Drei Jahre später in Rente?
Le Soir titelt heute auf Seite 1 zu den Vorschlägen von Minister Michel Daerden, der das durchschnittsrentenalter anheben will. Daerden will Erwerbstätige drei Jahre länger als bislang üblich auf dem Arbeitsmarkt halten. Auch wenn offiziell ein Rückzug aus dem aktiven Berufsleben erst ab 65 möglich ist, gehen viele Beschäftigte, so schreibt Le Soir, nach Erreichen einer 35-jährigen Berufslaufbahn schon mit 60, einige sogar noch früher, in Rente. Im Leitartikel stellt die Brüsseler Tageszeitung derweil den für die Renten zuständigen Minister Michel Daerden auf den Prüfstand und fragt, ob der Lütticher Sozialist tatsächlich so kompetent ist, wie es seine Genossen der PS immer beteuern. Die Frage sei umso wichtiger, kommentiert das Blatt, als es in der Rentenfrage um ein äußerst wichtiges Thema für das Land gehe. Jetzt sei Schluss mit lustig rund um Michel Daerden. Der Politiker müsse in der Debatte um die Zukunft der Renten erkennen, dass es die Stunde der Wahrheit für ihn ist.
Auch De Standaard macht heute mit der Balkenüberschrift, „Wir müssen drei Jahre länger arbeiten“, auf. Am gesetzlichen Rentenalter von 65 ändere sich nichts. Allerdings, so schreibt De Standaard, wolle der zuständige Minister Michel Daerden das Durchschnittsrentenalter auf 63 Jahre anheben. Im Leitartikel schreibt das Blatt, dass man länger für eine kleinere Rente arbeiten müsse. 2001, so meint De Standaard, habe alles noch so rosig ausgesehen. Die damalige Regierung habe einen Rentenfond eingerichtet in den Haushaltsüberschüsse fließen sollten, um den Rentenschock in den Jahren 2010 bis 2030 aufzufangen. Inzwischen schreibe man 2010, doch vom Rentenfond sei nicht mehr die Rede. Gespeist werde dieser seit 2007 nicht mehr. Es sei Skandalös, dass es in den fetten Jahren dem Staat nicht gelang, Geld auf Seite zu legen, um der Vergreisung Rechnung zu tragen. Das Fazit für De Standaard lautet deshalb, neben der gesetzlichen Rente muss jeder der ein ordentliches Altersgeld erwartet, selber durch finanzielle Zusatzleistungen hieran arbeiten. Die gesetzliche Rente würde vermutlich gerade mal das Abrutschen unter die Armutsgrenze verhindern.
Entlassungsprämien noch nicht ausgezahlt
De Morgen titelt heute auf Seite 1 zu ausstehenden Abfindungen, die die Regierung im letzten Dezember als Krisenbonus im Parlament verabschieden ließ, die bislang aber keinem der Anspruch darauf habe ausgezahlt wurde. Der steuerfreie Betrag von 1666 Euro den tausende von entlassenen Arbeitnehmern ab dem 1.Januar bekommen sollten, lasse weiter auf sich warten, was die flämischen Sozialisten und Liberalen dazu bewegt, so schreibt De Morgen, Arbeitsministerin Joëlle Milquet zur Lösung des Problems aufzufordern. Die kontert derweil, dass die Probleme derzeit behoben werden und die Beträge all denjenigen, denen sie zustehen, so rasch wie möglich ausgezahlt werden.
Weg durch Internet-Tarif-Dschungel
La Derniere Heure beschäftigt sich heute mit einem ganz anderen Thema. Das Blatt versucht den Lesern einen Weg durch den Tarif-Dschungel der Internetanbieter zu bahnen. Zwei der großen Anbieter auf dem Markt würden ihr Angebot im nächsten Monat im Bereich der Internetzugänge anpassen. Belgacom und Telenet erlaubten es in Kürze mehr Daten aus dem Internet herunter zu laden und erhöhten auch die Geschwindigkeit ihrer Breitbandzugänge. Billiger werde es für den Verbraucher aber nicht im Internet zu surfen. Deshalb sei es am günstigsten, Kombi-Angebote für Telefonie, Internetzugang und Digitalfernsehen zu nutzen, schreibt La Derniere Heure.
Mons 2015 europäische Kulturhauptstadt
La Libre Belgique macht heute mit dem Beschluss, Mons im Jahre 2015 zur europäischen Kulturhauptstadt zu machen, auf. Die internationale Fachjury habe einstimmig eine entsprechende Entscheidung getroffen. Schon 2003, so notiert das Blatt, hätten Bürgermeister Elio Di Rupo und Theater-Direktor Yves Vasseur die Bemühungen für ihr Vorhaben Mons 2015 zur europäischen Kulturhauptstadt zu machen, begonnen. Nach Antwerpen 1993, Brüssel 2000 und Brugge 2002, geht der Titel in fünf Jahren jetzt an Mons. Das Motto der Stadt dann „ wo Technologie und Kultur sich treffen“.
Post könnte an die Börse gehen
De Tijd titelt heute u.a., zur Belgischen Post, die ist für das Wirtschaftsblatt nach Angaben von Post-Chef Johnny Thijs bereit für eine Börsennotierung. Der Gang an die Börse müsse nach Angaben von Analysten nicht verzögert werden. Auch die Untersuchungen der EU Kommission zu möglicherweise illegalen Staatshilfen für die Post, würden hieran nichts ändern, meint De Tijd.
140 Km/h trotz Smog-Alarm
Het Laatste Nieuws und Het Nieuwsblad informieren auf der Titelseite darüber, dass Kronprinz Philippe gestern trotz Smogbedingter Geschwindigkeitsbegrenzung auf 90 Km/h mit Tempo 140 auf der Autobahn unterwegs war. Allerdings sei der Thronfolger von einer Polizeieskorte begleitet worden. Heute, so bemerkt Het Nieuwsblad nebenbei sei der Smog-Alarm vorbei und die Geschwindigkeitsbegrenzung deswegen auch wieder aufgehoben.
Flämische Schule verbannt Handy
Het Belang van Limburg und Gazet Van Antwerpen schließlich
melden auf der Titelseite, dass erstmals in Flandern in einer Schule der Gebrauch von Handys verboten wird. Im Sint Lodewijk-Institut in Genk sei das Handy auf dem Schulgelände jetzt tabu.