Sozialkrisenjahr 2010
Vers l'Avenir bringt die Schlagzeile: 2010 wird ein Krisenjahr für die belgischen Haushalte. Nach der Wirtschafts- und Finanzkrise ist die Sozialkrise angesagt. Es werden immer noch Arbeitsplätze verloren gehen, die Löhne werden sinken und die Energiepreise steigen. Die Familien müssen den Gürtel enger schnallen und nachhaltig konsumieren.
Grüne Fehler beim Umweltschutz
Het Belang van Limburg notiert: Flandern, die Wallonie und Brüssel haben sich vertraglich verpflichtet, sich gegenseitig zu benachrichtigen, falls Wasserläufe auf ihrem Grundgebiet ernsthaft verseucht werden. Auch die Nachbarländer Holland und Frankreich müssen informiert werden. Doch bei den jüngsten Zwischenfällen geschah das nicht. Zwei mal begingen grüne Ministerien schwere Fehler. Jahrelang wurde viel Geld in die Klärung der Gewässer investiert. Mit Erfolg. In Bächen, die bis vor kurzem Kloaken waren, ist neues Leben entstanden.
Frauen im Parlament
De Standaard stellt fest: Bei den jüngsten flämischen Wahlen hatten viel weniger junge Frauen einen aussichtsreichen Listenplatz als vor fünf Jahren. Junge Männer erhielten wieder eine Chance. Dennoch ist die Zahl der Frauen im flämischen Parlament gestiegen. Die Parität zwischen Männern und Frauen ist allerdings noch lange nicht erreicht.
Das vereitelte Attentat
In vielen Zeitungen wird der junge Niederländer gefeiert, der den Attentäter auf dem Flug Amsterdam-Detroit unschädlich machte. Viele Blätter machen sich Sorgen über die Effizienz der Sicherheitsmaßnahmen. So schreibt La Libre Belgique: Seitdem Menschen bereit sind, selbst in ihrem Attentat umzukommen, gibt es kaum wirkungsvolle Gegenmaßnahmen. Jeder nur denkbaren Parade sind deutliche und erschreckende Grenzen gesetzt. Die Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen im Nachhinein ist pathetisch und unnütz. Es sei denn, sie dienten nur dazu, die besorgten Bürger zu beruhigen. Es wird neue Anschläge geben und niemand weiß wo, wann und wie.
Het Nieuwsblad fragt sich, ob Al Qaida nicht hinter diesem Anschlag steht. Al Qaida ist vor allem eine Idee, die Möchtegern-Terroristen inspiriert und weniger eine allmächtige Organisation, die in der ganzen Welt zuschlagen kann. Doch die terroristische Bedrohung ist wieder allgegenwärtig. Es gibt sogar eine neue Art des Terrorismus, der nicht mehr notgedrungen gewaltigen Schaden anrichten will, sondern vor allem der Welt zeigen will, dass es ihn noch gibt. Es ist zu befürchten, dass der internationale Terror nicht mehr ausgerottet werden kann, und dass der Westen lernen muss, damit zu leben.
Le Soir meint: Das missglückte Attentat am Weihnachtstag in einem Flugzeug Richtung Amerika vermittelt ein Gefühl eines ständigen Wiederbeginns. Die Sicherheitsmaßnahmen auf den Flughäfen, die pedantischen Kontrollen der Passagiere, die endlosen Listen mit den Namen potentieller Verdächtiger, die Millionen Fingerabdrücke, die die amerikanischen Sicherheitsdienste gesammelt haben, das alles konnte es nicht verhindern. Der Erfindungsgeist der Terroristen hat jedes Mal einen Vorsprung.
Wir müssen mit dem Terror leben lernen
Gazet van Antwerpen unterstreicht: Seit den Anschlägen vom 11. September wird der Flugverkehr besonders scharf überwacht. Trotzdem kann man keine Zwischenfälle ausschließen. Dieses vereitelte Attentat muss ein Ansporn sein, wieder mehr Wachsamkeit walten zu lassen. Schutzmaßnahmen müssen bewertet und eventuell verstärkt werden. Absolute Sicherheit besteht allerdings nicht. Damit müssen wir jetzt leben.
Het Laatste Nieuws fügt hinzu: Die Versuchung ist groß, die Sicherheitsmaßnahmen in Flugzeugen und selbst in U-Bahnen und Autobussen drastisch zu verschärfen, auf Kosten des Privatlebens. Wollen wir das wirklich? Wollen wir die persönliche Freiheit gegen die Illusion absoluter Sicherheit eintauschen? Genau das möchten Muslim-Terroristen erreichen. Wir sollen panisch die westliche Freiheit einschränken, die in ihren Augen so verwerflich ist. Doch glauben, dass man dieser Art von Terror vorbeugen kann, ist Selbstbetrug.