Weniger Stromverbrauch
De Standaard macht heute mit der Balkenüberschrift auf "Stromverbrauch sinkt wegen der Krise". Die Haushalte und die Industrie hätten hierzulande in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Strom verbraucht, notiert die Zeitung. Vor allem Kunden, die vom Versorger Elia Strom direkt aus dem Hochspannungsnetz erhalten, nahmen deutlich weniger Elektrizität ab als im vergangenen Jahr. Nach Angaben von Elia ging deren Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent zurück.
Doch auch Belgiens Haushalte schraubten ihren Stromverbrauch deutlich zurück. Überraschend dann auch, schreibt De Standaard, dass die Kraftwerke im Land trotz sinkender Nachfrage nach Strom mehr Elektrizität produzierten als im vergangenen Jahr. Vor allem in den Atomkraftwerken wird wieder mehr Strom produziert. Zusammen mit dem gesunkenen Verbrauch im Inland sorge dies, so De Standaard, erstmals seit Jahren erneut dafür, dass die landesweit benötigte Elektrizität vollständig aus hiesigen Kraftwerken gedeckt werden konnte.
Im vergangenen Jahr hatten noch beinahe zehn Prozent des hierzulande benötigten Stroms importiert werden müssen. In den Monaten Mai und Juni konnte zudem erstmals wieder Strom in Nachbarländer exportiert werden.
Weniger Verkehrstote
Het Laatste Nieuws stellt ein anderes Phänomen als Folge der Wirtschaftskrise fest: Eine sinkende Zahl von Verkehrstoten nämlich. Experten seien der Meinung, dass wegen der anhaltenden Krise weniger gefahren werde, schreibt Belgiens auflagenstärkste Zeitung.
Im Zeitraum eines Jahres sei die Zahl der Verkehrstoten um zehn Prozent zurückgegangen. Auf den Autobahnen seien sogar zwanzig Prozent weniger Unfälle mit Todesfolge zu verzeichnen gewesen. Viele Autofahrer würden auch wegen hoher Spritpreise eher geneigt sein, den Fuß vom Gas zu nehmen. Auf den Autobahnen werde eher 110 als 130 km/h gefahren, da dies sparsamer sei. Wegen der Krise würden viele auch seltener ausgehen, Alkohol konsumieren und sich dann noch ans Steuer setzen. Auch diese Folge der Krise senke das Unfallrisiko, so Het Laatste Nieuws. Am letzten Wochenende aber seien dann doch wieder vier Verkehrstote zu beklagen gewesen, allesamt Jugendliche im Alter von 18 bis 21 Jahren.
Strenge Sparmaßnahmen
Le Soir informiert heute ausführlich zur Frage, wie Belgiens Staatsfinanzen wieder ins Lot gebracht werden können. Die Brüsseler Tageszeitung lässt hierzu nicht nur einen Experten zu Wort kommen, der davon ausgeht, dass auch Städte und Gemeinden im Land gefordert sind, wenn es darum geht, wieder eine ausgeglichene Staatsetat zu erreichen, sondern stellt auch die verschiedenen diesbezüglichen Auffassungen der Koalitionspartner von Premier Van Rompuy einander gegenüber.
Der für Haushaltsfragen zuständige liberale Minister Guy Van Hengel sage schwierige Zeiten und strenge Sparmaßnahmen voraus und weise gleichzeitig darauf hin, dass es äußerst schwierig werden dürfte, den Staatsetat bis 2015 wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die französischsprachigen Parteien PS und cdH würden ebenfalls zur Sparsamkeit tendieren, lehnten aber Einschnitte im Sozial- und noch mehr im Gesundheitsbereich strikt ab.
Premierminister Herman Van Rompuy prophezeie zehn äußerst schwere Jahre. Für den von Le Soir befragten Wirtschaftsexperten ist indes klar, dass alle Ebenen im Land finanzielle Anstrengungen werden unternehmen müssen. Föderalstaat, Gemeinschaften, Regionen und Kommunen seien gleichermaßen gefordert.
Mehr Einsatz in Afghanistan
De Morgen macht heute mit dem Wechsel an der Spitze der NATO auf und titelt: "Erneut Bitte um zusätzliche Truppen für Afghanistan". De Morgen verweist damit auf die Prioritäten des neuen Nato-Generalsekretär Rasmussen, der von den europäischen Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses weitere Anstrengungen in den Bereichen Soldaten, Ausrüstung und Geld für den NATO-Einsatz in Afghanistan verlange.
Nach Angaben der belgischen Armeegewerkschaften ist man hierzulande aber schon jetzt mit dem absoluten Maximum an Mensch und Material in Afghanistan im Einsatz. Belgien hat derzeit ungefähr 525 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Im Umfeld von Verteidigungsminister De Crem habe man noch nicht auf die jüngsten Forderungen des NATO-Generalsekretär reagiert, schreibt De Morgen.
Problematische Kleinkindbetreuung
La Libre Belgique machte heute mit der schwierigen Situation im Bereich der Betreuung von Kindern aus Problemfamilien auf, die vorübergehend Pflegeeltern brauchen. In der Französischen Gemeinschaft würden derzeit gut zweihundert aufnahmewillige Familien für Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren gesucht, die vorübergehend aus ihrem eigenen familiären Umfeld entfernt werden mussten. Wegen des akuten Mangels an aufnahmewilligen Familien wachse, so schreibt La Libre Belgique, die Warteliste weiter an. Die Situation sei so ernst, dass einige bereits einen Marshallplan für diesen Bereich fordern würden, notiert die Zeitung.
Real will Steven Defour
Het Nieuwsblad und La Dernière Heure gehören heute zu den Zeitungen, die mit dem Übernahmeangebot für Standard Lüttich-Spieler Steven Defour aufmachen. Real Madrid wäre diesen Informationen zufolge bereit, eine Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro zu zahlen, wenn der junge Steven Defour von Lüttich zu diesem spanischen Club wechseln würde.