"Neujahrsbaby um 00:02 Uhr geboren", titelt Het Nieuwsblad. Damit erblickte die kleine Amélie aus Aalst als erstes Kind 2014 in Belgien das Licht der Welt. Die entscheidende Wehe wurde offenbar durch das Feuerwerk um Mitternacht ausgelöst, erzählt die glückliche Mutter in der Zeitung.
"Die Polizei ist von der Neujahrsnacht entsetzt", berichtet dagegen Gazet van Antwerpen auf ihrer Titelseite. Bei den Alkoholkontrollen, die die föderale Polizei durchgeführt hat, hatten über fünf Prozent der getesteten Autofahrer zu viel getrunken. Das ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zur Neujahrsnacht des Vorjahres. Viele der positiv getesteten Fahrer hatten sogar deutlich zu viel getrunken. "Das ist frustrierend", sagt ein Polizeisprecher in der Zeitung. In den kommenden Tagen und Wochen wird es erneut großangelegte Alkoholkontrollen auf Belgiens Straßen geben.
Het Nieuwsblad meint: Die übergroße Mehrheit der Autofahrer hält sich inzwischen an die Regeln, doch die übrigen fünf Prozent wollen sich offensichtlich nicht überzeugen lassen. Argumente und Abschreckung durch Kontrollen wirken bei ihnen nicht. Bleibt nur noch eine Option: härtere Strafen, findet das Blatt.
Gute Vorsätze, schwieriger Alltag
Viele Zeitungen, wie L'Avenir, blicken auf das neue Jahr. Wie immer haben wir uns viel vorgenommen, doch bereits in einigen Wochen werden wir feststellen müssen, dass der Alltag uns eingeholt hat und dass die Ziele doch zu hoch gegriffen waren. Zu den beliebtesten Vorsätzen für 2014 gehören laut der Zeitung: Abnehmen, mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren sowie sich weniger ärgern und stressen.
Gazet van Antwerpen spricht von einem "superwichtigen politischen Jahr". Am 25. Mai 2014 werden wir alle Parlamente des Landes und das Europäische Parlament neu wählen. Die Herausforderungen, vor denen die neuen Volksvertreter stehen werden, sind groß: Die Staatsfinanzen müssen weiter saniert werden, die Mittel zur Finanzierung der Vergreisung der Gesellschaft müssen gefunden werden und die Sechste Staatsreform muss in die Tat umgesetzt werden.
La Libre Belgique fordert ein unternehmerfreundlicheres Klima im Land. Denn im vergangenen Jahr haben 12.000 Firmen in Belgien Konkurs anmelden müssen. Dabei gingen 28.000 Jobs verloren. Ein trauriger Rekord. So überrascht es wenig, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen auf der Wunschliste der Belgier ganz oben steht.
"Ende des Krisen-Tunnels in Sicht"
Im Interview mit De Morgen sieht EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy Licht am Ende des Krisen-Tunnels. Der 66-Jährige ist der Meinung, dass es wieder bergauf geht mit der Europäischen Union, sorgt sich zugleich aber um die zunehmende Zahl von EU-Gegnern in den Mitgliedsstaaten. Van Rompuy fordert erneut mehr Zusammenhalt und gemeinsame Entscheidungen in der Eurozone, etwa in Wirtschafts- und Haushaltsfragen.
Le Soir meint: Es ist nachvollziehbar, dass die Spitzenpolitiker der EU auf der kleinen Welle des Aufschwungs mitreiten wollen. Allerdings besteht das Risiko, dass Europa auf einen längeren Zeitraum des wirtschaftlichen Stillstands zusteuert mit hoher Arbeitslosigkeit und sozialem Leid.
Brüsseler Innenstadt bald autofrei?
Auf Seite eins berichtet Le Soir, dass Brüssels neuer Bürgermeister Yvan Mayeur die Innenstadt autofrei machen will. Konkret will er die bestehende Fußgängerzone rund um Grand Place und Oper deutlich erweitern. Vom Boulevard zwischen dem Place De Brouckère und der Börse sollen Autos künftig verbannt werden, um das Zentrum von Brüssel lebenswerter und angenehmer zu machen. Bereits Ende Januar soll eine endgültige Entscheidung fallen. Mayeur will das Projekt im Schnellverfahren durchboxen.
Laut De Standaard sitzen in den Aufsichtsräten der großen belgischen Unternehmen noch immer viel zu wenige Frauen. Nur zwölf Prozent der Aufsichtsräte sind weiblich - im Rest der EU liegt der Durchschnitt bereits bei 21 Prozent. Schon in zwei Jahren werden die börsennotierten Firmen gesetzlich verpflichtet sein, ein Drittel Frauen in ihren Aufsichtsräten zu haben.
Wie De Morgen schreibt, plant Staatssekretär Melchior Wathelet eine Neuregelung der Besteuerung von Firmenwagen. Stößt ein Neuwagen weniger als 60 Gramm CO2 pro Kilometer aus, soll der Kaufpreis des Fahrzeugs bis zu 120 Prozent von der Steuer absetzbar sein. Im Gegenzug sollen umweltschädlichere Autos stärker besteuert werden.
La Dernière Heure berichtet über die Rückkehr von Marie-Dominique Simonet in die wallonische Politik. Die frühere Bildungsministerin war vor einem halben Jahr wegen einer Brustkrebserkrankung zurückgetreten.
Schnäppchen in Sicht…
Het Laatste Nieuws schaut auf den Winterschlussverkauf in Belgien, der am Freitag beginnt. Die Händler erwarten ihn bereits sehnsüchtig, weil sie wegen des bislang außergewöhnlich milden Wetters auf viel Ware sitzengeblieben sind. Dadurch dass der erste Tag des Schlussverkaufs auf den letzten Ferientag fällt, erhoffen sie sich besonders hohe Umsätze.
Archivbild: Lieven Van Assche (belga)