"Terror in Kenia - und die Welt hält den Atem an", so die Schlagzeile von Het Nieuwsblad. "Drei Tage nach dem Beginn des Geiseldramas zählt Kenia seine Toten", heißt es auf der Titelseite von L'Echo. Das Rote Kreuz geht von mindestens 62 Toten und 200 Verletzten aus.
Kenianischen Sicherheitskräften ist es nach eigenen Angaben gelungen, das Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi unter Kontrolle zu bringen. Hinter dem Angriff stecken islamistische Kämpfer der somalischen Extremisten-Gruppe Al Shabaab.
L'Avenir hält fest: Die Attentäter haben es auf die westliche Weltanschauung und den westlichen Lebensstil abgesehen. Das Einkaufszentrum ist ein Symbol dafür. Angesichts dieser Brutalität und Gewalt sind wir machtlos. Gegen solche barbarischen Terrorakte kann sich ein Land leider kaum schützen, findet L'Avenir.
Wie Het Nieuwsblad berichtet, hat die Al Shabaab-Miliz auch junge Kämpfer in Belgien rekrutiert. Nur zwei junge Moslems sollen es aber tatsächlich nach Somalia geschafft haben. Acht andere wurden an der kenianischen Grenze von Sicherheitskräften an der Einreise gehindert.
"Mutti" Merkel, "Vati" Peeters
Alle flämischen Zeitungen kommen auf die Regierungserklärung von Ministerpräsident Kris Peeters am Montag im flämischen Parlament zurück. "Peeters klopft sich selbstbewusst auf die Brust", meint De Standaard.
Flandern werde als eine der stärksten Regionen aus der Krise hervorgehen, hatte Peeters in der so genannten September-Erklärung gesagt, die das politische Jahr im Norden des Landes eröffnet. Die Opposition kritisierte die Rede als inhaltslos.
Soweit würde Gazet Van Antwerpen nicht gehen. Aber ganz unrecht hat die Opposition nicht, findet die Zeitung. Die Koalition aus CD&V, sp.a und N-VA ist tief zerstritten. In wichtigen Bereichen wie der Verkehrspolitik, der Bildung und der Staatsreform schaffen die drei Parteien es nicht, sich auf eine gemeinsame Position zu einigen.
Für den nicht fertiggestellten Antwerpener Ring muss jedoch eine Lösung her, schreibt Het Belang Van Limburg. Daran wird die Regierung in den nächsten Monaten gemessen werden. De Standaard hält fest: Der Haushalt ist trotz Krise ausgeglichen. Das alleine reicht aber nicht, in Flandern liegt die Latte nun einmal höher als im Rest des Landes.
Het Nieuwsblad glaubt nicht, dass im letzten Jahr der Legislaturperiode noch viel von dieser Regierung zu erwarten ist. Het Laatste Nieuws rät Kris Peeters dazu, sich genauso wie Angela Merkel in Deutschland zu verhalten. Nicht ihre Ideen und Taten haben ihr zum Wahlsieg verholfen, sondern vielmehr ihre Persönlichkeit und die Fehler sowie die Unglaubwürdigkeit ihrer Gegner. Wenn Merkel Deutschlands "Mutti" ist, kann der beliebte Peeters Flanderns "Vati" werden, ist Het Laatste Nieuws überzeugt.
Bald keine Mahlzeitschecks mehr?
La Libre Belgique berichtet auf Seite eins, dass die Mahlzeitschecks in Belgien bald verschwinden könnten. Viele Arbeitnehmer bekommen die Schecks als steuerfreien Lohnzusatz. Die Geschäftswelt kritisiert das System jedoch seit Jahren als überholt, schwerfällig und zu teuer. Wirtschaftsminister Johan Vande Lanotte schlägt jetzt auch vor, die Mahlzeitschecks abzuschaffen. Stattdessen sollte man den Arbeitnehmern das Geld lieber netto und steuerfrei auszahlen.
Die Betreibergesellschaften der Mahlzeitschecks warnen allerdings vor dem Verlust von bis zu 8.000 Arbeitsplätzen. Das kann die Zeitung überhaupt nicht nachvollziehen. Die Unternehmen müssen sich neue Aufgabenbereiche suchen. Die Mahlzeitschecks sind überflüssig. Mehr Gehalt ohne die lästige Parallelwährung wäre die beste Lösung für alle, ist La Libre Belgique überzeugt.
Zu viel Steuern gezahlt?
Laut L'Echo zahlen wir Belgier seit Jahren zu viel Steuern. Vor ein paar Tagen wurde der Staat deswegen in Mons verklagt. Offenbar wurde die Einkommensteuer über Jahre nicht ganz korrekt berechnet, so dass jeder Belgier jährlich bis zu fünf Euro zu viel an den Fiskus gezahlt hat. Insgesamt soll es um mehrere Hundert Millionen gehen.
"20 Prozent der Belgier besitzen 60 Prozent des Reichtums", titelt Le Soir. Damit wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer. Die Situation in anderen europäischen Ländern ist zwar weitaus dramatischer, doch Le Soir fordert ein Umdenken hin zu weniger sozialer Ungerechtigkeit.
Wie De Morgen berichtet, fallen an den fünf flämischen Universitäten 60 Prozent der Studenten im ersten Jahr durch. Diese Zahl halten Experten für erschreckend hoch und fordern dringend Maßnahmen.
Gute Neuigkeit auf der Titelseite von Gazet Van Antwerpen: Diesel und Benzin werden laut Experten in den kommenden Monaten zehn Prozent günstiger. Als Gründe werden sinkende Preise auf den Rohölmärkten und die gestiegene Produktionsmenge genannt.
Ein "Riesenbaby" ist geboren
Laut Het Belang Van Limburg ist das größte Baby des Landes in Limburg geboren: "Der kleine Riese von Grote-Brogel", so das Blatt. Axel ist stolze 62 Zentimeter groß und wiegt 5,3 Kilo. Erstaunlicherweise ist das Kind auf natürlichem Weg zur Welt gekommen.
akn - Bild: Dirk Waem (belga)