Klimakonferenz als Wachrüttler
De Morgen ist überzeugt: Kopenhagen wird nicht zu zwingenden Abmachungen führen. Doch die Konferenz kann dazu beitragen, dass die ganze Welt begreift, wie dringend es ist, das Problem des Klimas anzupacken. Wenn unter dem Druck der Ölkonzerne und der mächtigen wirtschaftlichen Lobbys nur an Wirtschaftswachstum gedacht wird, ohne jede Umweltverantwortung auf sich zu nehmen, wird unsere Generation verantwortlich für das Schlimmste sein, das dieser Welt geschehen kann. Hoffentlich wird das nicht der Fall sein. Dann kann der Gipfel von Kopenhagen als der Moment in die Geschichte eingehen, wo der Anstoß zu einer Änderung der Mentalitäten gegeben wurde.
Le Soir stellt fest: Einige Länder, von denen man eine Geste erwartete, haben Angebote gemacht. Wenn sie auch unzureichend sind, so bringen sie zumindest Bewegung in die Diskussion. Über hundert Staatschefs werden am letzten Tag der Debatte anwesend sein. Das ist ein Zeichen für die große Bedeutung, die der Klimawandel inzwischen erhalten hat. Ein Abkommen könnte tausende Milliarden Euro kosten. Jeder würde die Rechnung am liebsten auf seinen Nachbarn abschieben. Man muss auch die Entwicklungs- und Konsummodelle in Frage stellen.
Het Belang van Limburg meint: Man sollte optimistisch sein und hoffen, dass die Staatschefs in Kopenhagen einen annehmbaren Kompromiss finden. Im Gegensatz zu Kyoto sind jetzt auch die Entwicklungsländer, junge Industriestaaten wie China, Indien und Brasilien und vor allem auch die Vereinigten Staaten dabei. In Kopenhagen wird sicherlich ein Kuhhandel über die Treibhausgase geführt werden. Es wird nicht einfach sein, in zwei Wochen einen gesetzlich bindenden Vertrag aufzustellen. Kopenhagen ist nicht der Anfang vom Ende des Kampfes gegen die Erwärmung der Erde.
Kopenhagen ist der Anfang eines Prozesses
La Libre Belgique behauptet: Dieser Gipfel wird nicht mit einem Schlag alle Probleme lösen. Er wird nur der Anfang eines Prozesses sein, der das geopolitische Gleichgewicht und die Nord-Süd-Beziehungen neu definiert. Kopenhagen ist ein Reifetest für die Menschheit. Sie muss den Weg der Kooperation und nicht den der Konfrontation einschlagen.
Het Nieuwsblad fragt sich: Wie kann man mit 15.000 Teilnehmern bindende Absprachen machen? Hoffentlich versandet der Klimagipfel nicht in einem kostspieligen Palaver. Alle Augen sind auf Amerika und China gerichtet. Sie haben den Schlüssel in Händen.
Der Klimawandel ist in den belgischen Wäldern sichtbar
La Derniere Heure stellt fest, dass der Klimawandel auch Auswirkungen auf die belgischen Wälder hat. Die Fichten- und Buchenwälder sind seit dem trockenen Sommer 2003 krank. Auch die Eichen tragen die Spuren der Klimaentwicklung. Die Bäume wachsen schneller als vor hundert Jahren und finden im Boden nicht mehr die nötigen Nährstoffe.
Open VLD wählt einen neuen Vorsitzenden
Einige flämische Zeitungen kommentieren die Wahl eines neuen Vorsitzenden bei der liberalen Open VLD. In dieser Woche müssen die Mitglieder zwischen dem ehemaligen Minister Marino Keulen und Alexander De Croo, dem Sohn des ehemaligen Kammerpräsidenten, entscheiden.
Gazet Van Antwerpen glaubt, dass jene, die für De Croo stimmen, Heimweh nach der Zeit haben, wo die Partei noch echt liberal war und die Selbständigen verteidigte. De Croo steht für die alten Werte der Partei, Keulen für die modernere VLD ihres Gründers Verhofstadt.
Het Laatste Nieuws hingegen meint: Keulen repräsentiert das alte Regime. De Croo hat noch keine Kompromisse schließen müssen und steht für Änderung.
De Standaard unterstreicht: Die vorige Generation hat alles verloren, was sie aufgebaut hatte. Wenn die Parteimitglieder De Croo wählen, zeigt das, dass sie begriffen haben, welch langer Marsch ihnen bevorsteht.