Prokopfeinkommen gesunken
Le Soir titelt auf Seite 1 zum Einkommen der Belgier: Seit zwei Jahren, so notiert das Blatt, sei das Real-Prokopfeinkommen drastisch zurückgegangen. Bei einem wirtschaftlichen Aufschwung werde es wohl zwei bis drei Jahre dauern, bis man das Niveau von 2007 wieder erreicht habe, meint Le Soir. Feststellen müsse man gleichzeitig aber, schreibt die Zeitung, dass neben der Wirtschaftskrise auch das Abfließen von Einkünften ins Ausland Grund für die jetzige Situation sei. Nach Auskunft eines Wirtschaftswissenschaftlers ist der Rückgang beim Einkommen außergewöhnlich. Es sei in der jüngeren Geschichte der letzten vierzig Jahre wohl das erste Mal, dass das nationale Prokopfeinkommen stagniere. Den Leitartikel widmet die Brüsseler Tageszeitung heute derweil dem Defizit bei den Staatsfinanzen. Dort klaffe ein 20 Milliarden-Loch, was Belgien vor zwei Herausforderungen stelle: Zum einen gelte es die nötigen Sparanstrengungen auf alle Ebenen zu verteilen, und andererseits müssen auch die Renten gesichert werden.
Arbeitsmarkt besorgniserregend
De Morgen macht mit Zahlen vom flämischen Arbeitsmarkt auf: 220.375 Flamen seien auf der Suche nach einem Job, schreibt das Blatt. Im letzten Jahr sei die Arbeitslosigkeit im nördlichen Landesteil förmlich explodiert. Über 42.000 Personen verloren ihren Job. Die Arbeitslosigkeit stieg in Flandern um 23,8 %. Die Arbeitslosenrate habe sich dadurch ihrerseits innerhalb eines Jahres von 6,2 auf 7,7 % verschlechtert. Auch wenn die Rezession jetzt vorbei sei, sorge die Wirtschaftslage noch nicht für neue Arbeitsplätze. Hierfür wird man im besten Fall bis 2011 warten müssen. Im Gegenteil, schreibt De Morgen, Prognosen erwarteten für das laufende Jahr in Flandern noch einmal 60.000 Arbeitsplatzverluste. Im Leitartikel kommentiert De Morgen deshalb 2010 als "schwarzes Jahr". 60.000 zusätzliche Erwerbslose und eine steigende Zahl enttäuschter Kleinanleger würden jetzt die Rechnung für die Habsucht der Finanzwelt zahlen, meinte De Morgen.
De Crem verteidigt Armeereform
La Libre Belgique bringt Verteidigungsminister Pieter De Crem heute auf die Titelseite. In einem Interview mit der Tageszeitung verteidige de Crem seine umstrittene Armeereform. An seinen Plänen werde festgehalten, so der Verteidigungsminister. Es müsse gespart werden, und deshalb sei die Reform unumgänglich. Belgien sei dennoch wieder zu einem zwar kleinen aber verlässlichen Partner geworden. Als er das Amt des Verteidigungsminister übernommen habe, so Pieter De Crem, habe Belgien auf der internationalen Bühne keinen Einfluss mehr gehabt. Das sei jetzt anders, so der Verteidigungsminister.
Sicherheit bei EU-Gipfeln verstärkt
De Standaard macht heute auf Seite 1 mit der Sicherheit bei zukünftigen EU-Gipfeln in Brüssel auf. Für diese Spitzenbegegnungen werde zukünftig auf eine bessere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Sicherheitsdienste gesetzt, meint das Blatt. Das Innenministerium habe die Lehren aus einem Zwischenfall im Dezember letzten Jahres gezogen, bei dem Greenpeace-Aktivisten während des EU-Gipfels am Eingang des Ratsgebäudes vorgefahren waren und unter den Augen der Sicherheitskräfte kurzzeitig demonstriert hatten. Das soll unter dem Vorsitz von Herman Van Rompuy nicht mehr möglich sein. Für den 11. Februar, an dem ein EU-Sondergipfel stattfinden soll, gelten deshalb strengere und besser koordinierte Sicherheitsvorkehrungen, schreibt De Standaard.
Verdächtiger im Doppelmordfall Halen
Zahlreiche flämische Tageszeitungen widmen ihre Titelseite heute neuen Erkenntnissen im Fall des Doppelmordes im flämischen Halen.
Het Laatste Nieuws, Het Belang van Limburg und auch die Gazet van Antwerpen, sowie Het Nieuwsblad berichten übereinstimmend, dass der Nachbar des jungen Paares, das unlängst ermordet in einem ausgebrannten PKW gefunden worden war, unter dringendem Tatverdacht steht. Der Mann sei gestern den ganzen Tag über verhört worden. Der 38-jährige Lehrer sei geschieden und selber Vater von zwei Kindern.
Het Belang van Limburg schreibt hierzu, dass Ermittler der Kripo gestern die Wohnung des Verdächtigen gründlich durchsucht und auf Spuren untersucht hätten, bevor die Räume versiegelt wurde. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Hasselt habe man zwar keine Beweise für eine mögliche Verwicklung des Lehrers in den Doppelmord finden können; dennoch führe die Spur der Fahnder in die Richtung des 38-Jährigen.
Autosalon lockt mit Rabatten
La Dernière Heure machte heute mit Tipps zu Rabatten vieler Autohersteller auf, die damit ihre Verkaufszahlen hierzulande ankurbeln wollen. Drastische Rabatte, gute Angebote bei der Inzahlungnahme des Alten und besonders günstige Finanzierungsmodelle über die Hausbanken der Autohersteller seien nach Angaben von La Dernière Heure beim anstehenden Brüsseler Autosalon zu erwarten.
Streusalz wird knapp
Vers l'Avenir macht mit Engpässen beim Streusalz auf, das in vielen Kommunen immer knapper werde. Viele Städte und Gemeinden hätten Schwierigkeiten, Nachschub an Streusalz zu bekommen. Nach Angaben des wallonischen Regionalministers Benoît Lutgen seien viele Bürgermeister nicht weitsichtig genug gewesen und hätten für ihre Kommune zu wenig Streusalz gelagert, beziehungsweise frühzeitig bestellt. Die wallonische Region hingegen verfüge über ausreichende Lagermengen. Regionalminister Lutgen wolle deshalb auch nach Möglichkeit helfen.