Außenminister Vanackere zu freundlich mit Kongos Führung?
Gleich mehrere Blätter titeln heute zur Kritik von EU-Kommissar und Ex-Außenminister Karel de Gucht am Verhalten von Belgiens derzeitigem Außenminister Stevn Vanackere.
De Morgen meint hierzu, dass De Gucht den Besuch Vanackeres bei Präsident Kabila letzte Woche in den falschen Hals gekriegt hat. Der liberale Spitzenpolitiker wird von der Tageszeitung hierzu mit den Worten zitiert: "Ich würde es nicht übers Herz bringen, mit Kabila bei einem Glas Bier ein angenehmes Gespräch zu führen." Hiermit verweise De Gucht selbstverständlich auf den entspannten Umgang, den sein christdemokratischer Nachfolger im Amt des belgischen Außenministers mit Staatspräsident Joseph Kabila hatte. Vanackere weist die Kritik von sich, schreibt De Morgen und erwidere, dass er bei seiner Begegnung mit Präsident Kabila kein Thema ausgelassen habe. Alles, was die öffentliche Meinung in Belgien berühre, sei besprochen worden. Für den aktuellen Chefdiplomaten gelte: Einfluss kann man am besten dann ausüben, wenn man einen konstruktiven Dialog führe.
Kritik: Drastische Worte von Karel De Gucht
Auch De Standaard bringt das Thema heute auf die Titelseite. Hier lautet die Balkenüberschrift "De Gucht holt aus". Im Fernsehinterview habe EU-Kommissar Karel De Gucht gestern schwer ausgeteilt und mit Kritik an seinem Nachfolger im Amt des belgischen Außenministers nicht gespart. De Gucht, so notiert De Standaard, habe zynisch erklärt, dass im Osten Kongos jetzt anscheinend weniger gemordet und vergewaltigt werde. Dieser Eindruck zumindest müsse entstehen, wenn man Außenminister Vanackere gut gelaunt mit Präsident Kabila das Glas heben sieht. Chefdiplomat Vanackere erwidere, dass niemand ein Monopol bei der Sorge um die Lage in der Demokratischen Republik Kongo habe. Im Auftrag der Regierung, so notiert De Standaard, habe Vanackere nach eigenen Angaben den Versuch unternommen, wieder Einfluss geltend zu machen, um die Situation der Bevölkerung in Kongo zu verbessern. Für Vanackere müsse Diplomatie Ergebnisse bringen.
Bringt gutes Verhältnis etwas gegen Korruption und Gewalt im Kongo?
Het Nieuwsblad titelt hierzu: "De Gucht torpediert Vanackere". Auch diese Zeitung schreibt, dass Außenminister Vanackere nach Ansicht von Karel De Gucht Kongos Präsident Kabila gegenüber zu höflich war. Dies, so notiert Het Nieuwsblad, sei in einem Augenblick, in dem in diesem zentralafrikanischen Land die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wohl nicht das richtige Verhalten. Im Leitartikel kommentiert die Zeitung, dass es wohl naiv sei, zu denken, dass die vorsichtige Herangehensweise, die Vanackere an den Tag legt, einen Unterschied mache und zu einer Verbesserung der Lage beitragen kann. Das sei noch nie der Fall gewesen. Die freundlichen Worte von Wilfried Martens in den 80er Jahren hätten den damaligen Präsidenten Mobutu auch nicht weniger korrupt und diktatorisch gemacht.
Zufriedenheit beim Brüsseler Autosalon
Het Laatste Nieuws berichtet auf der Titelseite auch über dieses Thema, titelt aber gleichzeitig groß zum Ende der Brüsseler Automesse. Der Autosalon sei trotz geringerer Besucherzahlen zum Erfolg geworden. Gut 606.000 Besucher kamen zum Brüsseler Messezentrum. Vor allem Fahrzeuge mit geringen CO2-Emissionen hätten bei vielen auf der Messe für Interesse gesorgt, notiert Belgiens auflagestärkste Zeitung. An den Messeständen habe man zum Ende des Autosalons zufriedene Gesichter gesehen. Vielerorts seien viele Angebote geschrieben worden. Jetzt bleibe abzuwarten, ob die in den kommenden Wochen auch in eine Bestellung münden. Nicht nur umweltfreundliche Autos, auch Luxuskarossen erfreuten sich steigender Beliebtheit, notiert das Blatt und verweist dabei auf die Marke Rolls Royce, der bis Ende März vermutlich der Verkauf von 15 Fahrzeugen in Belgien gelingt. Das seien drei mehr als im gesamten Vorjahreszeitraum.
