"Pendeln schadet der Gesundheit ", schreibt De Standaard auf Seite eins. Wer täglich mit dem Auto zur Arbeit fährt, atmet bis zu 30 Prozent mehr schädliche Rußpartikel ein als derjenige, der zuhause bleibt. Das geht aus einer Untersuchung der Universität Hasselt hervor. Rußpartikel werden vornehmlich von Dieselmotoren ausgestoßen. Am höchsten ist die Feinstaubkonzentration im Stau oder bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn. Auch wer zu Fuß zur Arbeit geht, das Fahrrad nutzt oder den Zug nimmt, ist den schädlichen Rußpartikeln ausgesetzt - allerdings in weniger hohem Maße als im Auto oder Bus.
"Das Ende von Barroso"
Le Soir kommt auf die Grundsatzrede von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, am Mittwoch im Europäischen Parlament, zurück. Mit seiner Einschätzung lag Barroso völlig daneben, bemerkt die Zeitung. Er hatte erklärt, die Krise sei zwar noch nicht vorüber, aber Europa sei auf dem richtigen Weg. Wie kann Barroso so etwas sagen?, fragt das Blatt. Für viele Europäer ist die EU gleichbedeutend mit Sparpolitik. Der Aufschwung ist eine leere Versprechung und die Arbeitslosenrate ist kaum noch zu ertragen. Zu behaupten, die Europäische Union sei auf dem richtigen Weg, damit spielt Barroso in die Karten der Euroskeptiker. Die Menschen vertrauen den EU- Institutionen nicht mehr. Das Ende Europas naht vielleicht nicht, aber das von Barroso mit Sicherheit.
Ähnlich sieht es De Standaard. Fünf Jahre nach der Pleite von Lehman Brothers und dem Ausbruch der Wirtschaftskrise sind wir noch lange nicht aus dem Schlamassel raus. In vielen Mitgliedsstaaten droht die anhaltende Flaute eine ganze Generation von gut ausgebildeten, jungen Leuten in die Wüste zu schicken. Wenn man diesen Menschen keine Hoffnung gibt, keine Aussicht auf Besserung, dann sieht das Blatt schwarz für die Europawahl im kommenden Jahr. L'Echo äußert sich ebenfalls so: Populisten und Europa-Skeptiker werden leichtes Spiel haben.
Die Zeitung berichtet auch über eine andere europäische Maßnahme, die viele Verbraucher freuen dürfte: Ab dem Sommer kommenden Jahres sollen die Roaming-Gebühren schrittweise wegfallen. Im europäischen Ausland angerufen werden, das darf ab Sommer 2014 nichts mehr kosten oder wie L'Echo auf Seite eins schreibt: "Null Euro". Für getätigte Anrufe zum Beispiel aus dem Spanien-Urlaub dürfen ab Sommer 2016 keine Zusatz-Gebühren mehr anfallen. Dann kosten die Anrufe, SMS und das mobile Internet in den 28 EU-Staaten genau so viel wie daheim in Belgien.
Buddhistischer Mönch aus freien Stücken?
Het Laatste Nieuws beschäftigt sich mit einem 15-Jährigen aus dem westflämischen Sint-Laureins, der buddhistischer Mönch werden und nach Indien auswandern will. Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen. Ob der Junge wie geplant morgen aufbrechen kann, ist unklar. Die Ermittler wollen wissen, ob der Minderjährige aus freien Stücken der langjährigen Ausbildung in Indien zugestimmt hat oder ob er möglicherweise dazu gezwungen wurde. Konkret geht die Staatsanwaltschaft dem Vorwurf nach, ob der Erziehungsauftrag des 15-Jährigen vernachlässigt wird. Die Mutter hatte den Auswanderungsplänen zugestimmt.
Het Nieuwsblad kann die Sorgen der Behörden nachvollziehen und findet es in Ordnung, dass die Staatsanwaltschaft den Fall gründlich untersucht - Jetzt, wo sie im Fernsehen davon erfahren hat. Der 15-jährige Giel ist natürlich kein Syrien-Kämpfer, der in ein Kriegsgebiet zieht und dort möglicherweise Menschen tötet oder selbst ums Leben kommt. Trotzdem bleibt die Frage, ob der Jugendliche reif genug ist, um die Entscheidung selbst zu treffen, sein Leben dem Buddha zu widmen.
Wie La Libre Belgique schreibt, wird der Kampf gegen Steuer- und Sozialbetrug in diesem Jahr mehr als 1,2 Milliarden Euro in die Staatskassen spülen. Das erklärt Staatssekretär John Crombez im Gespräch mit der Zeitung. Die geschätzten Einnahmen liegen damit höher als geplant.
De Morgen meldet, dass Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx in den nächsten Wochen und Monaten sechs wichtige Reformen auf den Weg bringen will. Noch in diesem Monat soll ein Gesetz vom Parlament verabschiedet werden, um Osteopathen anzuerkennen. Damit wollen die Behörden Scharlatanen das Leben schwer machen.
Umstrittenes Fracking in Belgien möglich?
"Suche nach Schiefergas in Belgien gestartet", titelt Het Belang Van Limburg. Der geologische Dienst sowie Forscher der Katholischen Universität Löwen und der RWTH Aachen wollen herausfinden, wo genau und wie viel Erdgas in unterirdischen Tonsteinplatten gelagert ist. Vermutet werden die Schiefergasvorkommen im Lütticher Raum, bei Mons und vor allem im Kempenland zwischen Hasselt und Antwerpen. Um das heimische Erdgas zu gewinnen, muss man das so genannte Fracking einsetzen. Die Methode ist umstritten. Es gibt massive Umweltbedenken, weil Chemikalien eingesetzt werden, um das Schiefergas aus den Bodenplatten zu lösen.
Bild: Frederick Florin (afp)