"Eine Mama von drei Kindern wurde auf der Straße erschossen", ist die Schlagzeile von La Dernière Heure. Het Laatste Nieuws titelt: "Mutter von drei Kindern stirbt bei Car-Jacking." Die Frau weigerte sich, zwei jungen Männern, die zuvor einen Juwelierladen überfallen hatten, an einer roten Ampel ihren Wagen zu überlassen. Darauf wurde sie mit einem Kopfschuss getötet, berichtet auch De Morgen.
"Zwangstherapie für Sexualverbrecher" das ist in Gazet van Antwerpen und Het Belang van Limburg die wichtigste Schlagzeile. Justizminister De Clerck will für verurteilte Sexualverbrecher zusätzliche Therapieplätze einrichten. Sie dürfen sich einer solchen Therapie dann nicht mehr verweigern, so sein Plan.
Frührente auf dem Prüfstand
In Le Soir lesen wir auf Seite 1: "Herr Reynders, das geht zu weit!" Hiermit reagiert die sozialistische Gewerkschaft auf einen Vorstoß von Finanzminister Reynders, der ankündigte, der Staat werde eine Vorruhestandsregelung bei Carrefour nicht finanzieren. Die Gewerkschaft glaubt, dass Reynders hiermit das Prinzip der Frührente generell in Frage stellen will.
Das kommentiert Vers l'Avenir: Was Carrefour betrifft, ist es zu spät, das Prinzip der Frührente bei Massenentlassungen aufzugeben, auch wenn erwiesen ist, dass große Unternehmen sich hierauf verlassen, wenn es darauf ankommt, ihre Gewinne zu maximieren. Fest steht aber auch, dass dieses System zur Debatte steht. Es muss für ältere Arbeitnehmer, die von einer Sanierung betroffen werden, jedoch eine menschliche und wirtschaftlich akzeptable Lösung gefunden werden. Deshalb muss auch die Debatte erlaubt sein, was mit Unternehmen zu geschehen hat, die sich als Jobkiller profilieren.
Bel20 boomt
De Tijd titelt: "Der Bel-20, der belgische Börsenindex, verbucht den steilsten Anstieg seiner Geschichte". In den vergangenen zwölf Monaten stiegen die belgischen Spitzenaktien um 71 Prozent. Im Kommentar meint die Zeitung: Noch ist kein Ende des Booms in Sicht. Trotzdem gibt es auch Befürchtungen. Und die fußen auf konkrete Risiken. Es muss gefragt werden, in welche Richtung die Wirtschaft geht. Aber es sieht nach einer deutlichen Erholung des Wirtschaftsklimas aus, und den Unternehmen geht es gut. Das führt aber noch nicht zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Erst wenn das geschieht, wird der Aufschwung auch in den Köpfen der Menschen ankommen.
Mehr Bürgersinn notwendig?
"Der Bürgersinn muss rehabilitiert werden", dieses Zitat aus dem Munde des FDF-Parteipräsidenten Olivier Maingain ist die Schlagzeile in La Libre Belgique. Die Politiker müssen hier das Vorbild geben, findet er. Im Kommentar schreibt die Zeitung: Zurecht beklagt Maingain den Verfall der Autorität in unserem Land. Vor allem im Süden des Landes führt dies zu einer laschen Grundeinstellung. Hier wird Betrug in all seinen Formen akzeptiert, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Promillegrenzen werden nicht respektiert, und gegen alles, was nach staatlicher Autorität aussieht, wird von vorneherein rebelliert. Der Bürgersinn, also die Tatsache, dass jeder Bürger mitverantwortlich ist für das Wohlergehen von Staat und Gesellschaft, hat sich größtenteils verwässert. Er muss rehabilitiert werden, findet Olivier Maingain zurecht, meint La Libre Belgique.
Asylpolitik in der Krise
Het Laatste Nieuws kommentiert den massiven Zulauf serbisch-albanischer Asylbewerber in Belgien. Schuld ist die fehlende Asylpolitik. In den Herkunftsländern kursieren Gerüchte über Unterbringung in Hotels, Bargeldzahlungen und kostenlose ärztliche Versorgung. Seitdem die cdH für die Asylpolitk zuständig ist, geht alles drunter und drüber. Die Partei hat in kürzester Zeit kaputt gemacht, was in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut worden ist, meint Het Laatste Nieuws.
Mehr Kinder, nicht genug Schulen
Es werden wieder mehr Kinder geboren, und das sorgt kurzfristig für ein Problem: es fehlen Schulen. Das kommentiert De Standaard. Besonders akut ist dieses Problem in den Großstädten. Aber woher soll in der aktuellen Krise das Geld für Neubauten kommen? Wahrscheinlich ist jetzt wieder Eigeninitiative der betroffenen Schulen und Eltern gefordert.
De Morgen stellt fest, dass viele dieser Neugeborenen in nicht-belgischen Familien zur Welt kommen. Die Notwendigkeit zusätzlicher Schulinfrastrukturen ist nur die Spitze des Eisbergs. Gelöst werden muss auch das Problem der Migration und der Integration. De Morgen plädiert für ein Notprogramm zum Schulbau, weil dies Arbeitsplätze schafft und den Ausbildungsnotstand lindert.