Mehrheit belgischer Katholiken hält nichts vom Priester-Zölibat
Le Soir macht heute mit einer Umfrage auf zum Zölibat der Priester in der katholische Kirche auf. Drei von vier Katholiken seinen demnach für eine Ablehnung der Ehelosigkeit bei katholischen Priestern. 69 % der Befragten sprachen sich für eine Abschaffung des Zölibats aus. In den Reihen der Gläubigen sei die Zahl derjenigen, die die Ehelosigkeit der Priester ablehnen, in den letzten fünf Jahren um zehn Prozent gestiegen, notiert Le Soir. Das Blatt verweist auf der Titelseite auch auf die jüngsten Aussagen des neuen belgischen Primas, Monsignore Léonard, der Homosexuelle erneut schockiert habe. Diesmal habe er Parallelen zwischen der Homosexualität und der Anorexie hergestellt, schreibt Le Soir.
Child Focus warnt: Falsche Vermisstenanzeigen im Web
Het Belang van Limburg und Gazet van Antwerpen berichten neben dem Tenniskrimi, in dem Justine Hennin Yanina Wickmayer bei den australischen Tennismeisterschaften im Achtelfinale schließlich bezwang, auch über falsche Internetberichte über vermisste Kinder, vor denen die Hilfsorganisation Child Focus warnt. Diese Einrichtung stelle immer häufiger fest, dass Suchmeldungen zu Kindern im Internet veröffentlicht werden, die längst wiedergefunden wurden. Dies beschäftige nicht nur unnötigerweise die Fahnder, sondern schade auch der Glaubwürdigkeit echter Suchmeldungen.
Israel verweigert Charles Michel Einreise in Gaza-Streifen
La Libre Belgique schließlich macht mit dem Interview eines belgischen F-16-Piloten auf, der vier Monate lang die belgischen Kampfflugzeuge in Afghanistan befehligte.
Den Leitartikel widmet die Brüsseler Tageszeitung heute derweil der Situation im Nahen Osten. La Libre kommentiert das Einreiseverbot, das Israel Minister Charles Michel für den Gaza-Streifen erteilte.
Außenminister Vanackeres Dienstreise in die Demokratische Republik Kongo, das Ende der Brüsseler Automesse, sowie die Haltung in der katholischen Kirche zum Zölibat sind heute einige der Aufmacherthemen in der belgischen Inlandspresse.
Außenminister Vanackere zu freundlich mit Kongos Führung?
Gleich mehrere Blätter titeln heute zur Kritik von EU-Kommissar und Ex-Außenminister Karel de Gucht am Verhalten von Belgiens derzeitigem Außenminister Stevn Vanackere.
De Morgen meint hierzu, dass De Gucht den Besuch Vanackeres bei Präsident Kabila letzte Woche in den falschen Hals gekriegt hat. Der liberale Spitzenpolitiker wird von der Tageszeitung hierzu mit den Worten zitiert: "Ich würde es nicht übers Herz bringen, mit Kabila bei einem Glas Bier ein angenehmes Gespräch zu führen." Hiermit verweise De Gucht selbstverständlich auf den entspannten Umgang, den sein christdemokratischer Nachfolger im Amt des belgischen Außenministers mit Staatspräsident Joseph Kabila hatte. Vanackere weist die Kritik von sich, schreibt De Morgen und erwidere, dass er bei seiner Begegnung mit Präsident Kabila kein Thema ausgelassen habe. Alles, was die öffentliche Meinung in Belgien berühre, sei besprochen worden. Für den aktuellen Chefdiplomaten gelte: Einfluss kann man am besten dann ausüben, wenn man einen konstruktiven Dialog führe.
Kritik: Drastische Worte von Karel De Gucht
Auch De Standaard bringt das Thema heute auf die Titelseite. Hier lautet die Balkenüberschrift "De Gucht holt aus". Im Fernsehinterview habe EU-Kommissar Karel De Gucht gestern schwer ausgeteilt und mit Kritik an seinem Nachfolger im Amt des belgischen Außenministers nicht gespart. De Gucht, so notiert De Standaard, habe zynisch erklärt, dass im Osten Kongos jetzt anscheinend weniger gemordet und vergewaltigt werde. Dieser Eindruck zumindest müsse entstehen, wenn man Außenminister Vanackere gut gelaunt mit Präsident Kabila das Glas heben sieht. Chefdiplomat Vanackere erwidere, dass niemand ein Monopol bei der Sorge um die Lage in der Demokratischen Republik Kongo habe. Im Auftrag der Regierung, so notiert De Standaard, habe Vanackere nach eigenen Angaben den Versuch unternommen, wieder Einfluss geltend zu machen, um die Situation der Bevölkerung in Kongo zu verbessern. Für Vanackere müsse Diplomatie Ergebnisse bringen.
