"Belgien wartet auf den heißesten Tag des Jahres", titelt L'Avenir. Morgen könnte es bis zu 37 Grad warm werden. Het Laatste Nieuws schreibt: "Das ganze Land bereitet sich auf die Hitzewelle vor". So haben die Gesundheitsbehörden Ärzte, Krankenhäuser und Altenheime in Alarmbereitschaft versetzt. In den Supermärkten werden die Getränkeregale aufgefüllt.
Gazet Van Antwerpen gibt seinen Lesern zehn Tipps, um den tropischen Tag morgen auch ohne Klimaanlage problemlos zu überstehen. Dazu zählen luftige Kleidung, ein Kopfschutz, ausreichend Wasser und keine Anstrengung zwischen 11 und 17 Uhr. Für Abkühlung sorgen Handtücher, die man zuvor in kaltes Wasser getränkt hat, im Nacken oder auf der Stirn.
Der Sonnenmonat Juli war für den belgischen Tourismussektor ein Segen. An der Küste blickt man bereits jetzt auf den besten Sommer der letzten zehn Jahre zurück, so Het Nieuwsblad. An einigen Tagen waren alle Hotels zwischen De Panne und Knokke ausgebucht. Auch in der Wallonie konnten die Hotel- und Campingbetreiber ihre Belegungszahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Der sonnige Juli war ebenfalls gut fürs Schlussverkaufsgeschäft. Der Einzelhandel meldet ein Plus von über fünf Prozent.
Alle gegen Finanzminister Geens
"Finanzminister Koen Geens hält sich nicht ans Regierungsabkommen", titelt De Morgen. Der CD&V-Politiker will Bonuszahlungen für Manager von Banken, die Staatshilfen in Anspruch genommen haben, in Ausnahmefällen zulassen. Etwa um gute Leute für hochkomplexe Geschäfte zu halten. Das allerdings steht im krassen Gegensatz zum Koalitionsabkommen. Darin haben die sechs Parteien vereinbart, Bonuszahlungen und Abfindungen zu verbieten für alle Banken, die während der Finanzkrise vom Staat gerettet werden mussten. Haben wir denn nichts aus der Vergangenheit gelernt?, fragt Het Belang Van Limburg.
Auch Gazet Van Antwerpen ist gegen die Bonuszahlungen und kann die Haltung von Finanzminister Geens überhaupt nicht nachvollziehen. Das perverse Bonus-System war es doch, das für die Krise mitverantwortlich ist. Es hat die Banker zu finanziellen Abenteuern mit gigantischem Risiko angetrieben. Wenn es gut ging, kassierten die Manager fette Prämien, wenn es hingegen schief lief, bekamen der Staat und die Steuerzahler die Rechnung präsentiert. Als Gegenleistung für die kostspieligen Rettungsaktionen verlangen die Bürger jetzt von der Regierung, dass sie den Missständen ein Ende setzt, ist Gazet Van Antwerpen überzeugt.
Keine Prämien für skrupellose Banker
De Morgen fordert mehr Fingerspitzengefühl vom Finanzminister. Die Leute haben den Eindruck, dass die skrupellosen Banker ungestraft aus der Krise hervorgegangen sind. Geens hätte wissen müssen, was er auslöst, wenn er Bonuszahlungen erneut ermöglichen will.
Für Het Nieuwsblad hat der Minister dem Druck aus der Finanzwelt nachgegeben. Allerdings sollten selbst hochstudierte Spitzenmanager von Banken verstehen, dass wenn es einer Firma nicht gut geht, keine Prämien gezahlt werden. Unter anderem wegen Fortis, Dexia und Co. steht Belgien in finanziellen Schwierigkeiten. Ergebnis: Bonusse sind unter diesen Umständen undenkbar, fasst es das Blatt zusammen.
L'Echo macht mit einer guten Neuigkeit für die belgische Wirtschaft auf. Im zweiten Quartal ist das Geschäftsvolumen um 0,1 Prozent leicht angestiegen - zum ersten Mal seit dem vergangenen Jahr. Auch die Binnennachfrage ist gestiegen, erstmals seit 2010. Experten sind trotzdem nur verhalten positiv: Wir seien noch nicht am Ende des Tunnels angelangt. La Libre Belgique weist auf die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Europa hin und fordert starke Maßnahmen von den Politikern. Die Beschäftigung müsse überall höchste Priorität haben.
Jeder siebte Belgier arbeitet von zuhause
Wie Le Soir titelt, arbeitet jeder siebte Belgier von zuhause aus. Damit ist das so genannte Home-Office so beliebt wie nie zuvor. Die Fachwelt ist allerdings geteilter Meinung über den Nutzen der Arbeit daheim. Während die einen behaupten, dass sich durch Home-Office Beruf und Familie besser verbinden lassen, warnen die anderen vor Selbstausbeutung und sozialer Ausgrenzung.
In der NSA-Späh-Affäre gibt es neue Enthüllungen, berichtet De Standaard auf Seite eins. "Vor den amerikanischen Geheimdiensten ist nichts sicher", titelt das Blatt. Nach einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian haben US-Geheimdienstmitarbeiter praktisch unbegrenzten Zugriff auf die Internetdaten der Menschen weltweit. Dazu bräuchten sie keine gesonderte Zustimmung eines Richter oder eines Vorgesetzten. Die moderne Technik ist dabei, unsere Gesellschaft völlig zu verändern. Leider haben wir noch nicht die passenden Antworten darauf gefunden. In der Zwischenzeit sollten wir Edward Snowden Asyl gewähren. Snowden ist der Mann, der den Skandal publik machte, und uns endlich wachgerüttelt hat. Dieser Mann ist ein Held, findet De Standaard.
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