"Sanktionen lassen Putin kalt", titelt De Standaard. "Putin lässt nicht locker", meint Le Soir. Und L'Echo schreibt: "Moskau bereitet die Annexion der Krim vor".
Nach dem Referendum auf der Halbinsel und der massiven Befürwortung der Einwohner für einen Anschluss an Russland hat der russische Präsident Wladimir Putin gestern Abend die Unabhängigkeit der Krim anerkannt. Heute will er in Moskau eine öffentliche Erklärung abgeben. Beobachter erwarten, dass Putin die Halbinsel schnellstmöglich in die Russische Föderation aufnehmen will.
Die ukrainische Regierung in Kiew spricht von einer Farce, der Westen hat neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. De Standaard bemerkt: Den Kreml dürfte das wohl kaum beeindrucken. Selbst der russische Oppositionsführer Alexei Navalny musste zugeben: "Darüber können unsere Banditen in Moskau nur lachen".
Le Soir findet: Indem Putin die Unabhängigkeit der Krim anerkennt, zeigt er den USA und der EU den Mittelfinger. Eins kann man ihm nicht vorwerfen: Mit seinem "Blitzkrieg" zieht er die Dinge nicht in die Länge und schafft schnell neue Fakten. Wie ein schlauer Schachspieler ist er seinen Gegnern bereits mehrere Schritte voraus. Während der Westen nach jedem Zug auf die neue Situation reagieren muss. Trotzdem ist Le Soir überzeugt: Auf lange Sicht wird Putin nicht der Gewinner sein.
"Die Krim ist nicht das Kosovo"
Het Laatste Nieuws meint: Auch wenn das Referendum auf der Krim völkerrechtlich alles andere als in Ordnung war, sollten wir Europäer uns mit unserer arroganten Kritik gegenüber Russland etwas zurückhalten, wenn wir Moskau Imperialismus vorwerfen. Zwar war die Form des Referendums nicht korrekt, trotzdem spiegelt das Ergebnis nach Ansicht der Zeitung den Willen der Bevölkerung auf der Krim wider. Die Menschen wollen mehrheitlich zu Russland und wir sollten uns nicht wie schlechte Verlierer verhalten.
De Morgen bemerkt: Einige vergleichen die Situation auf der Krim mit der im Kosovo vor ein paar Jahren. Im Gegensatz zur Krim hatte der Westen die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz sofort anerkannt. Doch der Vergleich hinkt gewaltig, findet das Blatt. Die Einwohner der Krim werden - anders als die Menschen im Kosovo - nämlich nicht vom eigenen Staat Ukraine besetzt oder verfolgt. Von einer ethnischen Säuberungs- und Mordkampagne kann ebenfalls nicht die Rede sein.
Gazet Van Antwerpen fordert bessere Absprachen, eine engere Zusammenarbeit und mehr Kohärenz in der europäischen Außenpolitik. Das Bild, das die EU zurzeit abgibt, ist desaströs. Zuerst unterstützen Politiker aus ganz Europa die Demonstranten in Kiew, gehen sogar mit auf die Barrikaden. Und jetzt, wo das Regime tatsächlich gestürzt wurde, weiß niemand mehr, wie es weiter gehen soll.
"Flug MH370 bleibt ein Mysterium"
La Libre Belgique befasst sich mit dem mysteriösen Flug MH370. Das Flugzeug der Malaysia Airlines ist inzwischen seit zehn Tagen verschwunden und noch immer gibt es nicht die leiseste Spur, was mit der Maschine und den 239 Menschen an Bord passiert ist. In einer komplexen, doppelseitigen Grafik führt die Zeitung alle möglichen Szenarien auf: Von einem Unfall durch Pilotenfehler, einem technischen Defekt über einem Terrorakt wie ein Raketenangriff bis hin zu einer Entführung oder einer geheimen Landung irgendwo in China, Indien, Pakistan, Indonesien oder auf einer Insel im indischen Ozean. Das Fazit der Zeitung: Der Flug MH370 bleibt ein großes Mysterium.
Junge Sozialhilfeempfänger und Provinzen
Nach Informationen von Het Nieuwsblad steigt die Zahl der Jugendlichen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Die ÖSHZ des Landes verzeichnen allein für das vergangene Jahr eine Zunahme von bis zu knapp 20 Prozent. Der Grund: Die Regierung hat die so genannte Wartezeit vor dem ersten Arbeitslosengeld für Schulabgänger von neun Monaten auf ein Jahr verlängert. Immer mehr junge Arbeitssuchende würden diese Zeit ohne finanzielle Unterstützung nicht mehr überbrücken können.
In Het Belang Van Limburg plädieren die flämischen Provinzen für ihren Fortbestand. Ohne die Provinz müssten viele Einrichtungen geschlossen werden. Besonders in kleinen Kommunen spielten die Provinzen eine wichtige Rolle. Traditionsgemäß wird vor jeder Wahl in Belgien der Ruf nach der Abschaffung der Provinzen lauter. Die Kritiker halten sie für überflüssig.
Von Schleiern und dem Urknall
Viele Zeitungen berichten über die belgische Handelsmission in Saudi-Arabien. Angeführt wird sie von Prinzessin Astrid. Weil sie den Staat Belgien vertritt, musste sie bei einer Konferenz keinen Schleier tragen, alle anderen Teilnehmerinnen der Wirtschaftsmission schon. Außerdem mussten sie hinter einer Sichtschutzwand Platz nehmen. "Ein Skandal", findet La Libre Belgique. Und mit so einem Land, das die Menschenrechte und ganz besonders die der Frauen mit Füßen tritt, wollen wir Geschäfte machen?
"Wie alles begann", titelt De Morgen. Nur wenige Sekunden nach dem Urknall entstand das Universum und das ist jetzt bewiesen. Astronomen der amerikanischen Universität Harvard haben den Beweis für die "Big Bang-Theorie" gefunden. Die Zeitung meint: Stimmt das tatsächlich, dann liegt der Nobelpreis für diese Wissenschaftler schon bereit.