Bringt gutes Verhältnis etwas gegen Korruption und Gewalt im Kongo?
Het Nieuwsblad titelt hierzu: "De Gucht torpediert Vanackere". Auch diese Zeitung schreibt, dass Außenminister Vanackere nach Ansicht von Karel De Gucht Kongos Präsident Kabila gegenüber zu höflich war. Dies, so notiert Het Nieuwsblad, sei in einem Augenblick, in dem in diesem zentralafrikanischen Land die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wohl nicht das richtige Verhalten. Im Leitartikel kommentiert die Zeitung, dass es wohl naiv sei, zu denken, dass die vorsichtige Herangehensweise, die Vanackere an den Tag legt, einen Unterschied mache und zu einer Verbesserung der Lage beitragen kann. Das sei noch nie der Fall gewesen. Die freundlichen Worte von Wilfried Martens in den 80er Jahren hätten den damaligen Präsidenten Mobutu auch nicht weniger korrupt und diktatorisch gemacht.
Zufriedenheit beim Brüsseler Autosalon
Het Laatste Nieuws berichtet auf der Titelseite auch über dieses Thema, titelt aber gleichzeitig groß zum Ende der Brüsseler Automesse. Der Autosalon sei trotz geringerer Besucherzahlen zum Erfolg geworden. Gut 606.000 Besucher kamen zum Brüsseler Messezentrum. Vor allem Fahrzeuge mit geringen CO2-Emissionen hätten bei vielen auf der Messe für Interesse gesorgt, notiert Belgiens auflagestärkste Zeitung. An den Messeständen habe man zum Ende des Autosalons zufriedene Gesichter gesehen. Vielerorts seien viele Angebote geschrieben worden. Jetzt bleibe abzuwarten, ob die in den kommenden Wochen auch in eine Bestellung münden. Nicht nur umweltfreundliche Autos, auch Luxuskarossen erfreuten sich steigender Beliebtheit, notiert das Blatt und verweist dabei auf die Marke Rolls Royce, der bis Ende März vermutlich der Verkauf von 15 Fahrzeugen in Belgien gelingt. Das seien drei mehr als im gesamten Vorjahreszeitraum.
Mehrheit belgischer Katholiken hält nichts vom Priester-Zölibat
Le Soir macht heute mit einer Umfrage auf zum Zölibat der Priester in der katholische Kirche auf. Drei von vier Katholiken seinen demnach für eine Ablehnung der Ehelosigkeit bei katholischen Priestern. 69 % der Befragten sprachen sich für eine Abschaffung des Zölibats aus. In den Reihen der Gläubigen sei die Zahl derjenigen, die die Ehelosigkeit der Priester ablehnen, in den letzten fünf Jahren um zehn Prozent gestiegen, notiert Le Soir. Das Blatt verweist auf der Titelseite auch auf die jüngsten Aussagen des neuen belgischen Primas, Monsignore Léonard, der Homosexuelle erneut schockiert habe. Diesmal habe er Parallelen zwischen der Homosexualität und der Anorexie hergestellt, schreibt Le Soir.
Child Focus warnt: Falsche Vermisstenanzeigen im Web
Het Belang van Limburg und Gazet van Antwerpen berichten neben dem Tenniskrimi, in dem Justine Hennin Yanina Wickmayer bei den australischen Tennismeisterschaften im Achtelfinale schließlich bezwang, auch über falsche Internetberichte über vermisste Kinder, vor denen die Hilfsorganisation Child Focus warnt. Diese Einrichtung stelle immer häufiger fest, dass Suchmeldungen zu Kindern im Internet veröffentlicht werden, die längst wiedergefunden wurden. Dies beschäftige nicht nur unnötigerweise die Fahnder, sondern schade auch der Glaubwürdigkeit echter Suchmeldungen.
Israel verweigert Charles Michel Einreise in Gaza-Streifen
La Libre Belgique schließlich macht mit dem Interview eines belgischen F-16-Piloten auf, der vier Monate lang die belgischen Kampfflugzeuge in Afghanistan befehligte.
Den Leitartikel widmet die Brüsseler Tageszeitung heute derweil der Situation im Nahen Osten. La Libre kommentiert das Einreiseverbot, das Israel Minister Charles Michel für den Gaza-Streifen erteilte.