Het Laatste Nieuws behauptet: Groen! ist die einzige flämische Partei, die sich ein wenig schämt, um sich als echte flämische Partei zu fühlen. Es ist die einzige flämische Partei, die im föderalen Parlament eine Fraktion mit ihrer Schwesterpartei, der frankophonen Ecolo bildet. Ecolo, die Partei der Brüsseler Ministerin Huytebroeck, die den Senne-Bach ersticken ließ, weil das schmutzige Wasser ja doch nur nach Flandern floss.
Schlechte Zeiten für die frankophonen Grünen, meint Le Soir. Eigentlich hätte Dezember ihnen neuen Auftrieb durch ein großes internationales Abkommen zur Rettung unseres Planeten geben müssen. In der Wallonie und in Brüssel stellt Ecolo die Umweltminister, die das Land in Kopenhagen vertraten. Doch anstatt Glanz zu ernten, blieb Ecolo im belgischen Schlamm stecken. Ausgerechnet über ein Thema, das ihr Kerngeschäft ist: Die Verschmutzung der Senne durch die Brüsseler Kläranlage.
Ecolo machte Kommunikationsfehler und ließ naive Fehler bei der Verwaltung der Kläranlage erkennen. Die anderen Parteien fielen über die Grünen her, die sich schließlich öffentlich entschuldigen mussten. Das ist der Ausdruck der Ratlosigkeit, der Furcht und eines gewissen Unbehagens.
Justiz an Stelle der Politik
De Morgen stellt fest: Flandern hat einen Gerichtsvollzieher zum Betreiber der Kläranlage geschickt, und die flämische Regierung reichte gerichtliche Klage gegen die Region Brüssel ein. Das kommt beim flämischen Wähler gut an, doch es zeugt nicht von einem gesunden politischen Klima. In einem normalen Land lösen Politiker ihre Meinungsverschiedenheiten durch politische Verhandlungen. In Belgien ruft man das Gericht an, je schneller, desto mehr als das Problem sich an der Sprachengrenze befindet.
Es gab bereits Urteile über den Fluglärm und die Spaltung von BHV. Man akzeptiert die Prozedur und respektiert das Urteil. Man gewöhnt sich daran, dass Richter über Probleme entscheiden, die eigentlich von Politikern gelöst werden müssten. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Es gibt die Gewaltentrennung. Doch die Politiker flüchten vor der Debatte, wollen keinen Kompromiss und lassen die gesetzgeberische Arbeit liegen. Sie flüchten vor ihrer eigenen Verantwortung.
Teure Immobilien
De Standaard meldet auf seiner Titelseite, dass der Preis für Grundstücke in Flandern dreimal so hoch liegt wie vor zehn Jahren. Der Preis für Häuser hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Wer vor zehn Jahren kein Haus kaufte, sondern sein Geld an der Börse anlegte, hat im besten Fall nicht allzuviel verloren. Auch in den kommenden Jahren werden Aktien nicht viel einbringen. Es gibt keine bessere Versicherung fürs Alter als das eigene Haus.
Investitionen in Schneepflüge nicht sinnvoll
Het Belang van Limburg beschäftigt sich mit der Kritik an den Schneeräumdiensten. Ein oft gehörtes Argument ist, dass es in Nordeuropa viel mehr schneit, und dass es dort keine Probleme gibt. Das ist richtig, doch der Vergleich geht nicht auf. Investitionen müssen im Verhältnis zu ihrem wirtschaftlichen Nutzen stehen. In Belgien schneit es nicht einmal jedes Jahr und nur selten viel und lang. Es hat daher wenig Sinn, viel Geld in Streuwagen und Schneepflüge zu investieren, die man nur wenig braucht.
Seligsprechung Pius XII kommt zu früh
La Libre Belgique hat Verständnis für die Kritik am Seligsprechungsverfahren für Papst Pius XII. In und außerhalb der katholischen Kirche ruft das Unbehagen hervor. Bis heute bestehen Zweifel an der Haltung dieses Papstes gegenüber der Judenverfolgung. Zwar hat Pius einige Gesten gemacht, um Juden während des Krieges zu retten, doch viele behaupten, er hätte viel mehr tun können. Es ist bedauerlich, dass man nicht das Urteil der Geschichte abgewartet hat.
Solange die Archive der Kriegsjahre nicht zugänglich sind, bleibt die Unsicherheit über die heroische Tugend von Pius XII.