Rasante Ausbreitung der Schweinegrippe
Zur Schweinegrippe unterstreicht Het Belang van Limburg, dass hierzulande in der vergangenen Woche sich über 41.000 Personen mit dem AH1N1 Virus angesteckt haben. Damit hat sich die Zahl der Grippefälle innerhalb einer Woche in Belgien praktisch verdoppelt. Die verschiedenen Risiko-Gruppen werden nach der neuesten Planung ab dem 7. November geimpft werden. Der Impfstoff selbst ist gratis und der Arztbesuch wird von der Krankenkasse vollständig zurück gezahlt.
Auch Het Laatste Nieuws rückt dieses Thema in den Blickpunkt seiner Titelseite. Der Grippevirus greift rasend schnell um sich, so heißt es zu der jüngsten Entwicklung. In nicht wenigen Schulklassen fehlt bereits die Hälfte der Schüler. Doch sind sich die Experten darüber einig, dass uns das Schlimmste noch bevor steht. Sie rechnen mit dem Höhepunkt der Grippewelle für den Monat Januar. Bis dahin könnte die Epidemie nach vorsichtigen Schätzungen etwa ein Viertel der Bevölkerung erfasst haben. Jetzt wartet man natürlich gespannt, wie sich die Impfung gegen das Virus auswirken wird.
Impfen oder nicht: das ist die Frage
Gerade an dieser Impfung, so ist in La Libre Belgique nachzulesen, scheiden sich die Geister. Bedenken haben sowohl Patienten als auch Ärzte hinsichtlich des von Belgien angekauften Impfstoffes der Marke Pandemrix, der einen Verstärker beinhaltet, dessen mögliche Nebenwirkungen angeblich nicht lange genug getestet werden konnten. Deshalb schrecken viele Menschen davor zurück, sich gegen die Schweingrippe impfen zu lassen. Sogar in den Hospitälern, wo sich diese Woche Ärzte und Pfleger impfen lassen konnten, haben sich La Libre Belgique zufolge noch längst nicht alle die Spritze geben lassen.
Im Kreuzfeuer der Kritik
Im gleichen Zusammenhang befasst sich De Standaard mit der Polemik zwischen der Ärzteschaft und dem von der Regierung eingesetzten Grippe-Kommissar Marc Van Ranst. Der Streit ging inzwischen so weit, dass dessen Absetzung von den Ärzten gefordert wurde. Gesundheitsministerin Onkelinx hielt allerdings im Parlament die schützende Hand über Van Ranst und wies die Vorwürfe hinsichtlich einer chaotischen Handlungsweise des Kommissars entschieden zurück.
Tiefschlag für die Waffenfabrik von Herstal
Die Brüsseler Zeitung Le Soir titelt heute auf Seite 1 mit einem schweren Tiefschlag für die wallonische Wirtschaft. Dem Bericht zufolge hat der Staatsrat nicht weniger als fünf Verträge über den Export von Waffen durch die FN-Fabrik von Herstal an Lybien annulliert. Begründung: sie könnten zur Verletzung der Menschenrechte missbraucht werden. Kommentierend spricht Le Soir von einem ernsten Signal an die Adresse der wallonischen Regierung, die die Lizenzen ausgestellt hatte. Man sollte über das wirtschaftliche Interesse hinaus - der wallonische Waffensektor zählt 4500 Mitarbeiter und hat einen Umsatz von 900 Millionen Euro - den ethischen Aspekt nicht vergessen. Was die Waffenbranche vor allen Dingen benötigt, ist nach Ansicht der Zeitung mehr ethische Rücksicht und Transparenz.
Beamtenapparat muss abspecken
De Morgen konzentriert sich auf den belgischen Beamtenapparat, der mit einer Lohnmasse von 7 ½ Milliarden Euro inzwischen der teuerste Europas ist. Direkt und indirekt arbeiten 43% der aktiven Bevölkerung für den Staat. Darunter 807.000 Beamte, deren Zahl, zumindest bei den Regionen und Gemeinschaften noch weiter zunimmt, während der Föderalstaat die Zahl seiner Beamten verringert. Hier liegt das eigentliche Paradox, denn die Pension der Beamten der Regionen und Gemeinschaften wird nach wie vor vom Föderalstaat bezahlt.
Neue Technik für Senioren
Vers l'Avenir bringt auf ihrer Titelseite in großer Aufmachung das Handy für die Senioren. Seine besonderen Merkmale sind ein großer Bildschirm, größere Tasten, ein vereinfachtes Bedienungsmenu und eine Sondertaste zwecks Notruf. Anscheinend gibt es unter den älteren Menschen eine deutliche Nachfrage nach einem solchen vereinfachten Gerät, weil die meisten von ihnen ohnehin nicht die zahllosen Möglichkeiten des Handys nutzen, sondern damit lediglich telefonieren und Kurznachrichten verschicken wollen.
Gefährliche Arbeitsplätze
Über mangelnde Sicherheit am Arbeitsplatz in über 1200 belgischen Betrieben berichtet die Finanz- und Börsenzeitung De Tijd. In diesen Unternehmen, die größtenteils in der verarbeitenden Industrie, im Bau und im Großhandel anzutreffen sind, passieren jährlich zehnmal mehr Betriebsunfälle als im Durchschnitt. Sie wurden von der Arbeitsinspektion aufgefordert dringend Gegenmaßnahmen zu ergreifen, doch entsprechend reagiert haben bisher weniger als 10%.