"Terrorwarnung in Belgien", titelt Het Nieuwsblad. "Konkrete Hinweise auf einen Anschlag", schreibt Het Belang Van Limburg auf Seite eins und zitiert den Leiter der belgischen Geheimdienste. Das Terrornetzwerk Al Kaida hat offenbar Pläne in Belgien, bemerkt Het Laatste Nieuws. Das wollen US-Geheimdienste aus Gesprächen zwischen Anführern des Terrornetzwerks abgehört haben. Die belgischen Sicherheitsdienste nehmen die Warnung sehr ernst. Seit Dienstag gilt Terrorstufe 3 von 4. An Flughäfen und Bahnhöfen werden die Kontrollen verschärft.
Außerdem hat der Staatsschutz seine Kollegen in den Niederlanden aufgefordert, alle Züge aus Holland nach Belgien zu überwachen. Welche Orte betroffen sind und wie hoch die Gefahr tatsächlich ist, darüber machen die Behörden keine Angaben.
Wie Le Soir berichtet, ist Belgien auf die Hilfe des amerikanischen Geheimdienstes angewiesen, um Attacken aus dem Internet abzuwehren. Die Zeitung hat Bedenken: Ist unser Land nicht in der Lage, allein für die Sicherheit seiner Internetsysteme zu sorgen? Möglicherweise hat die Hilfe aus den USA aber etwas mit der Präsenz von NATO und EU in Brüssel zu tun.
BHV ist wieder da
"Die vergessen geglaubte Akte BHV taucht wieder auf", schreibt L'Avenir. Der umstrittene Wahl- und Gerichtsbezirk Brüssel-Halle-Vilvoorde hatte das politische Leben in Belgien jahrzehntelang vergiftet. Nach der Spaltung von BHV im Herbst 2011 sollten die Probleme ein für alle Mal gelöst gewesen sein. Doch die drei explosiven Buchstaben kehren zurück. Anlass ist eine von der Regierung in Auftrag gegebene Untersuchung des Studienbüros KPMG. Demnach ist der Verteilerschlüssel für die Richter in Brüssel nicht zufriedenstellend. Die Pläne sehen vor, dass künftig 80 Prozent der Richter in der Hauptstadt französischsprachig sein müssen und 20 Prozent niederländischsprachig. Laut der Studie liegt der Bedarf in Wirklichkeit aber viel höher. Nötig wären mindestens 30 Prozent flämische Richter.
Het Belang Van Limburg meint: Es sieht so aus, als seien wir Flamen mal wieder über den Tisch gezogen worden. Das Schlimmste ist: Die vier Parteien, die die Staatsreform ausgehandelt haben, also CD&V, SP.A, Open Vld und Groen!, haben dem Verteilerschlüssel auch noch selbst zugestimmt. Ein gefundenes Fressen für die Opposition - allen voran N-VA - notiert De Standaard. Damit starten die Regierungsparteien nach der Sommerpause geschwächt in den Wahlkampf, ist das Blatt überzeugt.
Neuer Kompromiss in der Mache?
Kein Grund zur Panik, findet dagegen La Libre Belgique. Sollte sich der Verteilerschlüssel tatsächlich als falsch herausstellen, muss man Anpassungen vornehmen. Zum Beispiel, indem man die Anzahl Richter erhöht, so dass es genug Niederländischsprachige gibt.
Gazet Van Antwerpen ist jedoch gegen einen solchen Kompromiss. Er wäre teuer und nicht besonders schön. Stattdessen sollte der Verteilerschlüssel neu verhandelt werden. Davor warnt Le Soir. Denn es droht Chaos, weil die ganze Staatsreform in Frage gestellt werden könnte. Die Unterhändler sollten einen kühlen Kopf bewahren und die praktischen Fragen so schnell wie möglich klären. Der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail.
Leterme kommt zurück und N-VA braucht Frauen
Laut Het Laatste Nieuws steht ein Comeback von Ex-Premierminister Yves Leterme in die belgische Politik kurz bevor. Die flämischen Christdemokraten sind für die Wahlen im kommenden Jahr auf alle ihre Persönlichkeiten angewiesen - auch auf das umstrittene Zugpferd Leterme. Das Mandat des CD&V-Politikers bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD in Paris läuft zum Ende des Jahres aus. Es sieht zurzeit alles danach aus, als würde Leterme nach Brüssel zurückkehren.
Die flämischen Nationalisten bereiten sich ebenfalls auf die Wahlen 2014 vor. Die N- VA hat nach Angaben ihres Vize-Vorsitzenden Ben Weyts ein Problem. Denn sie ist vornehmlich eine Männerpartei. Sie sucht deshalb dringend nach Frauen, meldet Het Nieuwsblad.
Hitzetote, Steuererklärung und ein roter Bikini
"Bereits 700 Hitzetote in Belgien", berichtet De Standaard. Im Juni sind damit zehn Prozent mehr Senioren gestorben als statistisch erwartet. Im Juni war es an nur drei Tagen wärmer als 25 Grad. Über die Todesfälle im Sonnenmonat Juli gibt es noch keine genauen Angaben.
L'Echo schreibt, dass mehr als eine Million Steuererklärungen nicht vollständig ausgefüllt worden sind. Demnach haben viele Belgier das Kästchen mit der Nummer 1440 übersehen. Dort müssen die Steuerpflichtigen ehrenwörtlich versichern, dass sie nicht mehr als 20.000 Euro an Zinserträgen haben. Ansonsten ist eine Zusatzsteuer von vier Prozent fällig.
La Dernière Heure veröffentlicht Fotos vom Italien-Urlaub von Prinzessin Astrid. Die Schwester von König Philippe ist mit ihrer Familie am Strand zu sehen und trägt einen roten Bikini - denselben wie im vergangenen Jahr. Prinzessin Astrid ist mit einem Billigflieger von Charleroi aus ins suditalienische Brindisi geflogen.
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