"Europas Hightech-Branche boomt", titelt L'Echo. Seit dem Jahr 2000 sind alleine in Belgien 100.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich hinzugekommen. Das ist eine Zunahme um 22 Prozent. Unser Land liegt damit über dem EU-Durchschnitt, bemerkt das Wirtschaftsblatt. In den Provinzen Flämisch- und Wallonisch-Brabant und in Brüssel war die Steigerung am größten.
Wissenschaft und Technologie sind laut Experten die Wirtschaftszweige mit dem größten Wachstumspotential für Europa. Schon jetzt arbeite jeder zehnte Europäer in der Hightech-Branche - als Forscher, Mathematiker oder Ingenieur. Die Befürchtung, dass durch den Computer und die zunehmende Informatisierung Arbeitsplätze wegfallen, wird durch eine Studie der Katholischen Universität Löwen widerlegt. Es seien andere Jobs hinzugekommen.
"Weihnachtsmann-Politik"
De Morgen befasst sich mit den Wahlversprechen der flämischen Parteien und kommt zu den Schluss: "unrealistisch". Die Vorhaben, vor allem die geplanten Steuersenkungen, sind so wie angegeben nicht finanzierbar. Ein Wirtschaftsprofessor spricht in der Zeitung von "Weihnachtsmann-Politik". Die Parteien zeigten nur eine Seite der Medaille.
Die größte Kritik gibt es für die Pläne von Open VLD und N-VA, aber auch die anderen Parteien kommen nicht besonders gut weg. De Morgen fände es hilfreich, wenn eine neutrale Einrichtung die Programme der politischen Parteien auf Herz und Nieren prüfen würde.
Es gibt hierzulande genug Fachleute - etwa im Wirtschaftsministerium, beim Rechnungshof, dem Hohen Finanzrat oder der Notenbank. Warum sträuben sich die Parteien dagegen? Sie wollen doch alle eine bessere, transparentere und effizientere Politik. Stattdessen versprechen sie uns noch immer das Blaue vom Himmel.
Im Gespräch mit La Libre Belgique erklärt PS-Präsident Paul Magnette, dass er nach der Wahl auf föderaler Ebene ein Bündnis aus Sozialisten, Christdemokraten und Grünen bevorzugen würde. Er regiere am liebsten mit Parteien, die ihm nahe stehen. In Flandern dürfte eine solche Koalition aber nur schwer durchsetzbar sein, räumt Magnette ein.
Deutlich mehr Bulgaren in Gent und Antwerpen
Nach Angaben von Het Nieuwsblad hat die Anzahl Bulgaren in Belgien seit dem Beginn des Jahres stark zugenommen - vor allem in Großstädten. Der befürchtete Massenandrang in den Sozialämtern sei bislang aber ausgeblieben. Seit dem 1. Januar 2014 gilt die Arbeitnehmerfreizügigkeit auch uneingeschränkt für Rumänen und Bulgaren.
In Gent hätten sich doppelt so viele Menschen eingeschrieben wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, in Antwerpen ein Drittel mehr. Die meisten kämen wirklich, um zu arbeiten, erklärt die zuständige Schöffin in Gent, Sofie Bracke. Gegen Missbrauchsfälle könne man durch strenge Kontrollen vorgehen.
EU und Russland nicht auf einer Wellenlänge
De Standaard berichtet über den unterkühlten EU-Russland-Gipfel, der am Dienstag in Brüssel stattgefunden hat. Streitthema ist weiterhin die Ukraine. "So kurz wie noch nie", titelt das Blatt. Das Spitzentreffen zwischen EU-Kommissionspräsident Barroso, Ratspräsident van Rompuy und dem russischen Präsidenten Putin hat weniger als drei Stunden gedauert. Das geplante Abendessen und andere gewöhnliche Programmpunkte wurden kurzerhand gestrichen.
Die Europäer sind sauer wegen der russischen Haltung gegenüber Kiew. Putin dagegen ist "not amused", dass die EU zwischen der verfeindeten Regierung und der Opposition in der Ukraine vermitteln will. Vor Ort bleibt die Lage trotz des Rückzugs des ukrainischen Regierungschefs angespannt, berichtet Le Soir. Die Demonstranten fordern weiterhin den Rücktritt von Präsident Viktor Janukowitsch.
Papst Franziskus sorgt für neuen Schwung
Wie Gazet Van Antwerpen und Het Belang Van Limburg bemerken, ist die Zahl der Kirchenaustritte drastisch zurückgegangen. 2010 hatten sich alleine in Flandern über 6.000 Menschen aus den Taufregistern streichen lassen. In dem Jahr waren die Missbrauchsfälle unter anderem gegen den Ex-Bischof von Brügge Roger Vangheluwe bekannt geworden.
Nach Angaben des Sprechers des Erzbistums Brüssel-Mechelen hat Papst Franziskus für einen Stopp des Abwärtstrends gesorgt. Er habe der katholischen Kirche Authentizität gegeben und eine neue Glaubwürdigkeit verliehen.
Von Ungerechtigkeiten bei der Bildung und den Ferien
Nach Informationen von Le Soir fällt die Bildungsgerechtigkeit in Belgien besonders schlecht aus. Nur Frankreich schneidet im EU-Vergleich noch schlechter ab. Sowohl in Flandern als auch in der Französischen Gemeinschaft spielt die soziale Herkunft der Schüler eine große Rolle.
La Dernière Heure meldet auf Seite eins: "Der Sommerurlaub wird für die Flamen günstiger als für die Wallonen". Der Grund: Der 30. Juni fällt in diesem Jahr auf einen Montag. Die flämische Regierung hat deshalb beschlossen, dass das Schuljahr schon am Freitag, 27. Juni, endet.
In der Französischen Gemeinschaft wird es keine Ausnahme geben: Die Schulpflicht gilt weiter bis zum 30. Juni. Dadurch können die Flamen früher in die Ferien starten und, wie das Blatt ausgerechnet hat, bis zu 40 Prozent bei der Buchung ihres Sommerurlaubs sparen.
Bild: St.Hubertus-Kirche in Lontzen (BRF)