Rauchverbot in der Ferne
"Rauchverbot erst ab 2014" titelt Het Nieuwsblad, das Gaststättengewerbe ist aber trotzdem unzufrieden, obschon dieses Verbot jetzt später als zuvor geplant eingeführt wird. "Rauchfreie Cafés sind noch nicht für morgen" ist die Schlagzeile in Le Soir. Nur in Kneipen, wo auch Essen serviert wird, darf ab dem kommenden 1. Januar nicht mehr geraucht werden.
Verschiedene Zeitungen widmen dem Klimagipfel, der am Montag in Kopenhagen beginnt, mehrere Sonderseiten. "Ein Gipfel um den Planet zu retten" titelt Le Soir. Belgien ist ein guter Klimaschüler, meint die Brüsseler Tageszeitung. "Zwei Wochen, um die Welt zu retten, der bevorstehende Klimagipfel dürfte in die Geschichte eingehen", heißt es im Grenz-Echo. "Wenn wir nichts tun bekommen wir nasse Füße", zitiert die Zeitung einen Klimaforscher.
Kopenhagen: Zwei Wochen, um die Welt zu retten
L'Echo kommentiert: Der Klimagipfel von Kyoto hat dafür gesorgt, dass die Erderwärmung endlich zum Thema wurde. In Kopenhagen müssen jetzt konkrete Schritte beschlossen werden, um die Klimakatastrophe zu verhindern. Es muss endlich eingesehen werden, dass eine nachhaltige grüne Wirtschaft der einzige Ausweg ist. Viele Unternehmen haben das schon begriffen und setzen auf neue Technologien, mit denen sie auch neue Märkte erobern können.
Le Soir meint im Leitartikel: Heute demonstriert in Brüssel eine Klimakoalition, die dafür sorgen will, dass sich die Bevölkerung endlich der ökologische Herausforderung bewusst wird. Notwendig sind weitere Informationskampagnen, um die Öffentlichkeit über die drohenden Gefahren aufzuklären. Auf keinen Fall darf die Wirtschaftskrise ein Alibi für ein nachlassendes Engagement gegen den Klimawechsel sein.
Machtkampf um die VRT
Die flämischen Zeitungen befassen sich ausführlich mit dem fliegenden Wechsel an der Spitze der flämischen Rundfunkanstalt VRT.
De Standaard spricht von einem "zynischen Machtspiel um die VRT". De Morgen bringt als Schlagzeile: Flämische Regierung beschließt im Eiltempo die Entlassung von VRT-Chef Dirk Wouters. Das ist auch in den meisten Zeitungen das Thema der Kommentatoren. Ausgelöst hatte die gestrige Entwicklung De Morgen mit einem Bericht über den Vertrauensbruch zwischen dem VRT-Manager Wouters und dem Verwaltungsrat. Die Zeitung berichtete auch, dass Wouters im eigenen Direktionskommittee keine Unterstützung mehr hatte. Das war ausschlaggebend für die Entlassung, meint der Leitartikler, und nicht unser Zeitungsbericht.
De Tijd kommentiert: Was wir jetzt erlebt haben, war eher eine Nacht der langen Messer und keine transparente Bewertung der tatsächlichen Leistung des bisherigen VRT-Managers. Seine schnelle Entlassung durch die flämische Regierung beweist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk wieder ins Fahrwasser der Politik geraten ist. Was vergangene Woche geschah, ist eine Blamage für die flämische Regierung, findet De Tijd.
Politischer Würgegriff
De Standaard kommentiert: der Nachfolger von Dirk Wouters steht vor der äußerst schweren Aufgabe, die VRT als öffentliche Rundfunkanstalt neu zu erfinden. Es soll ein starker und qualitätsbewusster Rundfunk sein, der aber nicht zu stark ist für die private Konkurrenz.
Gazet van Antwerpen sieht in der Entwicklung bei der VRT vor allem ein peinliches Schauspiel. Das beweist wieder einmal, wie politisch die Besetzung der öffentlichen Ämter in Flandern immer noch ist. Das ist anscheinend eine nicht auszurottende Plage, meint Gazet van Antwerpen.
Auch Het Laatste Nieuws stellt fest: Die Parteipolitik hat die VRT wieder im Würgegriff. Um dem ein Ende zu machen, bräuchten wir einen unabhängigen und professionellen Verwaltungsrat.
Daerden-Polemik
Het Laatste Nieuws berichtet auch ausführlich über die Photoreportage von Minister Daerden und seiner Tochter und der Kritik, die sie in den französischsprachigen Medien hervorgerufen hat. Michel Daerden ließ sich als Caesar ablichten, und das in Begleitung seiner recht luftig bekleideten Tochter. Kaiser des schlechten Geschmacks, so übersetzt Het Laatste Nieuws die gestrige Schlagzeile von La Dernière Heure.
Im Kommentar ärgert sich La Libre Belgique maßlos über die erneuten Medienauftritte von Michel Daerden. Es bleibt ja nicht bei dieser Photoreportage in Paris Match, schreibt die Zeitung, jetzt zeigt auch noch die RTBF Daerden als Showmaster. Das alles ist Wasser auf den Mühlen der Populisten und vertieft den Graben zwischen Bürgern und Politik. Daerden hat die Politik zu einem Zirkus degradiert.
Happy Birthday: Het Belang van Limburg
Und zum Abschluss noch ein Blick in Het Belang van Limburg. Die Zeitung feiert heute ihren 130. Geburtstag und ist damit der älteste noch bestehende Zeitungstitel unseres Landes. Im Leitartikel heißt es: Het Belang van Limburg wird auch in Zukunft die Interessen der eigene Provinz in den Vordergrund stellen, dabei aber ein besonders breites Nachrichtenangebot produzieren und auch für neue Technologien wie das Internet offen sein.