"Luftkampf über Zaventem", titelt De Standaard. "Brussels Airlines schlägt gegen Ryanair zurück", schreibt L'Echo auf Seite eins.
Brussels Airlines holt zum Gegenschlag aus. Die Fluggesellschaft will ihr Angebot und ihre Kapazitäten deutlich erweitern. Sie reagiert damit offensichtlich auf die Ankündigung des Billigfliegers Ryanair, der ja bald auch vom Brussels Airport in Zaventem aus operieren will.
"Brussels Airlines hebt den Fehdehandschuh auf", bringt es Le Soir auf den Punkt. Het Nieuwsblad vergleicht Brussels Airlines mit Ryanair. Wichtigster Vorteil von Brussels Airlines: Die Gesellschaft gehört zur Star Alliance, ist also im selben Verbund wie die Lufthansa oder United Airlines, und das eröffnet Anschlussmöglichkeiten.
"Es herrscht Krieg, hurra!"
Der Krieg am Brüsseler Himmel birgt jedenfalls auch Vorteile, vor allem für den Verbraucher. "Sie werden bald billiger fliegen", verspricht La Dernière Heure auf Seite eins. De Standaard sieht das im seinem Leitartikel genauso. Kapitalismus, freier Markt, Konkurrenz: Diese Begriffe haben bei allem Wehklagen auch noch ihre positiven Seiten. Frei nach dem Motto: Es herrscht Krieg, hurra! Von Brüssel aus wird man schon sehr bald deutlich mehr Ziele anfliegen können, und das Ganze auch noch billiger. Nur Spielverderber könnten anmerken, dass eine der beiden Airlines diesen Krieg womöglich nicht überlebt.
Hausschlüssel für Brandstifter?
"De Wever bringt seine Truppe in Marschordnung", so die Schlagzeile von Le Soir. Heute beginnt in Antwerpen der mit Spannung erwartete Parteitag der N-VA, bei dem die Nationalisten-Partei ihre inhaltlichen Leitplanken festklopfen will. Dabei entscheidet sich auch, ob die Partei nun den Nachdruck auf institutionelle Themen, also eine neue Staatsreform, legen, oder auf wirtschaftspolitische Themen setzen will. La Libre Belgique scheint zu ahnen, wo die Reise hingeht: "Warum die N-VA nicht mehr über Separatismus spricht", so die Titelgeschichte der Brüsseler Zeitung.
Die N-VA wird wohl an diesem Wochenende ihrem Konföderalismus Leben einhauchen, glaubt La Libre. Das allerdings ist quasi gleichbedeutend mit der Spaltung des Landes, meint das Blatt in seinem Kommentar. Die Partei von Bart De Wever scheint es bewusst vermeiden zu wollen, ihre Wähler allzu sehr zu erschrecken. Ihr Konföderalismus läuft aber darauf hinaus, dass der Föderalstaat ausgehöhlt wird. Und doch fragen sich flämische Medien, ob Bart De Wever wohl Kandidat für den Posten des Premierministers ist. "Geht’s noch!", möchte man da antworten. Oder geben Sie Ihren Haustürschlüssel einem notorischen Brandstifter, der zudem mit Benzin und Streichhölzern unterwegs ist.
Haushalt - Kein Grund zum Feiern!?
Belgien beendet 2013 mit einem Haushaltsdefizit von 2,7 Prozent, meldet unter anderem L'Echo. "Wir sind unseren Verpflichtungen nachgekommen", zitiert L'Avenir die zuständigen Föderalminister Geens, Onkelinx und Chastel. Mit einem Defizit von 2,7 Prozent bewegt Belgien sich so gerade innerhalb der EU-Normen. Zudem konnte der Schuldgrad unter die Schwelle von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gedrückt werden.
Het Laatste Nieuws sieht darin aber keinen Grund zum Feiern. Die Belgier geben sich immer zu schnell zufrieden. Statt sich mit den schlechten Schülern in Europa zu vergleichen, sollte man sich vielleicht mal an den guten orientieren, allen voran Deutschland. Und es stimmt auch nicht, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Ganz im Gegenteil: In den nächsten drei Jahren müssen weiteren zehn Milliarden Euro eingespart werden. Will heißen: Der Gürtel muss noch enger geschnallt werden. Politiker, die ihre Wähler ernst nehmen, sollten das doch bitte auch mal zugeben.
Geheime Argumente
Einige Zeitungen beschäftigen sich mit der jüngsten Diskussion über die Atombomben von Kleine Brogel. Dass Kernwaffen auf der limburgischen Airbase lagern, ist ein offenes Geheimnis. Nur würde keine Regierung das öffentlich zugeben. Jetzt ist es aber nach Presseinformationen so, dass die Präsenz besagter Atomwaffen Belgien dazu verpflichtet, sich für einen bestimmten Flugzeugtyp zu entscheiden.
Und damit wird das ganze definitiv zur Farce, wettert L'Avenir in seinem Kommentar. Verteidigungsminister Pieter De Crem plädiert für den Ankauf von F35-Kampfbombern, ohne diese Wahl zu rechtfertigen. Das entscheidende Argument darf ja nicht in die Waagschale gelegt werden. Dabei darf man aber nicht vergessen: Die F35 ist eines der teuersten Flugzeuge am Markt.
Fünf Milliarden Euro würde die Anschaffung von 40 Maschinen kosten, rechnet Het Belang van Limburg vor. Dieses Geld wäre, gerade in Krisenzeiten, wohl in vielen anderen Bereichen nötiger, etwa um die Lohnkosten zu senken. Doch kann diese Debatte nicht geführt werden, weil sich die Regierung hinter einem angeblichen Staatsgeheimnis versteckt. Das ist scheinheilig! Hier bedarf es Transparenz!
Hilfspolizisten, Grippe und Hauskauf
"Man denkt über ein Statut für Hilfspolizisten nach", titelt heute Le Soir. Man will demnach künftig auch auf nicht-professionelle Polizisten zurückgreifen können, um gewisse Aufgaben zu erledigen. Das Projekt existiert jedenfalls und wird auch geprüft, schreibt Le Soir.
"Grippewelle im Anmarsch", warnt Het Laatste Nieuws auf Seite eins. In der kommenden Woche beginnt wahrscheinlich die Grippesaison, in Frankreich und Spanien spricht man schon von einer Epidemie.
"Das Haus bezahlen, nicht aber das Grundstück", so die Schlagzeile von L'Avenir. Das jedenfalls ist eine neue Idee in der Wallonie. Es gibt schon 15 Projekte dieser Art, die Kosten lägen um bis zu 40 Prozent niedriger.
Wo ist Claire?
"Wo ist eigentlich Claire?", fragt sich Het Laatste Nieuws auf Seite eins. Prinz Laurent hat sich in den letzten Wochen immer alleine gezeigt, also ohne seine Ehefrau. Gerüchte sprechen von Eheproblemen. Het Laatste Nieuws glaubt, Indizien zu sehen, die dafür sprechen. Am Mittwoch, beim Neujahrsempfang im Palast, hatte Prinz Laurent eine hellblaue Hose an, die so gar nicht zu seinem Jackett passte. "So hätte ihn Claire nie vor die Tür gehen lassen", sagen Leute, die sich auskennen.
Bild: Kristof Van Accom (belga)