"Wegen Smog-Alarms: Polizei führt heute massiv Geschwindigkeitskontrollen durch", titelt Het Laatste Nieuws. Wegen der erhöhten Feinstaubbelastung gilt heute und morgen auf vielen Autobahnen des Landes Höchsttempo 90. Auf zahlreichen Landstraßen wird die Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/h gesenkt. In der Regel weisen Verkehrsschilder auf den Smog-Alarm und die veränderte Höchstgeschwindigkeit hin.
Wer sich nicht daran hält, riskiert saftige Strafen, meint Het Nieuwsblad. Wer zum Beispiel auf der Autobahn weiter 120 statt 90 km/h fährt, dem droht ein Verfahren vor dem Polizeigericht. Gazet Van Antwerpen bemerkt: Beim Smog-Alarm im Januar 2013 hatte die Polizei innerhalb von zwei Tagen fast 10.000 Autofahrer geblitzt, die zu schnell unterwegs waren. Laut Le Soir ist eine erhöhte Feinstaubkonzentration gesundheitsgefährdend, weil die winzig kleinen Partikel tief in unseren Körper eindringen.
Polizei in Lüttich "löscht" zu viele Strafzettel
La Dernière Heure hat die besonders verärgerte Lütticher Oberstaatsanwältin Danièle Reynders auf Seite eins. In den Polizeizonen der Provinz Lüttich würden Beamte noch immer übermäßig viele Strafzettel zu den Akten legen oder löschen. Dabei sei so etwas Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Reynders habe die Polizei bereits vor vier Jahren in einem Schreiben darauf hingewiesen.
Schwarzes Schaf ist die Zone Awans/Grâce-Hollogne: Dort bleibt jede zehnte protokollierte Ordnungswidrigkeit folgenlos. Landesweit den besten Schnitt hat die ostbelgische Polizeizone Eifel. Dort wurden im vergangenen Jahr nur 0,3 Prozent der Strafzettel gelöscht.
Arbeitslose und ältere Arbeitnehmer
La Libre Belgique schreibt: "Jeder zweite Arbeitslose in Belgien sucht nicht aktiv genug nach einem neuen Job". Nach Angaben des Landesamts für Arbeitsbeschaffung, ONEM, geben sich 47 Prozent der Arbeitssuchenden nicht genug Mühe. Das ist das schlechteste Ergebnis seit Einführung der schärferen Kontrollen im Jahr 2005. 17.000 Arbeitslose sind im vergangenen Jahr von der Landesbehörde bestraft worden. Ihnen wurden die Bezüge entweder gekürzt oder sogar ganz gestrichen.
Laut der Studie eines Wirtschaftsexperten, die Le Soir einsehen konnte, sind ältere Arbeitnehmer für Unternehmen weniger rentabel. Ab dem Alter von 50 Jahren sinke die Produktivität demnach zum Teil deutlich. Weil wir länger arbeiten müssen, wird der Anteil der über 50-Jährigen in den kommenden Jahren aber deutlich zunehmen.
Damit das kein Hindernis für die Unternehmen wird, schlägt der Ökonom Vincent Vandenberghe einen "Alterspakt" ähnlich wie in den skandinavischen Ländern vor: Dazu zählen die ständige Fortbildung, ein angepasstes Umfeld am Arbeitsplatz, höhere Löhne zu Beginn und nicht erst am Ende der Karriere und eine Senkung der Lohnkosten.
Haushalt ohne Defizit erst 2019?
Wie De Standaard berichtet, schlägt der Internationale Währungsfonds einen gemäßigteren Sanierungskurs vor als die Regierung Di Rupo. Demnach sollte ein föderaler Haushalt ohne Neuverschuldung erst 2019 erreicht werden und nicht wie geplant schon 2016. Der Grund: Um dieses Ziel zu erreichen, sind Einsparungen in Höhe von knapp 13 Milliarden Euro nötig. Diese Anstrengung auf vier statt zwei Jahre zu verteilen sei für die Wirtschaft besser, meint der IWF in seinem neuen Bericht zu Belgien. Das geringe Wachstum drohe sonst abgewürgt zu werden.
Die Zeitung findet: Belgien hat die Krise bislang relativ glimpflich überstanden. Auf die neuen Regierungen in Belgien kommt nach der Wahl kein Zuckerschlecken zu. Ihre Handlungsspielräume werden nicht besonders groß sein. Aus den Haushaltsdefiziten müssen leichte Überschüsse werden. Das heißt: Die Ausgaben werden weiter gesenkt werden müssen. Gleichzeitig müssen die hohen Lohnkosten reduziert werden. Das neue Kabinett wird die Zügel wohl noch straffer anziehen müssen.
"Die göttliche Überraschung"
L'Avenir und La Libre Belgique kommen ausführlich auf das Jubiläum von Papst Franziskus zurück. Das neue Oberhaupt der Katholischen Kirche ist heute auf den Tag genau seit einem Jahr im Amt. "Franziskus, die göttliche Überraschung", meinen die Zeitungen. Der Argentinier zeigt sich volksnah, weltoffen und stets mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Außerdem bringt er die Dinge im Vatikan aus der gewohnten Ordnung. Die Konservativen verschreckt er damit. Doch ist Papst Franziskus wirklich ein Reformer? Das wird sich noch zeigen müssen, meint L'Avenir.
Leuchtende Marienstatue und Sterne-Koch ohne Stern
Alle Zeitungen, darunter Het Nieuwsblad, berichten über die leuchtende Marienstatue eines Rentner-Ehepaares aus der kleinen Ortschaft Sart, zwischen Eupen und Malmedy. Aus unerklärlichen Gründen beginnt die knapp 50 Zentimeter große Madonna seit kurzem im Dunkeln zu leuchten. Gläubige und Schaulustige pilgern seit Tagen in die Küche der Rentner. Der Lütticher Bischof hat eine Untersuchung angeordnet.
Überraschende Neuigkeit bei Het Laatste Nieuws: Sterne-Koch Frederick Dhooghe aus dem westflämischen Lede gibt seinen Michelin-Stern zurück. Grund sind die vielen Touristen, die jetzt in sein Restaurant kommen und eine besonders ausgefallene Küche erwarten. Dhooghe sagt: "Ich will weiter Qualität liefern, aber auch wieder einfache Gerichte anbieten".
Bild: Marcel Van Hoorn (epa)