"Der Tag der vier Päpste", titelt De Standaard. "Heilig und selig", meint La Libre Belgique. "Großereignis im Vatikan", schreibt Het Laatste Nieuws.
Rund 800.000 Gläubige haben am Sonntag in Rom die Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes-Paul II. verfolgt. Die Zeitungen sprechen von einem historischen Ereignis, weil es um gleich vier Päpste ging. Papst Franziskus und der zurückgetretene Benedikt feierten die Messe anlässlich der Ehrung ihrer beiden Vorgänger gemeinsam.
Der Wahlkampf beherrscht wieder die Titelseiten. "Die Schlacht beginnt", titelt De Standaard. "CD&V und N-VA auf Konfrontationskurs", schreibt Het Belang van Limburg. Und Le Soir meint: "Christdemokraten und Nationalisten erklären sich gegenseitig den Krieg".
"Glaubt ihnen nicht!"
Weniger als einen Monat vor der Wahl haben CD&V und N-VA am Wochenende in Brügge nacheinander Parteitage abgehalten. De Morgen fasst es so zusammen: Derselbe Ort, aber völlig unterschiedliche Ansichten. Der flämische Ministerpräsident Kris Peeters hat die Nationalisten überraschend heftig angegriffen. In einer sehr emotionalen Rede sagte er unter anderem: "Fallt nicht auf die N-VA herein!" und weiter: "Glaubt denen nicht!"
N-VA-Chef Bart De Wever dagegen erklärte, dass seine Partei der geplanten Unterrichtsreform in Flandern nicht zustimmen werde. Mit der N-VA bleibe zumindest in Sachen Bildung alles wie gehabt.
Le Soir bemerkt: Für die Christdemokraten geht es mit der neuen, härteren Gangart darum, den Abstand zur N-VA in den Wählerumfragen zu verringern. Für die Nationalisten dagegen geht es darum, ihren beträchtlichen Vorsprung bis zum 25. Mai zu bewahren. La Libre Belgique bedauert, dass die flämischen Parteien erst jetzt wach werden und gegen die N-VA poltern. Dennoch gilt: besser spät als nie. Peeters hat in seiner erfreulich deutlichen Rede die Unterschiede zwischen dem Programm seiner Partei und dem der Nationalisten klargestellt. Damit entlarvt er auch die grob vereinfachende und populistische Vorgehensweise der N-VA.
Bart De Wever gibt den Ton an
Gazet van Antwerpen stellt dagegen fest: Bart De Wever gibt den Ton an, und die anderen tanzen nach seiner Pfeife. Sie sollten sich lieber um ihr eigenes Parteiprogramm kümmern, anstatt andauernd auf die N-VA einzugehen. Dass die Partei von Bart De Wever inzwischen so groß ist, daran sind alle mit Schuld, ist L'Avenir überzeugt. Die Französischsprachigen haben die Nationalisten ständig verteufelt. Die flämischen Parteien haben mit dem Feuer gespielt und die Brandstifter von der N-VA gewähren lassen, bis das ganze Haus in Flammen stand.
Het Nieuwsblad bedauert, dass es nicht zu einem direkten Rededuell zwischen Kris Peeters und Bart De Wever kommen wird. Der N-VA-Chef weigert sich. Begründung: CD&V und N-VA sollten sich die Hand reichen und Konfrontationen vermeiden. Das sieht die Zeitung ganz anders: De Wever irrt sich gewaltig. Zusammengearbeitet wird erst nach der Wahl. Die Wähler haben ein Recht darauf, zu wissen, wo die Unterschiede zwischen den Parteien liegen, um am 25. Mai eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Den Versicherungen auf die Finger schauen
Wie De Morgen berichtet, lehnen die Versicherungsgesellschaften bei Arbeitsunfällen immer häufiger eine Schadensregulierung ab. 2012 waren es über 21.000 Fälle - damit ist mehr als jeder zehnte Arbeitsunfall betroffen. Das zuständige Kontrollorgan, der belgische Fonds für Arbeitsunfälle, spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung. Die Experten fordern in der Zeitung, dass man den Versicherungen künftig etwas genauer auf die Finger schaut.
Der Sport
In den Blättern geht es besonders sportlich zu. Gazet van Antwerpen hebt den Aufstieg des KVC Westerlo in die Erste Fußballdivision hervor. Nach dem 1:0 gegen die AS Eupen wurde Westerlo am Sonntag Meister der zweiten Liga. La Dernière Heure meint: Westerlo hat den Titel mehr als verdient. Die Mannschaft mit ihrem überwiegend lokalen Kader hat sich die ganze Saison über kämpferisch gezeigt. Die Eupener können sich jetzt noch durch die Teilnahme an der Aufstiegsrunde einen Platz in der ersten Liga erspielen.
Die Blätter berichten ebenfalls über die 100. Ausgabe des Radklassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich. Het Laatste Nieuws spricht von einer langweiligen Geburtstagsausgabe. Durchgesetzt hat sich der Australier Simon Gerrans.
Auch im Fokus: die "Antwerp Ten Miles". An der Veranstaltung haben gestern mehr als 41.000 Läufer teilgenommen - so viele wie noch nie. Het Nieuwsblad bemerkt, dass König Philippe die "20 Kilometer von Brüssel" am 18. Mai mitlaufen wird. Damit dürfte er der erste amtierende König auf der Welt sein, der bei einem Halbmarathon mitmacht.
Bild: Massimo Sestini (afp)