Risikoversicherung für Banken
De Standaard titelt zu der Möglichkeit, belgische Großbanken aufgrund der desolaten Haushaltslage zur Kasse zu bitten. Die flämischen Liberalen von der VLD schlagen eine Alternative zu einer einmaligen Krisensteuer vor. Ihrer Meinung nach wäre eine jährliche Versicherungsprämie für die Finanzinstitute, die an deren Risikoprofil angeglichen ist, durchaus denkbar. Alle in der Regierung von Premier Van Rompuy seien sich darüber einig, dass die Banken ihren Beitrag zum Stopfen des Haushaltslochs leisten müssten, notiert die Zeitung. In der Frage allerdings, wie dies zu geschehen habe, herrsche weit weniger Deutlichkeit. OpenVLD-Minister Vincent Van Quickenborne plädiert dann auch nach Angaben von De Standaard für Risikobeiträge hiesiger Großbanken. Van Quickenborne will den von den Banken zu leistenden Beitrag an den Umfang der von den Finanzinstituten eingegangen Risiken koppeln. Und diese Idee mache inzwischen Schule, schreibt die Zeitung.
Weltwirtschaft mit positiven Tendenzen
Das Wirtschaftsblatt De Tijd berichtet heute, dass einige Unternehmen im In- und Ausland eine Wiederbelebung der Weltwirtschaft erkennen. Immer häufiger würden Unternehmen positive Signale zur Wirtschaftslage geben. Autohersteller wie Renault und Nissan oder Vertreter aus der Finanzwelt, wie von Goldmann Sachs, berichteten über steigende Investitionen und den Genesungsprozess der Finanzinstitute. Dieser optimistische Ton habe gestern, so schreibt De Tijd, direkt dafür gesorgt, dass die jüngsten Verluste an den Börsen rasch wettgemacht wurden.
Flandern: Palliativpflege mittellos
Weniger gute Nachrichten bringt De Morgen heute zum Zustand der Finanzen in der Palliativpflege Flanderns auf die Titelseite. Für die Begleitmaßnahmen, die todkranken Patienten im letzten Lebensabschnitt Erleichterung bringen sollen, sei der Etat 2009 schon jetzt erschöpft. Der Verband der Palliativpflege in Flandern läute die Alarmglocke und weise darauf hin, dass in diesem Bereich beschäftigte Mitarbeiter Überstunden machten, die wegen fehlender Finanzmittel nicht mehr vergütet würden. Schon deshalb, so schreibt De Morgen, würde der Verband bei der zuständigen staatlichen Stelle um zwei Millionen Euro an zusätzlichen Finanzmitteln für das laufende Jahr bitten. Schon jetzt würden in der Palliativpflege beschäftigte Personen in Flandern ihren Job aufgeben, und erfahrenes Pflegepersonal sei unter diesen Voraussetzungen kaum zu finden, so De Morgen.
Wallonie: Mehr Arbeit für Lehrer
Le Soir machte heute mit einem Bildungsthema auf und titelt, dass Lehrer im französischsprachigen Landesteil zukünftig mehr und länger arbeiten würden. Dies zumindest sei die Vorstellung der zuständigen Bildungsministerin, Marie-Dominique Simonet, die hierin einen Beitrag im Kampf gegen die Finanzmisere der Französischen Gemeinschaft erkennt. Auf die Schulen käme einiges zu, notiert die Brüsseler Tageszeitung und beruft sich dabei auf ein ihr zugespieltes Exemplar der Auflistung der von Simonet geplanten Sparmaßnahmen. Die Botschaft an die Lehrer, die sich daraus ableiten lasse, sei klar und deutlich: Verlängerung der Arbeitszeit, sowohl bei den zu erteilenden Unterrichtsstunden als auch in der gesamten Berufslaufbahn. Die Pläne der Ministerin, die auch eine Revision der Frühruhestandregelungen im Bildungswesen anpeilt, würden sich bis ins Jahr 2015 erstrecken.
Obamas große Aufgabe: Gesundheitsreform
La Libre Belgique machte heute mit der von US-Präsident Obama beabsichtigten Gesundheitsreform auf. Die Stunde der Wahrheit habe geschlagen, schreibt das Blatt und informiert, dass der US-Präsident gestern die beiden Kammern des US-Kongresses detailliert über seine Gesundheitsreform unterrichtet habe. Diese Reform sei eines der wichtigsten Wahlkampfthemen des demokratischen Politikers gewesen, der sich dafür einsetze, auch all jenen Millionen Amerikanern einen Versicherungsschutz im Gesundheitsbereich zugänglich zu machen, die hiervon bislang ausgeschlossen waren. Immer wieder sei diese Gesundheitsreform wie ein Monster von Loch Ness in der US-Politik aufgetaucht, dann aber ebenso schnell wieder verschwunden. So mancher habe sich hieran bereits die Zähne ausgebissen. Diesmal könne das anders sein, notiert La Libre Belgique.
Radarfallen für größere Sicherheit und mehr Einnahmen
Vers l'Avenir bringt Radarfallen und deren Einsatz heute auf die Titelseite. Die Starenkästen solle nach dem Willen des zuständigen Regionalministers Benoît Lutgen überall dort eingesetzt werden, wo Gefahren lauern. Sie sollen Menschenleben retten, aber auch Geld in die Kassen der öffentlichen Hand spülen. Straßenverkehrssicherheit sei eine seiner Prioritäten, gesteht Lutgen im heute von Vers l'Avenir abgedruckten Interview.
Arme Teufel verlieren auch in Armenien: Trainer geht
Mehrere flämische Zeitungen machen heute mit der erneuten Niederlage der belgischen Fußballnationalmannschaft gestern in Armenien auf. Die Roten Teufel verloren dort mit 2:1. Bundestrainer Vercauteren gebe deshalb auf, schreibt Het Nieuwsblad.
Auch Het Belang van Limburg hat den Rücktritt des Übergangstrainers der belgischen Fußballelf auf der Titelseite und berichtet, dass der Fußballverband jetzt beim Niederländer Dick Advokaat vorstellig werden könnte, um ihn zu überreden, nicht erst wie geplant Anfang kommenden Jahres, sondern schon jetzt das Traineramt bei der belgischen Fußballnationalmannschaft zu übernehmen.
Auch Het Laatste Nieuws schließlich titelt zu Vercauterens Aufgabe, hat gleichzeitig aber auch den Einzug von Janina Wickmayer ins Habfinale der US Open - Tennismeisterschaften auf der Titelseite.