Frauentag: Verbesserte Lohngerechtigkeit, Mängel bei Kinderbetreuung
Eine Vielzahl von Zeitungen widmet sich heute dem internationalen Frauentag. De Standaard macht mit dem Thema auf und titelt, dass zahlreiche Unternehmen im Land weibliche Talente ungenutzt lassen. Die Vorstellung, dass hiesige Betriebe frauenfreundlich seien, ist ein Mythos, notiert das Blatt. Die Zeitung informiert über eine Studie, die vom Weltwirtschaftsforum durchgeführt wurde und aus der hervorgeht, dass von 600 für die Studie untersuchten Unternehmen gerade mal fünf Prozent eine weibliche Unternehmensleitung haben. In fast allen Betrieben sind mehr Männer als Frauen beschäftigt. Weibliche Mitarbeiter bekleiden oft die weniger einflussreichen Posten. Die Lohnkluft zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitern, und das sei die gute Nachricht in dieser Untersuchung, schrumpfe. In 72 % der für die Studie unter die Lupe genommenen Unternehmen ist eine geschlechtsbedingte Lohnkluft kein Thema mehr. In Belgien falle derweil auf, dass im Bereich der Kleinkindbetreuung einiges im Argen liege. Nur acht Prozent der führenden Unternehmen im Land würden bei ihnen beschäftigten Müttern eine eigene, ständige Kleinkindbetreuung während der Arbeitszeiten anbieten.
Renten: Demographische Verschiebungen zwischen Regionen
La Libre Belgique macht mit der Zukunft der Renten auf und informiert die Leser in einer Sonderserie noch bis kommenden Samstag in konkreten Fragen und Antworten über den Themenbereich Altersgeld. Heute geht die Zeitung der Frage nach, ob der Staat auch morgen noch in der Lage sein wird, unsere Renten zu zahlen. Die Rentenproblematik stelle sich derweil in den verschiedenen Landesteilen aufgrund demographischer Unterschiede nicht überall gleich dar. Deshalb müsste in einigen Regionen mehr als in anderen der Vergreisung Rechnung getragen werden. Starke Veränderungen habe es hierzulande innerhalb zweier Jahrzehnte in Flandern gegeben. Während 1990 der Anteil der über 65-Jährigen in Flandern geringer als in der Wallonie und in der Region Brüssel war, lebten heute mehr Personen dieser Altersgruppe in Flandern als in der Wallonie und Brüssel. Ein Trend, der sich anscheinend auch in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen wird, schreibt La Libre Belgique.
Die Kosten stationärer Behandlung in Krankenhäusern
Vers l'Avenir macht heute mit gesunkenen Kosten zur stationären Behandlung in Krankenhäusern auf. Eine Unterbringung im Zweibettzimmer sei im Vergleich zum Vorjahr jetzt 38 % günstiger. Den Grund erkennt das Blatt in einer neuen gesetzlichen Regelung, die es seit dem 1. Januar 2010 verbietet, Zuschläge für die Unterbringung von Patienten in Zweibettzimmern zu erheben. Die Kehrseite der Medaille allerdings, so Vers l'Avenir, sei eine gleichzeitig festzustellende Kostenexplosion bei Einzelzimmern im Krankenhaus. Während schon 2008 Einzelzimmer in Kliniken 4,6 mal teurer waren als Zwei- oder Mehrbettzimmer, stiegen die Preise letztes Jahr für diese Art der Unterbringung weiter an. Besonders teuer werde es in Brüsseler Krankenhäusern, wenn Patienten dort im Einzelzimmer untergebracht würden. Schon deshalb, so schreibt Vers l'Avenir, wünschten sich viele Krankenkassen die Einführung von Obergrenzen bei den Preisen für Einzelzimmer in den Kliniken.
Tödlicher Überfall in Uccle: Täter geständig
Het Nieuwsblad kommt heute noch einmal auf den bewaffneten Überfall vom Freitag auf einen Juwelier in Uccle zurück. Dabei war von den Tätern eine 46-jährige Autofahrerin erschossen worden, deren Fahrzeug sie zur Flucht stehlen wollten. Die getötete Frau war Mutter von drei Kindern. Die inzwischen gefassten Täter, die geständig sind, stammen aus Marokko. Einer von ihnen arbeitete beim Sicherheitsdienst der Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB.
Onkologentagung: Rauchen tötet
Le Soir titelt heute zur "Wut der Onkologen", Lungenkrebs sei jedes Jahr in Belgien die Todesursache für 8.000 Raucher. Bei einer am Wochenende in Brüssel organisierten Fachtagung der Onkologen hätten die Krebsspezialisten noch einmal festgehalten, dass noch immer so viel geraucht werde wie vor 20 Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation mahne Vorbeugekampagnen an und rate zu höheren Preisen für Zigaretten, in Belgien aber habe man nur wenig getan, um das Rauchen unattraktiver zu machen, zitiert Le Soir mehrere Onkologen. Vorwürfe richteten die Fachärzte vor allem an die Politik, notiert die Brüsseler Tageszeitung, da viel zu wenig unternommen werde, um den Tabakkonsum hierzulande zu senken.
Flandern will Schulen stärken
De Morgen macht heute mit einem Bildungsthema auf und titelt zur Absicht Flanderns, Antwerpen, Gent und Brüssel rasch zu mehr Schulen zu verhelfen. Der Aufschrei eines Antwerpener Stadtverordneten aufgrund flagranter Kapazitätsengpässe in den Schulen sei bei Flanderns Bildungsminister Pascal Smet, so meint De Morgen, nicht auf taube Ohren gestoßen. Der flämische Sozialist wolle überall dort, wo Schulen aus allen Nähten platzen, rasch für Abhilfe sorgen.
Diamantenraub mit Geiselnahme in Antwerpen
Het Laatste Nieuws und Gazet van Antwerpen schließlich machen heute mit einem dreisten Diamantenraub im Antwerpener Vorort Wilrijk auf. Nachdem sie sich als Polizisten ausgegeben und sich so Zugang zum Haus eines indischen Diamantenhändlers verschafft hatten, nahmen drei Italiener über 18 Stunden die gesamte Familie des Diamantenhändlers als Geiseln, um dann mit Edelsteinen im Wert von 4,5 Millionen Euro zu fliehen. Von den Tätern fehle bislang jede Spur, notiert Gazet van Antwerpen. Der Raub ordne sich in eine Tendenz ein, die in den letzten zwei Jahren immer deutlicher geworden sei: Bewaffnete Überfälle seien drastisch angestiegen, meint Het Laatste Nieuws. Besonders betroffen von diesem Trend sei Brüssel mit seinem Umland.