De Tandt weiter im Fadenkreuz der Kritik
De Morgen macht mit dem Disziplinarverfahren gegen die Brüsseler Richterin Francine De Tandt auf. Das Blatt notiert hierzu, dass diesbezügliche Ermittlungen ausgedehnt werden. Zwei von der Tageszeitung enthüllte Richtersprüche von De Tandt, seien der Akte gegen die hohe Justizbeamtin hinzugefügt worden. De Morgen hatte berichtet, dass De Tandt zwei Urteile am Brüsseler Handelsgericht gesprochen hatte, in denen sie eigentlich wegen Befangenheit nicht hätte urteilen dürfen. Deshalb beging De Tandt nach Angaben von De Morgen einen schweren deontologischen Fehler. Während die Brüsseler Richtering sich jetzt immer stärkerer Kritik ausgesetzt sieht, teilte Justizminister De Clerck unterdessen mit, dass bei den Ermittlungen gegen De Tandt jetzt auch die Affäre um den Verkauf der Fortis-Bank eine Rolle spielt. Nach Angaben von De Morgen hatte sich die Richterin bei dem Eilverfahren zum Verkauf der Fortis an BNP Paribas durch mehrere Anwälte beeinflussen lassen.
Schulanfang: Ministerin Simonet im Interview
La Libre Belgique macht heute mit dem Schulanfang diese Woche auf. Für die im französischsprachigen Landesteil zuständige Bildungsministerin Marie Dominique Simonet, gebe es eine Menge zu tun, schreibt das Blatt. Wartelisten zur Anmeldung von Schülern und die Grippewarnung wegen der A/H1M1 Schweinegrippe die möglicherweise zu leeren Klassen führen könnte, würden die Ministerin derzeit in Atem halten. Was die Problematik der Anmeldung von Schülerinnen und Schülern und entsprechende Wartelisten angeht, so habe sich die Situation deutlich verbessert, erklärt Simonet im Interview mit La Libre Belgique. Einige Schulen hätten zusätzliche Klassen eingerichtet und die Zahl der Schüler in den einzelnen Klassen erhöht. In den kommenden Jahren werde man überdies verstärkt versuchen das Image zahlreicher guter Schulen weiter zu verbessern um Probleme mit Wartelisten in besonders renommierten Bildungseinrichtungen zukünftig zu vermeiden. Im Hinblick auf die befürchtete Grippewelle seien ebenfalls alle nötigen Vorbereitungen getroffen und würde man notfalls nicht davor zurückschrecken eine Schule zu schließen, sollte die Zahl der Erkrankungen bei Schülern und Lehrern tatsächlich außergewöhnlich hoch liegen.
Brüssel - Wirtschaftsmetropole
Le Soir titelt heute auf Seite 1, zur Mobilisierung der Arbeitgeber zu einer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der Region rund um die belgische Hauptstadt. Brüsseler, wallonische und flämische Arbeitgeber seien es Müde mit anzusehen, dass die wirtschaftliche Entwicklung Brüssels alleine vom Gliedstaat Brüssel Hauptstadt gelenkt wird. Hierzu, so schreibt die Brüsseler Tageszeitung, hätten sie sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, die Initiativen vorbereite, um Brüssel das Statut einer europäischen Metropole zu verleihen, die der wirtschaftlichen und demographischen Potenz der Hauptstadt entsprechen würden. Eine Wirtschaftskraft, die weit über die der 19 zu Brüssel gehörenden Kommunen hinausgehe, schreibt Le Soir. Es gehe um ein Gebiet mit fast drei Millionen Einwohnern. Bemerkenswert sei, schreibt die Zeitung, dass die flämische Seite so entschlossen an der Initiative teilnehme und sich für das Vorhaben bei der flämischen Regionalregierung stark machten.
Kritik an Direktor Flämisches Haus New York
De Standaard macht heute mit dem flämischen Haus in New York auf. Der Direktor dieser Einrichtung streiche nämlich mit vermutlich 250.000 Dollar im Jahr nicht nur ein stattliches Gehalt ein, sondern stelle der Einrichtung über ein ihm gehörendes Unternehmen zusätzliche hohe Unkosten in Rechnung. Das flämische Haus in New York soll für Tourismus und vor allem wirtschaftliches Interesse und Investitionen in Flandern werben. Hierzu agiert die Einrichtung über kulturelle, wissenschaftliche und akademische Themenfelder. Jetzt aber, so schreibt De Standaard, müsse man sich Fragen zu den dort entstehenden Kosten stellen. Oppositionspolitiker Jean-Marie Dedecker habe indes bei einem Besuch in New York feststellen können, dass die Mitarbeiter des flämischen Hauses in New York weit weniger gut verdienen als ihr Chef. Sie sollen nicht einmal in den Genuss einer Krankenversicherung oder eines Versicherungsschutzes im Fall von Arbeitsunfällen kommen.
Fußball krieg Standard gegen Anderlecht
Eine Reihe von Tageszeitungen macht mit dem gestrigen Fußballspiel zwischen Anderlecht und Standard Lüttich auf.
Het Laatste Nieuws titelt hierzu auf Seite 1, „Pure Schande“. Die Zeitung notiert, dass das Spitzenspiel in einen regelrechten Fußball- Krieg mündete. Opfer dieser Auseinandersetzung sei vor allem der Anderlechter Spieler Wasilewsky geworden. Er trug einen doppelten offenen Beinbruch davon, der durch einen Tritt des Standard-Spielers Axel Witsel verursacht worden war. Es sei sehr rasch klar geworden, schreibt die Zeitung, dass die Spieler von Standard Lüttich mit gezückten Messern in die Partie gegen Anderlecht gegangen waren. Auch La Derniere Heure macht mit dem Spiel auf und titelt hierzu auf Seite 1, „Völlig verrückt“. Unterdessen seien beide Mannschaften nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Für den Verletzten Vasilefsky bedeutet die Blessur möglicherweise das Ende der Saison, schreibt La Derniere Heure. Auch Het Nieuwsblad macht mit dem Fußballkrimi von gestern Abend auf, und titelt hierzu unter Verweis auf die schwere Verletzung, des Anderlechter Fußballers Wasilewsky: „Todesschuss“.