Putschversuch innerhalb der MR
La Libre Belgique macht mit den Querelen innerhalb der Partei von Didier Reynders auf, der sich innerhalb des Mouvement Reformateur einer wachsenden Kritik ausgesetzt sieht. MR, Das Schisma, titelt La Libre Belgique und notiert, dass die Meuterei innerhalb der Partei inzwischen zu einem Putsch ausartet. Über drei Dutzend MR Politiker forderten Wahlen zur Bestimmung eines neuen Parteichefs. Didier Reynders aber klammere sich an diesem Amt fest. Er verliere aber viele der im bislang wohl gesonnenen Verbündeten.
Auch Le Soir bringt den Machtkampf innerhalb der MR auf die Titelseite und meint, dass die Flügelkämpfe innerhalb der MR inzwischen offen ausgetragen würden.
Im Leitartikel kommentiert Le Soir, die Entfernung von Christine Defreygne aus dem Amt der MR-Fraktionsvorsitzenden, mache deutlich, dass die französischsprachigen Liberalen die parteiinternen Probleme nicht lösen, sondern im Gegenteil neue schaffen. Auch Le Soir glaubt, dass es nicht mehr lange dauert bis es zum Bruch innerhalb der MR kommt. Nicht zuletzt weil zwei politische Schwergewichte unter den schärfsten Kritikern von Didier Reynders sind. Ex-Parteichef Louis Michel und dessen Sohn Charles, der Minister in der Regierung von Premier Van Rompuy ist, und der wohl früher oder später den Parteivorsitz bei der MR übernehmen wird.
Selbst das Wirtschaftsblatt L'Echo bringt das Thema heute auf die Titelseite. Seit Didier Reynders Schläge einstecken müsse, fürchte er sich wie ein Boxer nicht mehr vor weiteren harten Schlägen. Inzwischen sehe er sich aber dem Beschuss mit schwerem Kaliber gegenüber. Die an ihn gerichtete, schriftliche Forderung entweder innerhalb von zwei Monaten Wahlen zum Parteivorsitz zu organisieren oder aber in einem Referendum über seine Ämterhäufung entscheiden zu lassen und bei einem Negativvotum den Parteivorsitz der MR abzugeben, habe nur dazu geführt, dass Reynders auf die die Legitimität seines Parteivorsitzes durch die Wiederwahl an die Spitze der MR vor einem Jahr poche.
Vers l'Avenir titelt zu diesem Thema "Ein Putsch gegen Reynders". Das Blatt notiert, dass Didier Reynders bislang nur bereit sei eine interne Diskussion zum Funktionieren der MR einzuleiten. An Rücktritt von der Spitze seiner Partei denke er nicht. Die 37 Unterzeichner des Briefs an den MR-Parteichef würden derweil für 762.000 Wähler stehen. Es handele sich also um politische Schwergewichte, die entschlossen seien den Druck auf den derzeitigen Parteivorsitzenden weiter zu erhöhen. Die Situation von Didier Reyndes, so schreibt Vers l'Avenir, lasse sich mit dem mittelalterlichen Bild einer belagerten Festung vergleichen.
Antwerpener Stadtrat auch gegen 'Lange Wapper' Brücke
De Morgen hat die Kritik von Didier Reynders ebenfalls auf der Titelseite macht aber mit der Entscheidung des Antwerpener Stadtrats gegen eine mehrere Kilometer lange Autobahnbrücke zur Umgehung der Schelde-Metropole auf. Das der flämischen Regierung zu übergebende Gutachten der Stadt werde nach der Ablehnung des Projekts durch eine Mehrheit der Antwerpener auch vom Stadtrat negativ, also gegen die 'Lange Wapper' Brücke ausfallen, notiert das Blatt. Es sei zu erwarten, dass die flämische Regierung sehr schnell Entscheidungen zur Verbesserung der Verkehrssituation in und um Antwerpen treffen werde. So sei es durchaus möglich, so schreibt De Morgen, dass die jetzt fällige Maut in einem Tunnel unter der Schelde abgeschafft wird.
Stillstand bei ITC Ausbau der belgischen Justiz
De Standaard titelt heute auf Seite 1 zum Stillstand beim Ausbau der elektronischen Datenverarbeitung der belgischen Justiz. Ein hoher Justizbeamter am Genter Berufungsgericht habe unlängst seinen Rücktritt als stellvertretender Vorsitzender eines Aufsichtskomitees zu den Informations- und Kommunikationstechnologien innerhalb der Justiz, eingereicht. In seiner Begründung merke der Richter an, dass alle Gerichtsinstanzen im EDV Bereich abgekapselt von den anderen agieren würden, es unmöglich sei Dokumente elektronisch abzulegen, Aktenstücke oder Daten elektronisch zu verteilen, und es Richtern auch nicht möglich sei, von zuhause über gesicherte Zugänge Akteneinsicht auf Computersystemen der Justiz zunehmen.
Bestbezahlte Manager in Flandern ausgebildet
Het Laatste Nieuws macht heute mit einer Balkenüberschrift zum Bildungssystem Flanderns auf und notiert, dass die bestbezahltesten Manager in Flandern ausgebildet würden. Dies gehe aus einer groß angelegten Untersuchung der renommierten Zeitschrift The Economist hervor.
Jugendliche für Rauchverbot in Kneipen
Gazet Van Antwerpen macht heute mit Informationen auf, wonach 70% der Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren, sich für ein Rauchverbot in Cafés aussprechen.
Prozessauftakt
Das Wirtschaftsblatt De Tijd schließlich informiert über den Prozessauftakt in der KBLux-Affäre, bei der es um Steuerflucht geht und titelt auf Seite 1 ebenfalls zum Erwachen der Börsen aus einer Art Winterschlaf.