"Der Aufschwung scheint keine Fata Morgana mehr zu sein", titelt das Wirtschaftsblatt L'Echo. Die Belgier sind zuversichtlich; das so genannte Konsumentenvertrauen, ein Richtwert der Nationalbank, ist den fünften Monat in Folge gestiegen. In absoluten Zahlen bleibt der Wert mit minus zwölf zwar eher noch beschneiden; doch ist das der höchste Stand seit 15 Monaten.
Mit einer schlechten Nachricht für die Wirtschaft macht dagegen Le Soir auf. Die anhaltende Krise trifft vor allem Freiberufler und Kleinunternehmer. Die Umsätze gehen zurück; viele haben Zahlungsschwierigkeiten; und die Anzahl Pleiten hat drastisch zugenommen. "Die Selbständigen sind die vergessenen Opfer der Krise", schreibt das Blatt.
Zwei Tote auf derselben Autobahn in kürzester Zeit
"Zwei Tote auf der derselben Autobahn innerhalb von nur vier Stunden", so die Schlagzeile von Het Laatste Nieuws auf Seite eins. Auf der E-17 bei Antwerpen hat ein LKW-Fahrer in der Nähe des Kennedy-Tunnels einen tödlichen Unfall verursacht; in der Folge bildete sich ein langer Stau. Den übersah ein Autofahrer, der auf einen Lastwagen prallte.
"Experten fordern Maßnahmen für diesen Autobahn-Abschnitt am Kennedy-Tunnel", berichtet Gazet van Antwerpen. Vor allem ausländische LKW-Fahrer würden dort regelmäßig gegen Verkehrsregeln verstoßen und die Sicherheitsabstände nicht einhalten.
Ägypten - Wie reagieren?
De Morgen berichtet über das EU-Außenministertreffen zu Ägypten am Mittwoch in Brüssel. Die 28 Mitgliedsländer suchen nach einer gemeinsamen Position, um die Gewalt in dem Land zu stoppen. Im Gespräch sind ein Ausfuhrverbot für Waffen und die Streichung von Hilfsgeldern.
Keine einfache Entscheidung, meint Het Laatste Nieuws. Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Erhebt Europa Sanktionen gegen die ägyptische Übergangsregierung, dann sieht es so aus, als würde die EU den gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und seine Muslimbrüder unterstützen; macht Europa nichts, und bleibt es bei einem Aufruf zum Ende der Gewalt, dann sieht es so aus, als würde die EU das brutale Vorgehen der Militärs hinnehmen.
Le Soir ist dagegen überzeugt: Wir Europäer dürfen Ägypten unter keinen Umständen fallen lassen. Wenn wir jetzt die Hilfsprogramme stoppen, dann wird vor allem die leidende Bevölkerung direkt getroffen. Ein wirtschaftlicher Zusammenbruch wird dem Land nicht aus der Krise helfen, meint Le Soir.
Het Laatste Nieuws befasst sich auch mit dem für Donnerstag geplanten Besuch von Außenminister Didier Reynders in Kairo. Zynisch lautet die Überschrift des Kommentars: "Reynders, der Retter von Ägypten". Die Reisewarnung gilt offenbar für jeden Belgier, nur nicht für den Außenminister. In kugelsicherer Weste und umringt von Kamerateams und Fotografen wird Reynders morgen in der ägyptischen Hauptstadt auflaufen. In wessen Namen? Mit welchem Mandat? Und vor allem: mit welcher Botschaft?, fragt die Zeitung. Ägypten wartet bestimmt nicht auf die Meinung Belgiens und auch nicht auf einen bösen Finger der EU.
Neues Disziplinarrecht für Polizisten?
Laut De Morgen sollen Polizisten in Belgien als Strafmaßnahme nicht mehr suspendiert werden. An einer entsprechenden Gesetzesänderung arbeiten Innenministerin Joëlle Milquet und Justizministerin Annemie Turtelboom. Das Problem: Während einer Suspendierung behalten die Beamten 75 Prozent ihres Lohns. Das sei nicht mehr zeitgemäß. Wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet, soll Polizisten künftig das Gehalt gekürzt werden.
Ein Student kostet seine Eltern pro Jahr mindestens 8.000 Euro. Lebt er in einer Studentenbude, einem so genannten Kot, liegen die Ausgaben um 4.000 Euro höher, schreibt Het Nieuwsblad.
Touristen "in die Luft gegangen"
Die Zeitung berichtet auch über zwei französische Touristen, die am Dienstag in Brügge wohl den Schrecken ihres Lebens bekommen haben. Als sie mit ihrem Auto auf eine Hebebrücke fuhren, setzte die sich unerwartet in Bewegung. Bis die beiden mit dem Vorderteil ihres Wagens zehn Meter hoch über dem Abgrund hingen. Die Touristen blieben unverletzt. Sie trifft keine Schuld, denn als sie auf die Brücke fuhren, standen die Ampeln auf Grün. Offenbar hat ein Techniker die Hebebrücke irrtümlich zu früh bewegt.
Rote Teufel, Red Panthers, Red Lions
Wie Het Laatste Nieuws meldet, sind am Dienstag innerhalb von nur sieben Stunden über eine Million Tickets für die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien verkauft worden. Auch eifrige belgische Fans haben sich bereits eine Eintrittskarte gesichert. Der Fußballverband rät allerdings dazu, dem offiziellen Fanclub beizutreten. Im Dezember hat der nämlich Zugang zu Tickets für Gruppenspiele der Roten Teufel, vorausgesetzt, die Nationalmannschaft qualifiziert sich für die WM.
La Libre Belgique befasst sich mit dem Erfolg der belgischen Hockey-Frauen bei der EM in Boom bei Antwerpen. Nach einem Sieg gegen Tschechien stehen sie jetzt im Halbfinale. Die Männer können am Mittwoch nachziehen. Den "Red Lions" reicht ein Unentschieden gegen Spanien, um ebenfalls in die Endphase des Turniers einzuziehen.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)