert das Blatt, bevor sie vollständig von der Terrorgruppe IS einverleibt wird.
Terrorbekämpfung in Belgien, Machtverlängerung in der Türkei
Laut Het Laatste Nieuws wird die Terrorismusbekämpfung eine Priorität der neuen Föderalregierung werden. Trotz Sparzwangs sollen Polizei und Justiz weitestgehend verschont bleiben. Darauf sollen sich die vier Parteien der Schwedischen Koalition geeinigt haben. Die Zeitung meint: Mit der Terrorbekämpfung als Schwerpunkt will vor allem die N- VA der Föderalregierung ihren Stempel aufdrücken - jetzt, wo die flämischen Nationalisten auf all ihre gemeinschaftspolitischen Forderungen verzichten.
De Standaard geht auf die Präsidentschaftswahl in der Türkei ein. Erdogan hat seine Macht verlängert, schreibt das Blatt. Nach drei Amtszeiten als Regierungschef musste er gehen. Doch er kommt jetzt als Präsident zurück. Ein Großteil der Türken vergibt dem Politiker seine Fehler, weil das Land sich unter seiner Leitung zu einer regionalen Großmacht gemausert hat. La Libre Belgique meint: Die Kritiker fürchten eine neue Machtkonzentration.
Links sauer auf CD&V, Rechts auf CDH
Thema sind auch die neuentbrannten Flügelkämpfe bei den beiden christdemokratischen Parteien. De Morgen titelt: "CD&V bekommt Gegenwind von ihrem linken Flügel". Der christlichen Arbeiterbewegung und Gewerkschaft gehen die geplanten Einsparungen der neuen flämischen Regierung zu weit. Vor allem die Mittelklasse, junge Familien sowie Kultur- und Sozialeinrichtungen würden mit voller Härte getroffen.
Kritik übt auch Gazet Van Antwerpen. Vor allem, dass die Kinderbetreuung in Flandern teurer werden und dass die Steuervorteile bei der Absetzbarkeit von Hypothekendarlehen sinken sollen, findet das Blatt kontraproduktiv. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die neue flämische Regionalregierung bis zum Ende der Legislaturperiode acht Milliarden Euro einsparen will.
Le Soir berichtet von Unstimmigkeiten bei den französischsprachigen Christdemokraten. "Unwohlsein trotz der an den Tag gelegten Einstimmigkeit", titelt Le Soir. Hinter vorgehaltener Hand übt der rechte Flügel scharfe Kritik an der Parteiführung. Dass die CDH im Süden des Landes mit den Sozialisten koaliert, ist nachvollziehbar, so die nicht namentlich genannten CDH-Mandatare.
Dass die Partei auf föderaler Ebene dem Mitte-Rechts-Bündnis aber noch nicht mal den Hauch einer Chance gegeben hat, findet der rechte Flügel verwerflich. Die CDH hätte zumindest Verhandlungen aufnehmen können. Das Nein von Parteipräsident Benoît Lutgen kam viel zu schnell, erklären einige Parteimitglieder in Le Soir. Parteipräsident Lutgen wird als autoritärer Vorsitzender beschrieben, der viele Entscheidungen alleine treffe und keinerlei Risiko eingehe.
Goldgrube Tiefgarage…
Het Nieuwsblad macht mit einem Investitionstipp auf: Wer sein Geld gut anlegen will, sollte an der Küste - so unglaublich das auch klingen mag - eine Garage kaufen. Im Badeort Knokke muss man dafür inzwischen bis zu 150.000 Euro auf den Tisch legen. Der Grund: An der Küste herrscht Garagennot. Es gibt viel zu wenig Stellplätze für Autos. Das Verrückte: Während die Wohnungspreise an der belgischen Küste fast überall sinken, steigt der Preis für einen Tiefgaragenplatz explosionsartig an.
Foto: Ahmad Al-Rubaye (afp)