"Frauen verdienen noch immer deutlich weniger als Männer", titelt Le Soir. De Standaard macht dagegen mit einer guten Neuigkeit auf: "Der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert". Sieht man von der Teilzeitarbeit ab, dann verdient eine Frau für die gleiche Arbeit im Schnitt sieben Prozent weniger als ein Mann - im Jahr 2001 waren es noch mehr als 15 Prozent.
Le Soir begrüßt die Entwicklung der letzten Jahre. Auch wenn die aktuelle Situation noch verbesserungswürdig ist und "gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit" natürlich das Endziel bleibt, hat sich dank des politischen Drucks und einem gesteigerten Bewusstsein für das Problem einiges getan.
Das sieht man zum Beispiel auch daran, dass immer mehr Frauen Spitzenpositionen in großen Unternehmen bekleiden. Man denke nur an Belgacom, General Motors, den Internationalen Währungsfonds und die US-Notenbank. De Standaard fügt hinzu: Der öffentliche Dienst geht übrigens mit gutem Beispiel voran. Dort gibt es keine Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau.
"Pro-russische Krim-Regierung will Beitritt zu Moskau"
"Das Krim-Parlament will den Anschluss an Russland", titelt La Dernière Heure. "Kräftemessen zwischen Kiew und Moskau", lautet die Schlagzeile bei Le Soir. Die Spannungen auf der Halbinsel nehmen weiter zu, die Regionalregierung betrachtet sich bereits als Teil von Russland und hat deshalb ein Referendum über die Frage auf den 16. März vorverlegt. Die neue Regierung in Kiew und der Westen betrachten die Entscheidung des pro-russischen Regionalparlaments auf der Krim als verfassungswidrig und ungültig.
La Libre Belgique schreibt: Der Gewaltstreich in Simferopol auf der Krim verletzt natürlich internationales Recht. Das Vorgehen ist derart plump, dass es sogar den Chinesen Unbehagen bereitet. China ist gespalten zwischen seiner traditionellen Unterstützung Russlands und seiner beinahe fanatischen Einstellung, dass die territoriale Unversehrtheit eines Landes unter allen Umständen gewahrt werden muss. Die Zeitung sieht mehrere mögliche Gefahren. Russische Kampfhandlungen oder aber ein Aufstand anti-russischer Minderheiten würden aus der Krim ein neues Tschetschenien oder Afghanistan machen.
L'Avenir findet: Russland hat mit Präsident Wladimir Putin seine alte Rolle auf dem politischen Parkett wiedergefunden und meldet sich als Weltmacht zurück. Ohne die Russen kann es zu keiner Entspannung der besorgniserregenden Lage kommen.
Mehr EU-Bürger des Landes verwiesen
Laut La Dernière Heure haben die Kosten für die Ausweisung von Ausländern aus Belgien deutlich zugenommen - sie betragen jetzt neun Millionen Euro pro Jahr, bis vor kurzem waren es noch weniger als sieben Millionen. Der Grund: Es werden mehr Ausländer in ihre Heimat rückgeführt, dies bedeutet erhöhte Kosten für Flugtickets und Begleitpersonal.
Das Blatt bemerkt außerdem, dass Belgien immer mehr EU-Bürger wegen Sozialbetrugs des Landes verweist. 2008 waren es gerade mal acht, inzwischen sind es fast 3.000 pro Jahr. Bei den meisten handelt es sich um Rumänen und Bulgaren, direkt dahinter folgen aber Spanier, Niederländer, Italiener und Franzosen.
Mangelnde Energieeffizienz in belgischen Betrieben
Wie L'Echo berichtet, verbraucht die belgische Industrie zu viel Energie. Zu dem Schluss kommt das Beratungsunternehmen Roland Berger in einer neuen Studie. Die Mehrkosten gegenüber deutschen Betrieben liegen bei bis zu 60 Prozent. Schuld sind aber nicht die höheren Kosten für Strom und Gas, sondern mangelnde Energieeffizienz. Für eine Tonne Stahl, die in Belgien produziert wird, sind im Schnitt fast 20 Prozent mehr Energie nötig als in Deutschland. Für eine Tonne Papier sogar über 40 Prozent.
Die Vorteile von viel Mathe und gutem Wetter
"Wer in der Sekundarschule viel Matheunterricht hatte, der hat bessere Chancen an der Universität." Das schreiben Gazet van Antwerpen und Het Belang van Limburg. Einer Studie der Uni Hasselt zufolge bestehen fast 70 Prozent der Abiturienten, die viel Mathematik in der Schule hatten, ihr erstes Studienjahr. Bei denjenigen, die nur die Mindestanzahl an Mathestunden absolviert haben, sinkt die Erfolgsquote dagegen auf gerade mal 23 Prozent.
"Jeder will an die Küste", titelt Het Nieuwsblad. Das sonnige Wetter und die ungewohnt frühlingshaften Temperaturen locken während der Karnevalsferien Tausende Menschen ans Meer. Gestern gab es auf der Autobahn Richtung Küste sogar schon Stau. Am Wochenende soll es dort über 15 Grad warm werden. Fast alle Hotels sind ausgebucht. "Das sind die besten Karnevalsferien seit Jahrzehnten", wird der Tourismusverband der Küstenregion in der Zeitung zitiert. In Het Laatste Nieuws erklärt ein Experte, dass es langsam Zeit wird, die Sommerreifen aufzuziehen.
Foto: Tasos Katopodis (belga)